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Kirk Hammett

Metallica

"Darüber definiere ich mich vor mir selbst. Es ist die Grundlage für das, was mein Auftrag hier auf der Welt ist, denke ich – nämlich Musik zu machen." In dieser Folge erzählt Ernie Ball Künstler und Metallica-Gitarrist Kirk Hammett von seiner Liebe zur Gitarre, seinen Einflüssen und seinen bevorzugten Saiten und Saitenstärken.

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Transcript

Kirk Hammett:
Das Gitarrenspiel ist ein riesiger Teil meines Lebens. Ich kann sicher sagen, dass es für mich mehr bedeutet, als nur ein Instrument zu spielen. Es ist schon eher eine Verhaltensweise. Etwas, mit dem ich mich vor mir selbst definiere. Es dient als Grundlage dessen, was ich glaube und warum ich auf diesem Planeten bin, nämlich dazu, um Musik zu machen. Die Gitarre bildet den Grundbaustein.

Kirk Hammett:
Wenn ich mies drauf bin, schnappe ich mir meine Gitarre. Wenn ich mich gestresst fühle oder mit Angstzuständen kämpfe, spiele ich einfach, bis ich wieder Ruhe spüre. Sobald ich merke, dass da etwas aus mir rausmuss, hilft mir die Gitarre dabei, es auszudrücken. Sie dient als kreatives Werkzeug, bringt aber auch wiederherstellende, emotionale, spirituelle Vorteile mit sich. Sie nährt mein inneres Ich.

Kirk Hammett:
Seit ich mich als Kleinkind erinnern konnte, lief daheim stets ein Radio. Mein elf Jahre älterer Bruder hatte damit viel zu tun, irgendwo kam immer Musik her. Als ich die siebte Klasse besuchte, kam ein Kumpel vorbei und sagte, ich solle mir diese coole Band anschauen. Er zeigte mir das Albumcover und ich bemerkte, wie komisch die doch aussahen und fragte mich, wie sie wohl hießen. Mein Freund sagte: „Kiss.“ Wir legten die Scheibe auf und mir wurde klar, dass ich genau das hören wollte. Also kam er mit noch mehr Platten vorbei, und wir fingen an, Kiss, Skinner, Thin Lizzy und ZZ Top zu hören.

Kirk Hammett:
Der erste Gitarrist, der mich wirklich beeindrucken konnte, war wohl Jimi Hendrix. Mit 13 oder 14 Jahren sah ich die Dokumentation A Film About Jimi Hendrix, in der er auf einem Hocker sitzt und einen Zwölfsaiter spielt. Als ich ihn da auf dem Bildschirm sah, haute mich das vollkommen um, denn da saß das komplette Paket. Ich sah jemanden, der unglaublich gut Gitarre spielte, völlig anders und einzigartig aussah und wahnsinnig dynamisch performte. Er war alles, was ich sein wollte. Und irgendwann dachte ich: „Dieser Typ ist der ultimative Gitarrist, und ich will genau so sein. So gut spielen wie er.“ Ich wollte Jimi Hendrix sein.

Kirk Hammett:
All die traditionellen Gitarristen übten ebenfalls einen großen Einfluss auf mich aus. Leute wie Eric Clapton, Jeff Beck, Jimmy Page, aber auch Amerikaner wie Eddie van Halen, Joe Perry und Brad Whitford, Pat Travers, Thin Lizzy. Und dann stolperte ich über UFO. Als ich die und Michael Schenker zum ersten Mal hörte, veränderte sich meine ganze Einstellung. Bis heute zähle ich Michael Schenker und Jimi Hendrix zu meinen größten Einflüssen.

Kirk Hammett:
Meine erste vernünftige Gitarre war eine Fender Strat, aber ich hatte den Pickup rausgeholt und einen Humbucker eingesetzt, weil das damals an der Bridge alle machten. Als mich das dann langweilte, kam eine Gibson Flying V, die ich immer noch besitze. Dann ging mir auf, dass ich eine zweite Gitarre als Ersatz brauchte. Also besorgte ich mir eine Kramer, da war das Floyd Rose gerade erschienen. Ich gehe zur Probe für Exodus, fange an zu spielen, haue ein paar Whammy Bars raus, du weißt schon. Ich lege also los, und es knallt. Und ich denke nur: „Verdammt. Okay, was für Saiten waren das?“

Kirk Hammett:
Ich schaue auf das Etikett und beschließe, dass ich die wohl nicht mehr benutze. Ich gehe also in den Laden, hole ein anderes Paket, gehe zur Probe, spiele die Whammy Bars, und erneut knallt es. Ich schaue wieder auf das Etikett und beschließe, diese auch nicht mehr zu benutzen. Dritter Versuch, wieder ab zur Probe. Whammy Bar. Okay, das scheint zu klappen. Ich überprüfe die Stimmung, die hält auch. Ende der Probe: „Was waren das für Saiten? Ernie Ball Super Slinky? Okay, das sind die, die wir ab heute nehmen.“ Da war ich 18 Jahre alt. Meine Wahl fiel auf die Ernie Ball Super Slinkys, weil sie nicht reißen.

Kirk Hammett:
Mein Attack spiele ich relativ kräftig, also brauche ich Saiten, die das mitmachen, ihre Stimmung halten und dabei immer noch clean und glockenhell klingen. Ernie Ball-Saiten sind die einzigen, die das hinbekommen. Ende der Geschichte.

Kirk Hammett:
Ich nutze in der Regel die drei oberen Saiten aus einem 10er-Set und die unteren drei Saiten aus einem 48er-Set. An der Lead-Gitarre musst du in der Lage sein, mit den oberen Saiten Bendings zu spielen. Wenn ich die 11er-Saiten nutze, merke ich, wie im Laufe einer Tour meine Hand ein wenig schlapp macht. Mit den 10er-Saiten passiert das nicht. Bizarr, denn ich habe zehn Jahre gebraucht, um das zu realisieren. Bei den Basssaiten gefällt mir eine höhere Stärke, damit der Klang etwas heavier ist. Das hört sich einfach voller an, wenn ich spiele.

Kirk Hammett:
Du brauchst eine solide musikalische Idee. Die kann überall herkommen, ob von einer Akustikgitarre oder einer E-Gitarre. Sie kann auch kommen, während ich mit dem Aufnahmegerät herumspiele oder etwas in mein Smartphone singe. Dann frage ich mich, ob ich das eher ruhig oder heavy spielen möchte – du weißt schon, volle oder minimale Verzerrung, Lead-Sound, Rhythmus-Sound, clean, Echo oder Effekte. Ich gehe eine mentale Checkliste der offensichtlichen Möglichkeiten für diese Idee durch, denn Dinge wie Gear oder Equipment kommen bei mir nach der Inspiration. Es ist wirklich selten, dass das Equipment mir eine Idee einflüstert. Du musst schon eine gute, solide Basis für deine Idee aufweisen können und sie dann mit Equipment erweitern, als er andersherum zu machen.

Kirk Hammett:
Wir machen das jetzt seit über drei Jahrzehnten. Wir befinden uns in der vierten Dekade und die Leute kennen den Namen Metallica schon so lange, dass wir einfach durch eine Art sozialer Osmose Teil der amerikanischen Kultur geworden sind. Es gibt Fans, die theoretisch seit ihrer Geburt Metallica hören können und uns immer im Hintergrund wissen. Für diese Menschen stellen wir mehr dar als nur eine Band, wir sind Teil der kulturellen Landschaft. Ich sehe mich da auf eine Art in der Pflicht, den Lauf der Musik voranzubringen. Ich hoffe nur, dass ich das gut genug mache und man sagt: „Das ist ziemlich cool, ich mag, was er macht. Das könnte ich auch versuchen.“ Und dann müssen sie es mir nur nachmachen und eine Gitarre in die Hand nehmen.

Kirk Hammett:
Mich inspirieren meine Vorbilder so sehr, dass es mein komplettes Leben einnimmt, und dafür danke ich Gott. Wirklich. Und ich hoffe, dass ich da draußen auch Leute inspirieren kann, die dann gute, ehrliche Musiker werden und mit Ernsthaftigkeit, Integrität und Emotion gute Musik machen, die ich mir dann in 20 Jahren anhören kann.

Kirk Hammett:
Mir geht es darum, Spaß zu haben, kreativ zu sein und neue Dinge auszuprobieren. Darum, auch mal zu schauen, was andere Leute so machen und entdeckt haben und was daraus entstehen kann und mich inspiriert. Ich mag vielleicht ein Gitarrist sein, aber ich „spiele“ eben auch Gitarre. Ich schaue mir immer an, was die Leute neues machen, welches Equipment neu auf den Markt kommt, oder suche immer noch nach etwas, das ich noch nie gehört habe. Ich bleibe neugierig, was Musik und andere Musiker, Techniken, Herangehensweisen und Perspektiven angeht. Wenn ich diese musikalische Neugierde auch bei anderen hervorrufen kann, dann, denke ich, habe ich meinen Job erledigt.