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Synyster Gates

Forming in the heyday of nu metal, Avenged Sevenfold bucked the trend, concocting their own proprietary blend of metal, rock, punk, and blazing guitar solos to become one of today’s most successful heavy metal outfits. In this episode, we speak to guitarist Synyster Gates about the origins of the band, the importance of being musically adventurous, which albums were crucial to Avenged Sevenfold’s trajectory, and much more.

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Transcript

Ansagerin:
Willkommen zu diesem Podcast von Ernie Ball. Los geht’s.

Evan Ball:
Hallo, ich bin Evan Ball. Das ist Striking A Chord, ein Ernie-Ball-Podcast. Heute ist Synyster Gates, der Gitarrist von Avenged Sevenfold, bei uns zu Gast. Er hat sich freundlicherweise bereit erklärt, zwei Episoden mit uns zu machen, also haltet in der Zukunft Ausschau nach einer Fortsetzung. Aber heute sprechen wir über die Anfänge der Band, ihre Gründung in der Highschool, die Metalszene zu der Zeit und ihre ersten Auftritte. Wir sprechen über das zweischneidige Schwert, gegen den Strom zu schwimmen und musikalisch abenteuerlustig zu sein.

Evan Ball:
Syn spricht über die Alben, die seiner Meinung nach für den Werdegang von Avenged Sevenfold am wichtigsten waren, über die Vorteile und Freuden der musikalischen Horizonterweiterung und über seine musikalische Beziehung zu seinem Vater. Es ist wirklich cool, den gegenseitigen Einfluss und die Synergie zu sehen, die aus ihrer Beziehung entstanden ist. Außerdem geht es in dieser Folge um die Synyster Gates School, Elternschaft, Justin Timberlake und mehr. Ohne Umschweife, meine Damen und Herren, Synyster Gates.

Evan Ball:
Ich bin hier mit Synyster Gates von Avenged Sevenfold. Synyster Gates, herzlich willkommen zum Podcast.

Synyster Gates:
Danke für die Einladung, ich weiß das wirklich zu schätzen.

Evan Ball:
Ja, danke, dass du das machst. Ich würde gerne mit den Anfängen beginnen, um zu sehen, wie alles entstanden ist. Highschool … Euer Sänger, M. Shadows und The Rev, euer ursprünglicher Schlagzeuger, haben sie in der Highschool schon unter dem Namen Avenged Sevenfold gespielt?

Synyster Gates:
Ja, das haben sie.

Evan Ball:
Okay.

Synyster Gates:
The Rev kam ein paar Monate nach der Gründung dazu, und nach ein paar betrunkenen Diskussionen auf Hauspartys war es, glaube ich, Val, Matts Frau, die sie davon überzeugt hat, mir eine Chance zu geben. Aber sie wollten damals keinen Leadgitarristen in der Band. Ja, es waren Zacky, Shads und The Rev, die zuerst zusammen gejammt haben.

Evan Ball:
Wart ihr alle auf der gleichen Highschool?

Synyster Gates:
Nein, ich war auf einer anderen Highschool in Huntington und bin dann mit meinem Vater zurück nach Hause gezogen.

Evan Ball:
Ihr wart alle in Huntington Beach.

Synyster Gates:
Alle in Huntington Beach, ja.

Evan Ball:
Wart ihr etwa im gleichen Alter?

Synyster Gates:
Ja, alle im gleichen Alter, ja.

Evan Ball:
Okay, warst du in einer anderen rivalisierenden Band oder was hast du gemacht?

Synyster Gates:
Ich weiß nicht, ob es eine rivalisierende Band war, sondern es war eine Kopf-in-den-Sand-Band. Ich war in einer Band namens Pinkly Smooth mit The Rev, damit haben wir angefangen. The Rev war mein bester Freund. Ich bin mit ihm aufgewachsen und habe mit ihm Musik gemacht, und er schrieb dieses verrückte Instrumental-Piano-Zeug, von dem ich nicht dachte, dass es funktionieren würde. Ich habe dort keine Melodien gehört, kein Schlagzeugspiel.

Synyster Gates:
Er hat einfach diese wilden, fantastischen musikalischen Abenteuer auf dem Klavier gespielt und sagte: „Diese Musik werden wir in der Band machen. Willst du in meiner Band mitmachen?" Ich sagte: „Da gibt es keine Melodie und kein Schlagzeug. Was soll ich denn machen, Gitarre darüber spielen?" Es waren Klavierstücke und so ein Scheiß, es war fantastisch. Am nächsten Tag kam er mit einer der genialsten Melodien, die ich je gehört hatte. Ich dachte: "Der Typ ist verdammt gut. Es wäre mir eine Ehre, eine Gitarre darauf zu spielen und es zu ruinieren.

Evan Ball:
Ihr habt in verschiedenen Bands gespielt. War The Rev in beiden?

Synyster Gates:
Ja.

Evan Ball:
Okay, okay. Das war Ende der 90er?

Synyster Gates:
Ende der 90er, ja, ja.

Evan Ball:
Ich möchte kurz vom Thema abschweifen, nur so zum Spaß. Wenn ich an Huntington Beach zu dieser Zeit denke, kommen mir Tito Ortiz und sein Aufstieg in der UFC in den Sinn.

Synyster Gates:
Richtig.

Evan Ball:
Hattest du ihn zufällig auf dem Radar?

Synyster Gates:
Wir haben ihn ein paar Mal getroffen, aber ich würde nicht sagen, dass wir Freunde sind. Wir sind natürlich große Bewunderer von ihm und feuern ihn immer an, HB-Boy, Held der Heimatstadt.

Evan Ball:
Waren sich die Leute damals darüber im Klaren?

Synyster Gates:
Oh, absolut, ja, ja, ja. Wir waren alle große Fans.

Evan Ball:
Okay, schön. Ich frage, weil wir in San Luis Obispo mit Chuck Liddell das gleiche hatten.

Synyster Gates:
Oh, ja?

Evan Ball:
Am Anfang waren sie befreundet, wurden dann aber zu Rivalen. Aber es war die gleiche Ära, also waren wir alle sehr angetan davon.

Synyster Gates:
Ja, wir auch. Wir waren auch Fans von Chuck. Es war so neu für uns und wir waren so jung. Es war cool, diesen ganzen Wahnsinn zu sehen. Das war damals viel brutaler als Boxen.

Evan Ball:
Na ja, davor hat Tank Abbott in Huntington Beach Leute verprügelt.

Synyster Gates:
Ja, er hat sich mit allen angelegt, die wir kannten. Alle Kids, die ein bisschen älter waren als wir, wurden von diesem Typen aus den Bars gejagt. Er wollte nur kämpfen. Ihm war es scheißegal, wo er war und mit wem er zusammen war.

Evan Ball:
Unheimlich.

Synyster Gates:
Er wollte nur gegen dich kämpfen, und je größer du warst, desto schwerer hattest du es. Es war verrückt.

Evan Ball:
Ja, der Typ hat hart zugeschlagen. Ein Straßenkampf, das ist schon beängstigend.

Synyster Gates:
Ja, ja, das ist brutal.

Evan Ball:
Okay, zurück zum Thema. Du warst Ende der 90er also an der Highschool. Wie sah die Metal-Szene zu diesem Zeitpunkt aus? Ich denke nämlich, dass der Höhepunkt des Nu Metal war. Ist es das, was in der härteren Szene zu diesem Zeitpunkt passiert ist?

Synyster Gates:
In der populäreren Szene war es sicherlich Nu Metal. Es gab eine Menge Hardcore-Bands, mit denen wir zusammen gespielt haben. Shadows war ein großer Hardcore-Fan, und da wir mit James Hart von Eighteen Visions befreundet waren und mit diesen Jungs auf die Highschool gingen, war es eine Art „Mitgehangen, mitgefangen", und so nahm die Sache ihren Lauf.

Synyster Gates:
Ich habe eher Pantera gehört, Megadeth und solche Sachen und bis zu einem gewissen Grad auch Metallica. Das war alles für mich. Ich glaube, ich habe nicht wirklich viel Radio gehört, bis System Of A Down rauskamen. Ich schätze, sie sind auch Nu Metal, aber wenn man immer in die Metalcore-Schublade gesteckt wird, hasst man sowas. Für mich sind sie kein Nu Metal, sie sind einfach avantgardistisch und brillant und das ist es, was ich anfing zu hören, als das Radio ein bisschen hipper wurde und einige wirklich coole Sachen rausbrachte.

Evan Ball:
Der Zeitgeist dieser Zeit. Mich würde interessieren, ob ihr schon früh im Zwiespalt wart, in welche Richtung ihr gehen wollt, denn es gab diese modernen Bands und ihr habt eher so einen modernen Hardrock-Sound gehabt. Ich frage mich nur, ob es zu diesem Zeitpunkt nicht etwas gewagt war, mit der Musik, die ihr gemacht habt, nach vorne kommen zu wollen, mit der Gitarrenwand. Gab es gesellschaftlichen Druck, in eine andere Richtung zu gehen?

Synyster Gates:
Nun, ich glaube nicht, dass es Druck gab. Ich glaube, wenn es jemanden gibt, der die ganze Sache von Anfang an geplant hat, dann ist es Matt. Er hatte schon immer ein gutes Bewusstsein dafür, wer wir sind und wo wir hinwollen, während ich einfach nur die Nase in die Bücher steckte, Musik schrieb und an meinem Handwerk gearbeitet habe. Was auch immer passierte, war für mich in Ordnung. Wenn ich über Genres nachdenke, die mich beeinflusst haben, spielt es eine Rolle, auf welche Ära der klassischen Musik ich gerade stand oder welche Ära des Jazz oder wie komplex ich die Harmonie schreiben wollte.

Synyster Gates:
Das ist schön und gut, aber ich denke, das ist die Frage nach dem Wald oder dem Baum. Ich bin ein Baumtyp und arbeite gerne an der nächsten Iteration unserer Musik in einer nuancierteren Form, während Matt definitiv in die große allgemeine Richtung blickt, und es ist wirklich aufregend, durch die verschiedenen Bandmitglieder so viele Einflüsse zu haben. Es gibt eine Hauptvision von dem, was wir machen wollen, und die ändert sich immer, wenn du anfängst, einen Song oder sogar eine Platte zu schreiben. Das, was du vorhast, ist noch lange nicht da, wo du es haben willst, aber es gibt dir Schwung, es gibt dir ein Ziel, es gibt dir die Richtung und den Treibstoff, um weiterzumachen. Um die Frage direkt zu beantworten: Für mich ging es nie um Gegensätze, Elitismus oder verschiedene Arten von Musik in der Gegend. Ich habe wie gesagt immer nur die Nase in die Bücher gesteckt und an meinem Handwerk gearbeitet.

Evan Ball:
Was ist mit Matt? Glaubst du, er hatte ein Gespür dafür, dass die Leute etwas mehr Hardrock gebrauchen können?

Synyster Gates:
Ja, ich glaube, er war schon immer gut darin, zu wissen, dass dort wo nichts ist, eine Chance liegt. Wir wussten das schon immer. Mit ein bisschen Furchtlosigkeit und manchmal auch etwas Mut kann man schreiben, was man will, und je einzigartiger es ist, desto begeisterter ist man. Andere in der Band werden davon angetrieben, dass es lieben, die Leute zu ärgern, indem sie was anderes machen. Ich kann nicht lügen, es ist ein wirklich cooles Gefühl, zu polarisieren. Im ersten Moment verletzt es deine Gefühle, wenn du liest, dass manche Kids dich hassen, aber das ist das Erfolgsrezept. Man liebt es oder man hasst es.

Evan Ball:
Ja, ich habe in den ersten Jahren bei der Warped Tour mitgearbeitet und bin dann ein paar Jahre später zurückgekommen. Ich weiß nicht mehr, welches Jahr es war, aber ihr wart dabei. Ich bin nur zu einer Show gegangen und ihr seid aufgetreten, und es war so ein Gegensatz zwischen euch und den anderen Bands. Es war großartig, einfach eine unverblümte Rockshow.

Synyster Gates:
Vielen Dank, ja.

Evan Ball:
Ja.

Synyster Gates:
Wir waren in erster Linie dort, weil wir Punkrock-Fans, und zweitens waren wir definitiv dort, um aufzufallen. Wir wussten, dass wir auffallen würden, und das war oft der Fall, denn die Musik, zu der wir uns hingezogen fühlten, war eher Punkrock, verschiedene Arten von Metal und Rock'n'Roll. Die Musik, die wir mochten, hat also nicht so recht zu der Musik gepasst, die wir selbst gespielt haben.

Evan Ball:
Du bist der Band ein paar Jahre nach der Highschool beigetreten?

Synyster Gates:
Ich bin Ende 1999 eingestiegen, glaube ich. Vielleicht war ich noch in der Highschool oder gerade aus der Highschool gekommen.

Evan Ball:
Oh, okay, ziemlich früh, okay.

Synyster Gates:
Ja, wir sind zusammen aufgewachsen und so.

Evan Ball:
Ich dachte, ich hätte gehört, dass du auf dem Musician’s Institute warst, dann zurückgekommen bist und dann der Band beigetreten bist.

Synyster Gates:
Weißt du was? Ich glaube, so war das auch. Ich war aber nur drei Monate dort. Ich habe zwei Jahrgänge in drei Monaten besucht und dachte, dass ich mir in der Zeit das ganze Wissen aneignen kann. Man ist verdammt dumm, wenn man 18 ist. Dann habe ich mit ihnen anfangen. Nein, es war 2000, ich glaube, ich kam Anfang 2000 dazu.

Evan Ball:
Okay, okay.

Synyster Gates:
Ja.

Evan Ball:
Wie sahen die frühen Avenged Sevenfold-Gigs aus? Habt ihr auf Hauspartys gespielt? Gibt es bestimmte Clubs in Orange County, die ihr besucht habt?

Synyster Gates:
Alles davon, ja, ja, ja.

Evan Ball:
Okay.

Synyster Gates:
Couz Café, Shay Café, Hauspartys, Santa Ana, Clubs, aber auch alte Häuser, die zu kleinen Veranstaltungsorten umgebaut wurden. Ja, überall dort, wo wir spielen konnten. Die Orte waren klein und niemanden interessierte es. Je näher wir zu Hause waren, desto mehr Freunde hatten wir, und es sah cool aus und fühlte sich cool an. In dem Moment, in dem wir außerhalb der Reichweite unserer Freunde waren, war keiner mehr bei den Shows.

Evan Ball:
Ihr habt euch rund um Huntington Beach eine ziemlich treue Fangemeinde aufgebaut.

Synyster Gates:
Das haben wir definitiv. Es hat lange gedauert und wir hatten wirklich tolle Hilfe von Bands wie From Autumn To Ashes, die uns auf unserer ersten Tour mitgenommen haben, und anderen. Wir verdanken ihnen viel von unserem frühen Erfolg und sie waren einfach sehr, sehr cool und nicht elitär, wie der restliche Hardcore damals. Es war sehr familiär, aber es war schwer, in dieser Szene Fuß zu fassen, vor allem, wenn du etwas anderes gemacht hast. Dann wurde man gehasst.

Evan Ball:
Okay, euer drittes Album „City Of Evil“ wurde bei einem Majorlabel veröffentlicht. Ich frage mich, ob das eine ganz andere Erfahrung war? Was ändert sich, wenn man bei einem Majorlabel unterkommt?

Synyster Gates:
Zum Glück für uns und zum Dank an sie, nicht viel. Leider auch finanziell nicht viel, denn es war einfach eine andere Zeit. Die späten 90er Jahre hatten wir gerade verpasst. Da hat man sofort Gold und Platin für eine Single bekommen. Es war definitiv immer noch ein Kampf und wir haben unser ehrgeizigstes Projekt veröffentlicht.

Synyster Gates:
Sie nahmen uns für „Waking The Fallen“ unter Vertrag, und dann schrieben wir „City Of Evil“, ein Kompendium des absoluten Wahnsinns, das angeblich keinen Hit hatte, und wir hatten das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, als „Bat Country“ abhob. Das war eines der Dinge, die im Radio anders waren: Sie haben sich wirklich getraut, gegen den Strom zu schwimmen. Es funktionierte und die Sterne standen günstig, aber es änderte sich nichts daran, dass damals niemand von uns Häuser gekauft hat. Es war die gleiche kontinuierliche Entwicklung. Nichts kam über Nacht.

Synyster Gates:
Ich glaube, wir hatten alle vielleicht 30.000 Dollar in der Tasche, was toll ist. Das ist eine Menge, wenn man sonst nichts in der Tasche hat. Die meisten von uns hatten zwar Schulden, aber davon kann man sich nicht mal ein schönes Auto kaufen. Die meisten von uns sind ziemlich sparsam mit ihrem Geld umgegangen oder haben es gespart. Wir haben nichts verprasst, wir haben vielleicht ein Trinkgeld aufgehoben. Wenn wir nach einer Tournee nach Hause kamen, kauften wir all unseren Freunden Drinks und so etwas, aber ansonsten sparten wir unser ganzes Geld, so dass es keine großen Anschaffungen gab und das Leben einfach gleich blieb. Wir wohnten noch ein paar Jahre bei unseren Eltern, aber wir hatten eine goldene Schallplatte und unsere Songs wurden überall gespielt. Es ist schon irgendwie komisch.

Evan Ball:
Kannst du dich an wichtige Zeiten oder bestimmte Momente erinnern, die die Band vorangebracht haben?

Synyster Gates:
Ja, ich denke, es gibt bestimmte Dinge, auf die ich zurückblicke und die ich als große Investitionen in unsere Karriere betrachte, und das war definitiv eine davon. Ich denke, das hat sich sehr ausgezahlt.

Evan Ball:
Welche?

Synyster Gates:
„City Of Evil“, wahrscheinlich.

Evan Ball:
Okay, ja.

Synyster Gates:
Wohingegen die Platten wie „The White Album“, unsere selbstbetitelte oder gleichnamige Platte oder wie auch immer du sie nennst, und „The Stage“ keinen unmittelbaren Erfolg hatten. Ich denke, das selbstbetitelte Album ist ein Fan-Liebling und „The Stage“, das so gut wie keine Singles hatte und viele Leute verärgerte, ging mit einigen der erstaunlichsten Ereignisse in unserer Geschichte einher, als wir auf dem Dach von Capitol Records spielten, auf dem Dach dieses Gebäudes.

Synyster Gates:
Es war unsere am meisten gelobte Platte unter all den verschiedenen Publikationen, Fanzines, Magazinen, Webzines und so weiter, die uns für die Huntington-Beach-Kultur gehasst hatten, und dann wieder zu uns zurückkamen, als sie einen umfassenderen Blick auf alles hatten. „The Stage“ war für mich einfach ein lyrisches Meisterwerk. Ich habe das Gefühl, dass ich das sagen kann, weil ich gar keine davon Texte geschrieben habe und es ist so.

Synyster Gates:
Diese Investitionen haben uns als Band gestärkt. Ich glaube, das Songwriting, das Jimmy auf dem selbstbetitelten Album gezeigt hat, ist einfach magisch, es ist verdammt magisch. Meiner bescheidenen Meinung nach haben wir ein eigenes „Bohemian Rhapsody“ wegen Jimmy und wegen unseres selbstbetitelten Albums und „A Little Piece Of Heaven“, das bei weitem der Liebling der Fans ist. Überall, wo du hinkommst, schreien sie das, müssen es hören und es ist ein verrücktes Biest von einem Song. Dieser Song hat uns keinen Haufen Geld eingebracht, obwohl er keine Single war. Das war einfach eine Investition in die Langlebigkeit und Stärke unserer Karriere.

Evan Ball:
Richtig, verstanden. Ganz kurz: Du erwähnst „The Stage“. Wer hat sich über „The Stage“ geärgert oder wer hat es gehasst und warum?

Synyster Gates:
Es war eine sehr polarisierende Platte. Es ist eine sehr tiefgründige Platte, harmonisch, melodisch und textlich. Es ist definitiv nichts für schwache Nerven. Wenn du ein Fan von „Bat Country“ bist und das das war, was dich zu Avenged Sevenfold gebracht hat, dann ist dir „The Stage“ wahrscheinlich scheißegal. Wenn dich "Betrayed" oder "Strength Of The World" begeistert haben, dann ist es wahrscheinlich dein Lieblingsalbum. Ich höre das von vielen Leuten, mit denen ich spreche und die eher musikalische Fans sind.

Evan Ball:
Manche Fans wollen, dass du in der Spur bleibst, die sie bevorzugen.

Synyster Gates:
Natürlich, absolut. Das ist in Ordnung und ich hasse sie dafür nicht und bedaure es auch nicht. Ich war auch so, als ich aufwuchs, aber du kannst nicht ...

Evan Ball:
Ja, das ist einfach Geschmackssache, so ist das nun mal.

Synyster Gates:
Ganz genau.

Evan Ball:
Also gut, habt ihr heute alle Kinder?

Synyster Gates:
Ja, wir haben alle Kinder, jede Menge Kinder.

Evan Ball:
Gut, in welchem Alter sind sie?

Synyster Gates:
Ich glaube, Brooks' Kinder sind mit acht Jahren die ältesten. Die Zeit vergeht wie im Flug. Es ist verrückt, und dann heißt es, dass man in einer Woche ein Kind bekommt, oder so ähnlich.

Evan Ball:
Das ist großartig. Ja, okay. Sind die Shows und Veranstaltungen von Avenged Sevenfold jetzt eher eine Familienangelegenheit?

Synyster Gates:
Definitiv, definitiv. Gott sei Dank wird es deine Lieblings- oder Hassband noch lange geben.

Evan Ball:
Sehr gut.

Synyster Gates:
Zum Glück oder zum Unglück für dich.

Evan Ball:
Gab es eine Zeit, in der ihr besonders wild wart? Gab es eine Zeit, in der ihr das Rockstar-Leben am meisten genossen habt?

Synyster Gates:
Ich weiß nicht, ob wir darüber nachgedacht haben, aber mit uns wurden ein paar eh schon verrückte Kids auf die Welt losgelassen, mit Millionen von bewundernden Fans und tonnenweise Orten, an denen man sich Ärger einhandeln kann, mit späten Nächten, in denen einem niemand sagt, dass man ins Bett gehen sollte.

Evan Ball:
Das klingt wunderbar.

Synyster Gates:
Oh, es war wunderbar. Wenn wir zurückblicken, war es sicher beängstigend und wer weiß, wie sehr wir unserer Leber geschadet haben, aber das wird die Zeit zeigen. Ja, Mitte der 2000er Jahre war es ziemlich brutal, Mitte bis Ende der 2000er.

Evan Ball:
Okay, zurück zu den Kindern, zurück in die Gegenwart. Einige der Kinder sind im Grunde wie Cousins und Cousinen, richtig?

Synyster Gates:
Ja, ja, ja, absolut. Wir stehen uns auch so nahe, dass sie sich alle wie Cousins und Cousinen fühlen. Sie lieben sich sehr, aber, ja, Matt und ich sind mit Zwillingsschwestern verheiratet. Wir wohnen nur einen Steinwurf voneinander entfernt und seine beiden Kinder und mein zukünftiges Kind stehen sich sehr nahe.

Evan Ball:
Das ist großartig.

Synyster Gates:
Mein Kind … Alle älteren Brüder sind meiner Erfahrung nach klassische ältere Brüder, und das gilt für all diese verschiedenen Kinder, außer für mein Kind, das bei weitem jünger ist, für seine Cousins, seine Brüder, Cash und River, die Kinder von Matt. Er ist ein kleiner Nachahmer, ein nerviger kleiner Bruder, der einfach mitmacht. Er liebt sie so sehr und ist ein kleiner, sensibler Kerl. Er ist auch ein Raufbold, ein sensibler kleiner Raufbold. Er will nur Umarmungen und Küsse um jeden Preis, es ist unfassbar.

Evan Ball:
Das ist so cool, ja. Wer hat sich zuerst mit wem getroffen?

Synyster Gates:
Matt und Val sind, glaube ich, seit der Mittelschule ein Paar.

Evan Ball:
Oh, wirklich?

Synyster Gates:
Ja, seit der siebten, sechsten Klasse vielleicht. Und Michelle und ich sind schon ewig befreundet und nach der Highschool kam eins zum anderen und wir fingen an, miteinander abzuhängen.

Evan Ball:
Das ist schon eine Weile her, okay, super. Ihr habt schon seit einiger Zeit Brooks Wackerman am Schlagzeug. Wie ist es dazu gekommen?

Synyster Gates:
Nun, wir brauchten dringend einen Schlagzeuger. Seit dem Tod von The Rev hatten wir viele tolle Helfer, von Mike Portnoy bis zu Arin Ilejay, unglaubliche, unglaubliche Schlagzeuger, aber wir hatten das Gefühl, dass wir eine andere Richtung einschlagen wollten. Wir hatten das Gefühl, dass Brooks genau der Richtige war, und zufällig hatten wir durch einen gemeinsamen Freund von uns, Diony Sepulveda, der unser Manager und Tourmanager ist, gehört, dass er so gut wie fertig mit Bad Religion war und sich nach anderen Gigs umsah.

Synyster Gates:
Ich kann nicht wirklich für ihn sprechen, wie das abgelaufen ist, aber wir hatten ein Treffen und er war sehr interessiert und wir waren Fans, große Bad-Religion-Fans, Vandals, und dieser Typ … einfach brillante Energie. Wir sind alle mit Punkrock aufgewachsen und vermissen diese bombastische, gedankenlose Energie, die Jimmy als großer Fan von NOFX und all den anderen Jungs hatte, also wollten wir wieder diese Energie. Bis jetzt hat er die Band nur beflügelt und uns zusätzliche Energie gegeben, wenn wir sie gebraucht haben.

Evan Ball:
Ja. Stimmt es, dass Wackermänner mit Schlagzeugstöcken in der Hand geboren werden?

Synyster Gates:
Genau, genau! Wenn sie morgens ihre Cornflakes essen wollen, müssen sie verdammt noch mal auch trommeln. Ja, ihr Stammbaum ist einfach das Beste, was es gibt, und sie sind allesamt Könner und Zauberer in ihrem Handwerk.

Evan Ball:
Für alle, die es nicht wissen: Sein ältester Bruder Chad Wackerman spielt Sachen, die für die meisten Menschen unvorstellbar sind.

Synyster Gates:
Ja, genau, mit Frank Zappa und dem verstorbenen Allan Holdsworth, einem meiner Lieblingsgitarristen aller Zeiten. Er ist einfach ein Monster.

Evan Ball:
Ja, es gibt noch mehr, oder? Ich glaube, sein Vater war Schlagzeuglehrer.

Synyster Gates:
Ja, sein Vater ist Schlagzeuglehrer und unterrichtet mit Mitte 80 immer noch an der Osha, ein verdammtes Genie, verrückt. Ich glaube, Bob spielt Bass und ist ein verdammt guter Bassist mit viel Talent.

Evan Ball:
Wenn du Brooks Wackerman einen Künstlernamen geben könntest, wie würde er lauten?

Synyster Gates:
"Brooks Wackerman".

Evan Ball:
Für einen Schlagzeuger funktioniert das.

Synyster Gates:
Ja.

Evan Ball:
Wie unterscheiden sich eure Musikgeschmäcker innerhalb der Band?

Synyster Gates:
Nun, die waren schon immer sehr unterschiedlich, aber mit einigen … Wie auch immer, diese Graphen da.

Evan Ball:
Oh, das Venn-Diagramm.

Synyster Gates:
Ja, das Venn-Diagramm, ja, so ähnlich wie ein Venn-Diagramm. Du hast dein eigenes Zeug und das hörst du hauptsächlich. Das kann auf Tour viel Ärger verursachen. Wenn du fährst, hörst du deine Musik und die anderen versuchen zu schlafen. Ich will keine Namen nennen und andere Bands oder andere Vorlieben verunglimpfen, aber es kann einen nachts wach halten. Manche dieser Dinge sind irgendwie lustig.

Synyster Gates:
Ich glaube, wir sind heute einfach viel aufgeschlossener. Es kommt ein Punkt in deinem Leben, an dem du neue Musik hören willst und dich darauf freust, etwas Neues zu hören. Ich bin 38 Jahre alt und habe so viel Musik konsumiert, weil das auch zu meinem Beruf gehört, dass man ständig auf der Suche nach neuen Sachen ist. Du bist weniger wählerisch, weniger elitär und kannst immer etwas Gutes finden. Die Herausforderung besteht darin, den hohen Anspruch zu bewahren, den du in deiner Jugend hattest, als du genau wusstest, wer du bist und dich nicht um andere geschert hast. Ich denke, zum Glück sind wir in dieser Hinsicht immer noch sehr stark.

Synyster Gates:
Ja, jetzt hören wir viele gleiche Sachen. Matt ist mit Pink Floyd aufgewachsen. Ich war früher kein Pink Floyd-Fan, aber jetzt bin ich ganz besessen von ihnen. Vor kurzem habe ich Matt für Stevie Wonder begeistert, also höre ich Stevie Wonder und alles Mögliche. Zacky hat mich für Lana Del Rey und andere Sachen begeistert, und Jimmy und vielleicht auch Johnny haben mich mit Justin Timberlake bekannt gemacht. Vor sechs Monaten wusste ich noch nicht, wer das ist, aber jetzt bin ich besessen davon.

Evan Ball:
Moment, du wusstest nicht, wer er ist?

Synyster Gates:
Nein, das war nur ein Scherz. Ich war zwar schon immer ein Fan, aber ich habe dieses monströse Talent nie richtig zu schätzen gewusst. Man ist also offener für solche Momente, in denen man sagt: "Oh mein Gott, ich kann die Kopfhörer nicht absetzen.“

Evan Ball:
Ja, manchmal tut man diese großen Pop-Ikonen ab, aber es gibt meistens einen Grund, warum sie an die Spitze kommen.

Synyster Gates:
Absolut, absolut.

Evan Ball:
Gut, wir machen eine kurze Pause und kommen dann zurück, um über Synysters Gitarrenspiel zu sprechen.

Evan Ball:
Im Guitar Center läuft gerade das Ernie Ball Great Gear Giveaway, bei dem ein glücklicher Gewinner Preise im Wert von über 50.000 Dollar von Ernie Ball Music Man, SKB, Electro-Voice, Dynacord, Pedaltrain, Vic Firth, Latin Percussion, Zildjian, Toontrack, Guitar Center, D&A Guitar Gear, DW, Remo, TC Electronic, Blue Microphone, Universal Audio, Ampeg, Orange Amplifiers, JHS Pedals, Korg, Martin Guitar und Ernie Ball gewinnen kann.

Evan Ball:
Um teilzunehmen, musst du bis zum 30. Oktober 2019 die Codes in ausgewählten Ernie Ball-Saitenpackungen in Guitar Center-Filialen und auf guitarcenter.com finden. Die offiziellen Teilnahmebedingungen findest du unter ernieball.com/greatgeargiveaway, nur für Einwohner der USA. Ernie Ball präsentiert das Great Gear Giveaway, das jetzt nur im Guitar Center stattfindet.

Evan Ball:
Ich habe mich erst vor ein paar Tagen für die Synyster Gates School angemeldet.

Synyster Gates:
Wunderbar.

Evan Ball:
Das ist so toll. Als ich mich auf dieses Interview vorbereitet habe, musste ich mich erst einmal losreißen, um mich weiter vorzubereiten. Vielleicht reden wir mal darüber. Es ist eine Partnerschaft zwischen dir und deinem Vater.

Synyster Gates:
Richtig, richtig, ja. Sehr aufregend. Wir sind gerade dabei, alles neu zu machen. Ein Teil des Codes, des Quellcodes, wurde gehackt. Was neues zu bauen, ist die nächste Stufe. Man muss mit großer Leidenschaft bei der Sache sein, und wenn es dann Früchte trägt, blüht die Leidenschaft auf und man sieht, dass diese Kids Möglichkeiten haben, die man als Kind nie hatte.

Synyster Gates:
Es geht nicht um die 200 Lessons, die wir haben, obwohl ich stolz auf diese Zahl bin, besonders für eine freie Schule. Jeder, der behauptet, dass man in 23 Videos etwas lernen oder wie jemand anderes spielen kann, lügt entweder oder weiß nicht, dass es so viele Nuancen und Details gibt, dass ein einzelner Lehrer sie nicht vermitteln kann. Deshalb haben wir versucht, allen Schülern aller Niveaus, Formen und Größen einen Lehrerhut aufzusetzen. Ich habe festgestellt, dass die Anfänger am meisten zu vielem beigetragen haben, und das ist es, was man sich erhofft.

Synyster Gates:
Die Anfänger teilen ihre Heureka-Momente, die ich längst vergessen habe, mit all den anderen Kindern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du diese Aha-Momente erlebst, die bei den verschiedenen Kindern unterschiedlich gut ankommen, und plötzlich beschleunigst du das Wachstum in ihren prägenden Jahren, was enorm wichtig ist. Sie müssen sich keine schlechten Angewohnheiten wie schlechtes Timing aneignen, weil sie alle wissen, dass sie mit einem Metronom spielen müssen und das der einzige Weg ist.

Synyster Gates:
Es ist die Community, und darauf konzentrieren wir unser Wachstum, unsere Aufmerksamkeit und unsere Zeit. Es zahlt sich wirklich aus, wir sehen einige verrückte Entwicklungen und es wird nur noch besser werden.

Evan Ball:
Gibt es einen häufigen Stolperstein, der in der Community immer wieder auftaucht?

Synyster Gates:
Ja, die Frustration, dass es zu lange dauert. Wenn es eine Sache gibt, die dagegen hilft, und das ist das erste Mal, dass ich das sage, dann ist das eine gute Frage. Die eine Sache, die die Leute frustriert, ist, dass sie nicht so schnell vorankommen oder Rückschritte erleben. Die Frage: “Warum werde ich nicht besser? Ich investiere Stunden, ich investiere dies, ich investiere das.“ Meistens gibt es zwei Variablen.

Synyster Gates:
Erstens: Du musst den Prozess genießen und verstehen, dass, wenn es einfach wäre, es jeder machen würde, aber das ist es nicht. Es ist eines der schwierigsten Dinge auf der Welt. Alles gut zu machen, ist das Schwierigste auf der Welt. Zweitens: Du machst es wahrscheinlich falsch. Wenn du nie an diesen Punkt kommst, wenn du ein Jahr lang an einer Dur-Tonleiter arbeitest und immer noch nicht herausgefunden hast, wie man eine Dur-Tonleiter durchspielt, übst du sie wahrscheinlich falsch oder verstehst die Anwendung der Dur-Tonleiter nicht.

Synyster Gates:
Die Community ist dazu da, dich zu unterstützen und dir zu sagen, dass das nunmal die Geschichten sind, die dazugehören. "Ich brauchte ewig und meine Finger haben geblutet, dann bekam ich einen Job und musste sechs Monate pausieren, und plötzlich kam ich zurück und konnte nicht mal mehr Gitarre spielen.“ Das sind Horrorgeschichten für diese Kids. Und dann: "Wow, diese Sache hat meine Herangehensweise an dieses und jenes völlig neu definiert, und so habe ich es geschafft. Das war mein Heureka-Moment." Manche Kinder finden das gut, andere brauchen den Aha-Effekt von jemand anderem, aber die Gemeinschaft ist es, die dich durch all die verschiedenen Videos bringt. Es sind nicht die Videos.

Evan Ball:
Das ist großartig. Ich bin noch gar nicht in die Community eingestiegen, also werde ich nur schnell die Videos anpreisen, denn das ist mir aufgefallen. Es ist einfach eine Fundgrube an Inhalten, an Wert.

Synyster Gates:
Danke, ja.

Evan Ball:
Es hat mich dazu gebracht, wieder ganz von vorne anzufangen. Es gibt so viele Lücken in meinem Spiel und meinem Wissen.

Synyster Gates:
Nun, das ist es. Ja, das solltest du, das würde Spaß machen.

Evan Ball:
Diese Videos hören sich interessant an, also will ich sie noch einmal durcharbeiten.

Synyster Gates:
Ja, das höre ich gerne, das höre ich gerne.

Evan Ball:
Dein Vater macht den Großteil der Lehrvideos, und du gibst eine Menge Licks dazu, verschiedene Riffs, verschiedene Techniken, also eine wirklich coole Kombination von euch beiden. Ich nehme an, er war dein erster Lehrer?

Synyster Gates:
Ja, auf jeden Fall, der erste, zweite und wahrscheinlich letzte Lehrer. Wir haben eine Blues-Serie rausgebracht und er macht diese ganze Blues-Serie, also waren die ersten 175 Videos eine Zusammenarbeit. Dann sagte ich nur: "Achte darauf, dass du ein paar Akkorde einbaust und ein bisschen rauskommst, denn der Blues eignet sich sehr gut für den Jazz, also brauchst du ein bisschen Tiefe in der Harmonik." Abgesehen davon hat er 21 Videos über das Spielen von Blues gemacht, die ich über die Jahre vergessen oder gar nicht gelernt habe. Es ist einfach so tiefgründig.

Synyster Gates:
Die Sache mit dem Blues ist, dass er überall vorkommt, das weiß man oft gar nicht. Er ist im Pop, im Jazz, im Blues, im Country, in allem. Wenn du einen Moll-Blues spielen willst, kannst du die Pentatonik nach oben verschieben und schon spielst du einen Dur-Blues. Das ist alles sehr, sehr relativ, sehr grundlegend und doch in jedem Musikgenre vorhanden.

Evan Ball:
Da ihr aus zwei verschiedenen Generationen stammt, nehme ich an, dass ihr mit unterschiedlichen Dingen aufgewachsen seid. Aber kommt er jetzt manchmal zu dir, um Metal-Riffs zu lernen?

Synyster Gates:
Früher schon, aber dann wuchs er über mich hinaus. Wir sind immer abwechselnd über uns hinausgewachsen. Er hat immer Geschichten erzählt, was ich sehr schätze, wie er meine Sachen angehört hat und gesagt hat: "Oh, das ist eine ziemlich coole Sache", und dann zog er los und arbeitete sie aus, bis zu dem Punkt, an dem er Dinge nicht mehr ausarbeiten konnte. Das war als ich zum MI ging und so. Er fragte mich: "Was zum Teufel spielst du da?" Dann zeigte ich es ihm, und er erfand etwas anderes, von dem ich keine Ahnung hatte, was er da machte. Es war immer ein Hin und Her.

Synyster Gates:
Ich glaube, was ich an ihm wirklich schätze, ist, dass er die Musik aus der Perspektive eines Songwriters angeht, was ich auch immer versucht habe, und ich glaube, das schätzt er auch an mir. Man muss sich auf das Motiv, die Melodie und die Harmonie konzentrieren. Das Solo … Man möchte, dass das Solo so stark ist wie die Melodie und der lyrische Inhalt des Songs. Du willst zuerst einen tollen Song schreiben und dann ein tolles Solo, das deinen hoffentlich tollen Song vervollständigt.

Evan Ball:
Ja, ja. Wie alt warst du, als du angefangen hast?

Synyster Gates:
Ich glaube, ich war acht oder neun Jahre alt, als ich ...

Evan Ball:
Oh, okay, ziemlich früh.

Synyster Gates:
Ja, als es mir zum ersten Mal ernst wurde, war Musik im Haus. Ich glaube, ich habe schon mit vier oder fünf Jahren eine Gitarre in die Hand genommen, oder vielleicht sogar noch früher. Mein Vater war Musiker, lange bevor ich geboren wurde, ein erfolgreicher Musiker. Er spielte mit Frank Zappa, wahrscheinlich fünf oder sechs Jahre bevor ich geboren wurde. Er war 17 und spielte mit den absolut Größten, also war Musik alles, was ich kannte, als ich aufwuchs. Ich wusste immer, dass ich das auf jeden Fall tun würde. Musik war immer für mich da.

Evan Ball:
Wenn du auf die ersten Avenged Sevenfold-Alben zurückblickst, hast du dann das Gefühl, dass du dich spieltechnisch weiterentwickelt hast? Wenn ja, auf welche Weise?

Synyster Gates:
Ja, auf jeden Fall. Ich habe auf jeden Fall versucht, meinen Horizont zu erweitern und immer etwas anderes zu machen. Ich bin stolz darauf, dass ich ein ziemlich vielseitiger Spieler bin. Das Problem dabei ist, dass du kein Dilettant sein willst, der sich in vielen verschiedenen Stilen auskennt. Du musst also wissen, wer du bist und was deine DNA ist, aber ich liebe Jazz, Country und Klassik.

Synyster Gates:
Es gibt so viele verschiedene Techniken, die auf alle möglichen Dinge anwendbar sind, also eignest du dir vielleicht die nötigen Metal-Techniken an oder du hast das Gefühl, dass du die Metal-Techniken in deinen frühen Zwanzigern brauchst, wenn es das ist, was du anstrebst. Aber dann willst du in diesen Dingen innovativ sein, und dann braucht es 10 Jahre, in denen du dich strikt der Innovation widmest, und dann musst du das verdammte Glück haben, etwas zu machen, was noch niemand zuvor gemacht hat. Das ist für mich eine wichtige Sache, die ich anstrebe, und ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich das geschafft habe, aber ich strebe danach.

Synyster Gates:
Aber wenn du dich nicht mit Jazz, Country, Blues und all diesen verschiedenen Genres beschäftigst und in sie eintauchst, wirst du nur eine Kopie von dir selbst und anderen sein und nie wirklich du selbst, und das ist die Hauptsache. Ich hatte das Glück, dass mein Vater alles gespielt hat, was es auf der Welt gibt, und dass ich all dieser Musik ausgesetzt war. Jazz musste ich nicht zwangsweise lernen. Ich habe ihn einfach geliebt, weil er bei mir zu Hause gespielt wurde, seit ich ein kleines Kind war, genauso wie Klassik, Country, die Beatles und so weiter.

Evan Ball:
Ja, das ist so cool, dass du in all diesen verschiedenen Genres üben und es dann in eine Band wie Avenged Sevenfold einbringen kannst.

Synyster Gates:
Ja, das ist das wahre Geschenk, dass ich all diese Dinge in meinem Tagesjob anwenden kann.

Evan Ball:
Übst du jetzt viel?

Synyster Gates:
Viel weniger, um ehrlich zu sein.

Evan Ball:
Warte, bis dein nächstes Kind kommt.

Synyster Gates:
Ich weiß. Es geht um Kinder, es geht ums Geschäft, ich bin wirklich besessen vom Songwriting. Ich schreibe die ganze Zeit Musik, ich schreibe ständig Musik. Ich spiele ständig verschiedene Sounds durch. Ich bin besessen von der Axe-Fx. Es gibt so viele einzigartige Farben, mit denen man malen kann, dass es so ist, als würde man das Gitarrespielen nochmal ganz neu lernen. Das Streben nach Innovation, Songwriting und Geschmack ist immer noch da, aber Tonleitern und Jazz-Harmonien, klassische Harmonien, das Zeug, von dem ich vor einem Jahr noch besessen war - in den letzten fünf Jahren ging es nur darum -, das hat sich, um ehrlich zu sein, nicht mehr so stark ausgeprägt.

Evan Ball:
Was machst du neben der Musik noch gerne? Hobbys, Sport, Fernsehsendungen, die du magst?

Synyster Gates:
Mann, so viele wunderbare Dinge in meinem Leben sind für die Familie und die Musik auf der Strecke geblieben, aber das ist toll. Ich liebte Jiu-Jitsu, das habe ich etwa fünf Jahre lang gemacht, und ich war sehr gut darin. Dann hat mir dieser sehr kleine Grünweiß-Gurt fast den Daumen gebrochen. Er ist darauf gelandet. Er kann nicht mehr als 140 Pfund gewogen haben. Er war ein kleines Kind und es war unverantwortlich von mir, dieses kleine Kind durch die Gegend zu werfen und alle meine brandneuen Moves auszuprobieren. Ich konnte danach zwei Monate nicht Gitarre spielen, alles war völlig angeschwollen und ich konnte meinen Daumen nicht bewegen.

Synyster Gates:
Dann fingen meine Füße an zu schmerzen, als ich Muay Thai machte, und so blieben all diese männlichen Männer-Hobbys auf der Strecke. Aber das Surfen war mein ganzes Leben lang mein Nebenjob. Ich liebe es zu surfen habe es nicht aufgegeben, weil ich mich verletzt habe oder dies oder jenes, sondern weil die Zeit mit der Schule und Avenged Sevenfold und all diesen Dingen, der Familie, es einfach nicht zulässt, dass ... Meine Vormittage muss ich mit meinem Kind und meinem zukünftigen Kind verbringen.

Evan Ball:
Gibt es ein Solo, einen Song, ein Album oder vielleicht alles drei, auf das du besonders stolz bist?

Synyster Gates:
Ich bin sehr stolz auf vieles, was auf „Stage“ entstanden ist. Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich „Sunny Disposition“ gehört habe, und ich habe es erst neulich wieder gehört und musste lachen. Das Solo hat mich einfach zum Lachen gebracht. Ich musste so lachen, weil ich wusste, dass ich so viel Spaß im Studio hatte, als ich die lächerlichsten kleinen Musikstücke schrieb, und dieser Song ist das lächerlichste kleine Stück Musik, ein Teil von „The Stage“. Es erinnerte mich einfach an eine sehr, sehr glückliche Zeit, in der die Kunst im Vordergrund stand.

Evan Ball:
Ja, das ist cool. Wir werden es in den Kommentaren verlinken. Welche Saitenstärke verwendest du?

Synyster Gates:
10-52, historisch gesehen, aber wir werden sehen, was passiert. Vielleicht 7-56.

Evan Ball:
7. Leute, habt ihr das gehört? 7er Saiten, interessant.

Synyster Gates:
Ja, denn wir arbeiten hier an einer lustigen Sache. Ich glaube, wir haben vorhin schon ein bisschen darüber gesprochen. Wir haben eine bundlose, kopflose Achtsaiter-Saite mit einer hohen A-Saite und einer tiefen G-Saite, also in der Mitte die typischen sechs Saiten, und dann haben wir ein tiefes G und ein hohes A dazu.

Evan Ball:
Du behältst die 10-52, dünne Höhen und schwere tiefe Töne in der Mitte.

Synyster Gates:
Ja, ja, ja. Dann mag ich es vielleicht sogar, wenn die unteren Saiten in der Tonhöhe etwas dünner sind, also habe ich dann vielleicht zwei 52er, ich weiß es nicht. Ich liebe es, die 52er auf ein A zu legen, das hat Power.

Evan Ball:
Spielst du Cobalts oder die normalen Slinkys?

Synyster Gates:
Ich spiele in letzter Zeit Paradigms.

Evan Ball:
Paradigms, okay.

Synyster Gates:
Sie behalten die Tonalität bei und sind einfach verdammt stark. Sie sind unglaublich.

Evan Ball:
Schön. Kannst du drei Alben nennen, die für dich einflussreich waren, oder so viele, wie du willst?

Synyster Gates:
Oh, mein Gott! Aber klar doch. Das gleichnamige Album von Mr. Bungle ist ein Meisterwerk und hat mein ganzes Leben verändert, wahrscheinlich zum Schlechten, definitiv nicht zum Besseren.

Evan Ball:
Das glaube ich nicht.

Synyster Gates:
Das ist mein Favorit. Das ist die Quintessenz aus Tiefe und zugänglicher Melodie. Es ist einfach so melodisch. Mike Patton, wenn er diese bluesigen R&B-Melodien im Stil von Stevie Wonder spielt, die einem das Höschen nass machen. Er ist absolut spitze, wenn es darum geht, solch tiefe und abstrakte Avantgarde-Harmonien so zugänglich und musikalisch zu machen. Wenn du eher ein Pop-Typ bist, wirst du ein oder zwei Wochen brauchen, um das zu verstehen, aber ich verspreche dir, du wirst es schaffen, und diese verdammte Platte nonstop hören.

Synyster Gates:
Mein „Nordstern“ sind die Beatles. Mein persönlicher Nordstern ist Paul McCartney. Such dir eine Beatles-Platte aus, es ist mir egal, ob es eine frühe, mittlere oder späte Beatles-Platte ist. Es ist einfach ein Meisterwerk der Harmonie, der melodischen Spannungsentfaltung, einfach genial. Ich muss sagen, dass „Abbey Road“ mein Herz gestohlen hat, aber, ja, und dann die dritte ...

Evan Ball:
War dein Vater ein großer Beatles-Fan?

Synyster Gates:
Oh ja, unser beider Lieblingsband, ganz sicher, ganz sicher.

Evan Ball:
Okay.

Synyster Gates:
„Sgt. Pepper’s“ ist ein absolutes Meisterwerk, man kann dabei so viel lernen. Aber ich glaube, „Abbey Road“ spricht mich noch ein bisschen mehr an. Ich liebe das abenteuerliche Medley und „The End“, es ist einfach unglaublich.

Synyster Gates:
Für die schiere Brutalität und das, was ich schon immer als „Vergewaltigung und Plünderung der Gitarre“ bezeichnet habe, muss ich „Far Beyond Driven“ von Pantera wählen. Dime … Wie er sich ausgedrückt hat, habe ich immer noch nicht verstanden. Es gibt eine Menge Dinge, die man nachahmen kann oder von denen man glaubt, dass man sie musikalisch nachahmen kann, wenn man genug Zeit investiert.

Evan Ball:
Dimebag war eine große Inspiration für dich.

Synyster Gates:
Auf jeden Fall, auf jeden Fall.

Evan Ball:
Ja. Inwiefern?

Synyster Gates:
Absolute, 110%ige Kontrolle über die Gefühle auf seinem Instrument. Wenn er sie fühlt, sind sie einfach da. Es gibt keine Blockade zwischen seinem Verstand und seinen Fingerspitzen. Es ist einfach da, er beherrscht die Gitarre absolut.

Evan Ball:
Denkst du dabei an die Soli?

Synyster Gates:
An alles.

Evan Ball:
Alles?

Synyster Gates:
Absolut alles, Riffs, Solos, ja.

Evan Ball:
Ja, er war so kreativ und melodisch in seinen Soli.

Synyster Gates:
Wahnsinnig, ja.

Evan Ball:
Die Notenauswahl.

Synyster Gates:
Ja, ja, ja.

Evan Ball:
Hast du eine Lieblingsplattform in den sozialen Medien, oder wie erfahren die Leute, was bei euch so los ist?

Synyster Gates:
Ich denke schon. Ich bin auf jeden Fall vertrauter mit Instagram, obwohl mein letzter Post schon ein paar Monate her ist, und zwar über dieses 10-jährige Shredder-Kind, Jayden Tatasciore? Ich weiß, ich spreche das falsch aus, aber ja, ein 10-jähriger Junge. Ich glaube, er ist gerade bei „Rock Of Ages“ in Australien, aber er hat eines der härtesten Solos in „Not Ready To Die“ gespielt, verrückte Sweeps und seltsame Dinge, die da vor sich gehen, aber auch Legato. Das ist einfach eine Mischung aus all diesen abgefahrenen Techniken. Er ist 10 Jahre alt und hat es drauf.

Evan Ball:
Das ist verrückt.

Synyster Gates:
Er hat es drauf, Vibrato, Tonedrop, Nuancen, Gefühl. Er ist ein Freak.

Evan Ball:
Wow.

Synyster Gates:
Ja, ja, ja.

Evan Ball:
Wie lautet die URL eurer Schule?

Synyster Gates:
Syngates.com.

Evan Ball:
Okay. S-Y-N-gates.com.

Synyster Gates:
Richtig.

Evan Ball:
Synyster Gates, danke, dass du beim Podcast mitgemacht hast.

Synyster Gates:
Es war mir ein Vergnügen, es hat viel Spaß gemacht.

Evan Ball:
Alles klar.

Synyster Gates:
Wir haben viel erlebt.

Evan Ball:
Nochmals vielen Dank, dass ihr bei Striking A Chord eingeschaltet habt. Wir freuen uns sehr über die freundlichen Kritiken, die uns erreicht haben. Wenn du uns kontaktieren möchtest, kannst du eine E-Mail an [email protected] schicken. Einigen von euch ist vielleicht aufgefallen, dass es am Ende jeder Folge einen kurzen Bonus-Clip gibt, zum Beispiel direkt nach dieser Ankündigung, also warum nicht noch ein paar Sekunden länger bleiben?

Evan Ball:
Eine persönliche Gitarrenlektion. Wann würdest du ein Economy Picking und wann ein Alternate Picking empfehlen? Wie würdest du dich bei einem Riff entscheiden, das man so oder so spielen kann? Ergibt das Sinn?

Synyster Gates:
Auf jeden Fall, ja, absolut. Das Alternate Picking kann ein bisschen härter sein, und wenn du diesen John-Petrucci-Sound willst, dann braucht es vielleicht ein aggressives Alternate Picking. Wenn es einfacher ist, mit Alternate Picking zu spielen, mache ich das, aber ansonsten ist es eine Mischung aus allem. Es ist wirklich eine Mischung aus beidem. Wenn du beide Techniken schon lange anwendest, hörst du auf, über solche Dinge nachzudenken, und bis das passiert, sollte man beides ausprobieren. Probiere, dass Riff mit beiden Techniken zu spielen und schau, was passiert!