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Matt Costa

Indie-folk artist Matt Costa grew up skateboarding in Southern California. In the wake of a debilitating accident, Matt discovered a new passion and natural aptitude for songwriting. He soon crossed paths with No Doubt guitarist Tom Dumont, whose early mentorship helped put Matt on track for a successful and enduring music career. In this episode, we speak with Costa about songwriting, skateboarding, touring, John Steinbeck, and his brand new album Yellow Coat.

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Transcript

Evan Ball:
Hallo und herzlich Willkommen zum Ernie-Ball-Podcast Striking A Chord. In dieser Folge spreche ich mit Matt Costa. Heute spreche ich mit dem Sänger, Songwriter und Gitarristen Matt Costa. Matt hat ein brandneues Album namens Yellow Coat rausgebracht. Wir sprechen über die Entstehung des Albums und darüber, an welchem Punkt er emotional und persönlich war, als er die Songs geschrieben hat. Wir sprechen über ein Ereignis bzw. Missgeschick, das sein Leben grundlegend verändert hat und ihn auf den Weg geführt hat, auf dem er sich heute befindet. Weitere Themen sind der Einfluss von Tom Dumont von No Doubt auf Matts musikalische Karriere, die kraftvolle Wirkung der Verbindung von Musik und Bildern, Einblicke in das Tourleben, Meerjungfrauen und mehr. Meine Damen und Herren, Matt Costa. Matt Costa, herzlich willkommen zum Podcast.

Matt Costa:
Vielen Dank, dass ich dabei sein darf.

Evan Ball:
Alles klar. Ich habe zum ersten Mal von dir gehört, weil Scott Applegate mir von dir erzählt hat. Er hat behauptet, dass er dein Cousin ist.

Matt Costa:
Ja, ich habe diese Person noch nie getroffen oder von ihr gehört.

Evan Ball:
Ich erinnere mich, dass er von einem jüngeren Cousin erzählt hat, der angefangen hat, Gitarre zu spielen und Songs zu schreiben, und Tom Dumont von No Doubt hätte ihn aufgenommen und ihn gefördert. Das war eine dieser „Du wirst niemals glauben, was meinem Cousin passiert ist“-Geschichten. So habe ich zum ersten Mal von dir gehört.

Matt Costa:
Das ist wahr. Scott kennt mich seit ich ein kleines Baby war und er war vermutlich überrascht. Ich habe früher nämlich Gitarre gespielt, in der Schulband und so. Aber ich habe mich mehr für Skateboarding und so interessiert. Aber ja, mit 19 oder so habe ich mir das Bein gebrochen und dadurch mehr mit meiner Akustikgitarre gespielt und Songs geschrieben. Ich wusste, dass Scott immer schon Musik gemacht hat. Als Kind bin ich zu ihm und seinen Mitbewohnern nach Hause gegangen und die waren immer richtig gut. Er hat Bass gespielt und geshreddert und sein Freund war ein wirklich guter Gitarrist. Ich habe nie daran gedacht, Musiker zu werden. Ich fand es schon gut, aber das kam mir vor wie eine ganz andere Welt, nicht wie eine Möglichkeit.

Evan Ball:
Weil du zu diesem Zeitpunkt total in der Skaterszene unterwegs warst, richtig?

Matt Costa:
Ja. Und ich wusste auch nicht viel über Bands und Musik und so. Ich wusste nur, dass ich Musik mag und dass ich Platten mag, aber das Musikgeschäft oder die Unterhaltungsindustrie kam mir sehr fern vor. Als ich Tom Dumont traf, hatte er ein paar Demos mit vier Spuren von mir in die Finger bekommen. Das hat so angefangen, dass ich auf einem kleinen Kassettenrecorder aufgenommen habe und ein Freund von mir sagte: „Hey, du solltest auf diesem Vierspurgerät aufnehmen.“ Und als ich dann das Vierspurgerät bekam, wurde mir klar: „Oh, ich kann Sachen drüberlegen, andere Gitarrenparts oder Harmonien oder so.“ Ich hatte das Gefühl, dass ich das Songwriting tiefer erforschen konnte, das war ein gutes Werkzeug dafür. Das Band hat Tom dann bekommen und dann ging’s los. Das war ein oder zwei Jahre nach meinen ersten Aufnahmen, etwa 10 bis 20 Stück, von denen ich aber nur vier oder so mochte.

Evan Ball:
Okay. Du bist in Südkalifornien aufgewachsen, richtig?

Matt Costa:
Ja, das bin ich. Ich bin in Südkalifornien aufgewachsen. Eine Zeit lang habe ich in Florida gelebt. Ich habe dort vier oder fünf Jahre lang gelebt.

Evan Ball:
Okay. War das ein Skateboard-Unfall? Du hast eben gesagt, du hättest du dir das Bein gebrochen oder war es ein Arm?

Matt Costa:
Ich mir wirklich schlimm das Bein gebrochen, ja.

Evan Ball:
Und war das beim Skateboarden?

Matt Costa:
Ja, ich bin eine zehnstufige Treppe runtergefahren, was zu der Zeit normal war. Wenn ich jetzt darauf zurückblicke, denke ich: Das ist verrückt, aber ja.

Evan Ball:
Genau. Also war das der Auslöser für deinen Berufswechsel bzw. deinen Hobbywechsel, zumindest am Anfang?

Matt Costa:
Ja, das war es. Ich glaube, ich habe Skateboarding nie als Beruf gesehen. Es war eine Leidenschaft und ich hatte ein paar Sponsoren und so, aber ich habe all das aus meiner jungen Perspektive gesehen. Wenn man 16 ist, ist jemand der 25 Jahre alt ist, uralt, also dachte ich: „Mann, wenn ich skaten könnte, bis ich 25 bin, ist das bis zum Ende meines Lebens.“ Und dann habe ich angefangen, Musik zu machen. Das war einfach etwas, mit dem ich mich während meiner Genesung beschäftigen konnte, weil ich etwa zwei Jahre lang im Bett lag.

Evan Ball:
Ohje. Okay. Wie ist der Unfall auf der Treppe passiert? Ist dein Fuß vom Brett gerutscht?

Matt Costa:
Ja, es war eine unübersichtliche Stelle. Ich war vor dieser High School in der Stadt Industry und da war ein zehnstufiger Vorsprung zu meiner Linken. Ich habe [unverständlich 00:04:54] Füße, also ging es rückwärts und es gab eine Steigung. Ich hatte also nicht wirklich viel Kontrolle über meine Geschwindigkeit und oben an der Treppe gab es einen kleinen Rand, mit dem ich mit ein bisschen unwohl gefühlt habe. Aber ich bin geskatet und habe einen Nose Slide gemacht und dann habe ich versucht ... Das wird jetzt etwas technisch, aber ich habe einen 180er Nose Grind versucht.

Evan Ball:
Nein, ich mag das.

Matt Costa:
Okay. Ja, ich habe einen 180er Nose Grind probiert und dann dachte ich mir: "Ich möchte auch einen Crooked Grind probieren." Das ist wie ein Nose Grind, aber schräg, also „crooked“, und es war ein Backside, also ein gewöhnlicher Trick. Ich habe also einen Crooked Grind versucht. Als ich dann von der Kante runterkam, war es ziemlich steil, und ich glaube, das Board hat sich nicht eingependelt. Es ist prima aufgekommen, dann aber auf der Seite gelandet. Und mein Knöchel ist einfach vorne weggerollt. Ich lag dort auf dem Boden. Es ging so schnell, und als ich da lag, dachte ich: Wenn du fällst, bleibst du nur kurz sitzen und stehst wieder auf. Aber ich habe auf meinen Fuß hinuntergesehen und die Unterseite meines Fußes hat mich angestarrt und ich dachte ... Aber ich konnte es nicht glauben und dachte: "Nein, das ist nur mein ..." Weil ich es nicht fühlen konnte, dachte ich: "Nein, das ist nur mein Schuh.“

Matt Costa:
Mein Freund kam zu mir und hat sich das angesehen und ich habe ihn gefragt: "Ist alles in Ordnung?" Er sagte: "Das willst du nicht wissen." Und ich sagte: "Nein, Mann." Und ich: "Und, ist er kaputt?" Er sagt: "Ja." Und ich so: "Okay." Da mich mein Fuß so angestarrt hat, habe ich gefragt: „Löst sich der Knochen von der Haut?" Er sagt: "Ja." Und ich sagte: "Na gut, das ist schlimm."

Evan Ball:
Ich kann nicht glauben, dass du das nicht gefühlt hast.

Matt Costa:
Nein, ich konnte es nicht spüren. Es war, als läge ich einfach auf dem Boden. Und als mir dann klar wurde, was passiert war, dachte ich nur: "Oh mein Gott, was soll ich nur tun?" Und das erste, was mir in den Sinn gekommen ist, war, wie gesagt, dass ich 19 war und gerade die Highschool abgeschlossen hatte und nicht versichert war, weil ich keine Versicherung über... Ich war also nicht mehr bei meinen Eltern versichert. Und ich schätze, dass ich über die Firma meines Vaters, der für die Fluggesellschaft gearbeitet hat, eine Versicherung für zwei Jahre oder so bekommen hätte, wenn ich auf dem College gewesen wäre. Aber ich habe mich nicht am College eingeschrieben und das erste, was ich dachte, war: "Heilige Scheiße, jetzt muss ich mich am College einschreiben."

Matt Costa:
Dann habe ich meine Eltern angerufen und hinterließ eine Nachricht, buchstäblich zehn Minuten nachdem es passiert war. Ich sagte: "Ich liege auf dem Boden. Ich habe mir das Bein gebrochen. Der Knochen ragt aus der Haut. Ein Krankenwagen ist unterwegs. Ich muss mich an der Uni einschreiben." Sie dachten, ich würde sie verarschen, bis der nächste Anruf kam, dass ich im Krankenhaus liege und dass alles wahr ist. Ich bin dann für ein oder zwei Jahre hier am OCC auf’s College gegangen [Überschneidung 00:07:38].

Evan Ball:
Wow, dafür, dass du dir gerade das Bein gebrochen hattest, warst du aber ziemlich klar beisammen.

Matt Costa:
Es war verrückt. Ja, es war verrückt. Sie haben mir einen Haufen Morphium gespritzt, als sie mich in den Krankenwagen gebracht haben, und das nächste, was ich weiß, ist, dass ich aufgewacht bin und die Operation erledigt war und dass ich im Krankenhaus war. Es war verrückt. Ich war eine Woche lang im Krankenhaus, weil es so schlimm war. Der Knochen war einfach zersplittert und der andere war die Fibula. Der eine Knochen war zersplittert, der Knöchel war gebrochen und ein anderer Knochen ragte aus der Haut. Sie mussten einige Schrauben einsetzen, die die Blutzirkulation blockiert haben, sodass die Wunde nicht heilen konnte.

Matt Costa:
Nach einem Jahr sagten sie mir, ich könne laufen. Dass die Schrauben halten würden und dass das das Knochenwachstum anregen würde, aber das hat nicht funktioniert. Das habe ich dann dem Arzt erzählt, und er hat gesagt: "Nein, das ist unmöglich." Er machte ein Röntgenbild und sagte: "Nun ja, es ist wieder gebrochen." Also haben sie mich wieder aufgeschnitten und eine Platte eingesetzt. Und dann sagte er mir, dass das für immer halten würde. Ich habe ihm nicht geglaubt, aber so war es.

Evan Ball:
Das ist ein ziemlich krasser Einstieg in die Musik.

Matt Costa:
Oh ja, ich weiß.

Evan Ball:
Hast du vorher schon Songs geschrieben? Du hast gesagt, du hast vorher ein bisschen Gitarre gespielt, aber hast du schon Songs geschrieben?

Matt Costa:
Nein, ich habe keine Songs geschrieben. Ich hatte eine E-Gitarre, die um den zehnten Bund oder aufhörte. Dann habe ich einfach die Anfänge gelernt. Ich habe die ersten zehn Sekunden von jedem Song gelernt, den ich mochte, die Klassiker aus den 90ern wie Smashing Pumpkins und Nirvana und solche Sachen.

Evan Ball:
Ja. Okay. Du hast also erst nach dem Skateboard-Unfall Songs geschrieben?

Matt Costa:
Ja.

Evan Ball:
Sind dir die Texte zugeflogen?

Matt Costa:
Nun, es war so, dass ich Gitarre spielen und diese Songs machen wollte, und dann wurde mir klar: Wenn man Gitarre spielt und einen Song haben will, muss man singen. Also dachte ich mir: "Nun, ich muss wohl über irgendetwas singen." Ich schätze, ich war mir keiner Technik bewusst, aber ich habe einfach angefangen, Wörter zu skandieren oder so, und dann wurden sie phonetisch zu einer Phrase. Wenn mir das gefallen hat, dann habe ich damit weitergemacht. Manchmal waren die Geschichten oder die Ideen noch nicht ganz ausgereift, und dann habe ich mich mit Tom zusammengesetzt. Er hat gesagt: "Ich mag diesen Song." Er hat gesagt: "Du musst ihn nur noch weiter ausarbeiten. Ich weiß nicht, was du sagen möchtest. Du verstehst vielleicht, was du zu sagen versuchst, aber der Zuhörer versteht nicht, was du sagen möchtest." Also meinte er: "Geh in den Proberaum oder nach Hause und setz dich damit auseinander und komm dann zu mir zurück." Und das habe ich dann auch getan.

Evan Ball:
Wie kam diese Verbindung zustande? Kanntest du ihn bereits?

Matt Costa:
Nein, ich kannte ihn nicht. Es gibt ein Bekleidungsunternehmen namens RVCA. Zu der Zeit, als ich diese Leute zum ersten Mal getroffen habe, arbeitete ich gerade bei einer Schuhfirma, die noch am Anfang stand, und ich habe Schuhe an verschiedene Läden oder Skateboarder und so weiter geliefert. Und irgendwie kannte der Typ, der die Firma geleitet hat, die Leute von RVCA, also gingen wir eines Tages zu ihnen und sie haben gesagt: "Oh, weißt du, Matt macht Musik.“ Und er sagte: "Gib ihnen deine CD." Und ich sagte: "Nein. Nein. Nein. Nein." Er sagte: "Gib sie ihnen." Also habe ich sie ihnen gegeben und sie gefiel ihnen und sie haben gesagt: "Oh, Matt macht Musik. Und jedes Mal, wenn ich sie getroffen habe, haben sie mich gefragt, was ich so mache.

Matt Costa:
Eines Tages kam Tom herein, weil seine Frau, also seine damalige Freundin, jetzt sind sie schon lange verheiratet, dort gearbeitet hat. Der Besitzer Pat meinte: "Du solltest Tom kennenlernen. Er macht Musik." Ich wusste nicht, dass er in einer weltberühmten Band Musik macht. Er trug damals einen Bart und ist der ruhige Typ von No Doubt. Also hat er gesagt: "Ja, ich mache Musik." Er meinte: "Vielleicht können wir ja mal was zusammen machen." Eine Woche später rief er mich an und ich traf ihn noch in derselben Woche beim Super Bowl und erzählte meinen Eltern: „Ich habe da einen ziemlich verrückten Typen getroffen.“

Evan Ball:
Moment mal, in welcher Stadt wart ihr denn?

Matt Costa:
Ja, das war in … Ich wohnte in Huntington Beach und die Firma war in Costa Mesa und Tom hat in Long Beach gewohnt. Als wir mit den Aufnahmen angefangen haben, bin ich ein- oder zweimal pro Woche dorthin gefahren.

Evan Ball:
Tom hat dich also im Grunde entdeckt. Er ist jemand, der im Musikgeschäft etabliert ist, aber was war sein nächster Schritt, um deine Karriere nach vorn zu treiben?

Matt Costa:
Ich glaube, für ihn und mich war es vor allem ein gutes Ventil, um etwas zu schaffen. Zu der Zeit habe ich nur gesagt: "Wow, ich nehme Songs auf und sie klingen besser als je zuvor." Und er hatte all diese Geräte. Ich wusste nicht, was ein Kompressor ist. Ich wusste nicht, was ein Vorverstärker ist. Ich hatte keine Ahnung, was all das ist. Wir haben also aufgenommen und Songs geschrieben und zu dieser Zeit hatte ich auch schon ein paar Auftritte in der Umgebung von L.A. und so, aber es ging hauptsächlich darum, es einfach zu tun. Damals bin ich überall hingegangen, wo ich live spielen konnte, also bin ich zu jedem Open Mic Contest oder zu Dichterlesungen gegangen, und wenn ein Freund einen Gig hatte, bin ich auch dahin gegangen.

Matt Costa:
Er hat immer gesagt: "Matt, du musst so oft wie möglich spielen." Während wir also diese Songs aufgenommen haben, habe ich das gemacht und wir haben eine EP aufgenommen. Es war eine selbstbetitelte EP. Als sie fertig war, haben wir tausend oder 5.000 davon produzieren lassen. Das hat mir geholfen, mehr Auftritte zu bekommen. Und dann habe ich einfach angefangen, sie zu verteilen, obwohl ich sie ursprünglich verkaufen wollte. Ich fand es einfach aufregender, sie zu verteilen, und ich dachte, es wäre produktiver, sie zu verteilen, statt zu versuchen, fünf Dollar pro Stück zu verdienen oder so.

Evan Ball:
Genau. Ich nehme an, dass er im Studio dein Produzent war und vielleicht ein Mentor, was die Auftritte angeht und die Herangehensweise betrifft?

Matt Costa:
Ja, all das. Ich meine, er war vor allem mein Produzent. Er hat die erste EP produziert und die ersten beiden Platten. Er hatte eine Menge Erfahrung im Studio und auch darin, Agenten und PR-Leute und sowas zu finden. Ich erinnere mich an verschiedene Leute, bei denen er gesagt hat: "Dieser und jener kann dir helfen." Wir gingen auf eine Party und ich saß vor diesen Leuten und habe Songs gespielt und er sagte: "Matt, du musst vor ihnen spielen." Also habe ich widerwillig vor ihnen gespielt. Und dann, nach und nach, wurde ich bekannter.

Matt Costa:
Später ging er mit No Doubt auf Tour. Sie brachten eine Coverversion von „It’s My Life“ raus und gingen mit ihren größten Hits auf Tour. Er hat mich eingeladen, mitzukommen und auf den kleinen Bühnen auf Festivals zu spielen, aber wenn ich dort aufgetreten bin, kamen vielleicht zehn oder fünf Leute oder so. Also habe ich mir meinen CD-Koffer geschnappt und angefangen, meine CDs zu verticken.

Evan Ball:
Ja. Okay, das ist toll. Das ist großartig. Das war also eine Guerilla-Taktik.

Matt Costa:
Ja, ein bisschen.

Evan Ball:
In Ordnung. Lass uns ein wenig vorspulen. Wie kam es zu deiner Verbindung mit Jack Johnson? Ihr wart ja zusammen auf Tour und habt dann ein Label gegründet.

Matt Costa:
Ja.

Evan Ball:
Ja. Wie ist diese Verbindung zustande gekommen?

Matt Costa:
Nun, Jack hat meine Musik gehört. Eigentlich war es Emmett Malloy, der mit ihm zusammen Brushfire Records betreibt. Er ist Jacks Manager, aber auch ein unglaublicher Filmemacher. Sie haben meine Musik gehört und wollten sie in einem ihrer Filme verwenden. Sie haben mich gefragt, ob ich noch mehr Musik habe. Wir waren gerade dabei, meine erste Platte fertigzustellen, und ich habe ihnen eine frühe Kopie davon gegeben. Sie haben mich gefragt, ob sie das Album veröffentlichen dürfen. Ursprünglich wollte ich sie unabhängig rausbringen, weil Tom und ich darüber gesprochen hatten, das einfach selbst zu machen. Ich habe also zunächst nicht bei dem Label unterschrieben, aber sie fragten mich, ob ich auf Tour gehen möchte.

Matt Costa:
Ich bin also mit Jack auf Tour gegangen und hatte zu der Zeit etwas für die Musik von Ben Harper übrig. Ich wusste, dass er auf einer Single von Jack mitgemacht hat. Ich dachte, dass es ziemlich cool wäre, mit Jack aufzutreten und mochte seine Musik. Ich dachte erst, dass wir in Locations wie dem House Of Blues spielen. Die waren zu der Zeit schon ziemlich groß, aber wir sind auf Tour gegangen und haben jeden Abend vor 10- bis 15.000 Leuten gespielt. Dieses Mal war ich auf der Hauptbühne und zusätzlich in Clubs in ganz LA gespielt, ob im Troubadour, im Viper Room, im Whiskey oder im Mint. Dann ging’s die Küste rauf und runter, ins Cafe Du Nord in San Francisco oder in die Taucherbars oben in Oregon oder so. Vor der Tour war ich sehr nervös, weil ich noch nie in so großen Venues gespielt hatte.

Evan Ball:
Ja. Das ist interessant. Die Verbindung kam also zustande, weil deine Musik in einem Film vorkommen sollte?

Matt Costa:
Ja.

Evan Ball:
Es scheint, als hättest du seitdem viel Erfolg damit gehabt, Songs in Filmen oder anderen Medien unterzubringen. Hat das einen Einfluss gehabt oder war es besonders hilfreich für deine Karriere?

Matt Costa:
Ja, das hat es. Ich glaube, dass ich Musik immer schon eher visuell gesehen habe. Wahrscheinlich noch bevor ich sie rhythmisch sehe. Wenn ich ein Bild im Kopf habe, fange ich an, danach zu spielen. Was das Anschauen von Filmen und so angeht, hat mich das daran erinnert, dass es ein Surf-Film war und dass ich in meiner Jugend viel Musik durch Skateboard-Videos kennengelernt habe. Das hat mich in diese Zeit zurückversetzt. Ich habe Bands nicht über das Radio entdeckt. Ich hatte eine alternative Radiophase und damals liefen Nirvana und die Smashing Pumpkins, aber in diesen Videos gab es alles mögliche. Es gab Underground-Hip-Hop, Punk-Rock-Bands, Sachen aus den 60ern und 70ern, von denen ich noch nie gehört hatte — einfach alles.

Matt Costa:
Ich glaube, dass ich Musik wirklich mochte und erkannt habe, was Musik und Bild zusammen erreichen können, weil ich Skateboarding mochte. Ich habe das in Filmen nie beachtet. Ich meine, da hat man einfach die Stimmung gespürt. Ich weiß aber noch, wie ich meine ersten Skatevideos gedreht habe und einen Song mit dem Skaten verknüpft habe und dachte: „Wow, das verändert alles.“ Ich hatte das Gefühl, dass das sehr viel damit zu tun hat.

Evan Ball:
Ja. Ich nehme an, dass es so weitergeht, wenn du deine eigenen Videos angehst. Hast du schon Ideen für das Video, wenn du einen Song schreibst oder bist du aktiv in die Erstellung der Videos eingebunden?

Matt Costa:
Ja. Ich glaube, in den letzten zehn Jahren hatte ich viel Einfluss darauf, wie die Videos entstehen. Vor allem in den letzten sechs oder acht Monaten, wo COVID ein Thema war, habe ich nur Musikvideos für meine neue Platte gemacht. Ich habe ein kleines Green-Screen-Studio und mache einige Stop-Frame-Sachen, die aus dem Zusammenhang gerissen etwas ganz anderes ergeben. Zu meiner letzten Platte gibt es eine lustige Geschichte. Für den Song „Sharon“ und die Platte „Santa Rosa Things“ habe ich mir immer so eine seltsame Bar voller Aquarien vorgestellt. Also habe ich nach Aquarium-Bars gegoogelt, weil ich einen Text habe, in dem die Aquarium-Bar erwähnt wird.

Matt Costa:
Ich bin dann die Küste hinaufgefahren, bis nach Morro Bay, und habe dort die Aquarium-Bar gesehen, und dachte: Vielleicht kann ich die Fassade so aussehen lassen, als wäre das eine seltsame Bar, und dann reingehen. Ich wusste nicht, wie ich diese seltsame Bar gestalten sollte. Ich habe nach Tauchbars gesucht, aber nichts gefunden. Als ich bei Google nach dieser Aquarium-Bar gesucht habe, bin ich auf diese Meerjungfrauenbar in Great Falls, Montana, gestoßen. Das ist ein altes Hotel aus den 60ern. In dieser Tiki-Bar haben sie dieses große Glasfenster, wie bei einem Meeresaquarium oder so, und darin schwimmen Meerjungfrauen. Ich dachte: "Oh mein Gott, das ist genial. Ich muss dahin und meinen Song als Lounge-Sänger in dieser verrückten Bar singen.“

Matt Costa:
Ich habe sie dann angerufen. Sie haben gesagt: "Na ja." Ich hatte die Inhaberin am Telefon und fragte: "Vermieten Sie Ihre Räume auch?" Sie sagte: "Nun, wochentags haben die Restaurants nicht geöffnet, aber sonntags nach dem Sonntagsbrunch haben wir ein Zeitfenster frei, das Sie nutzen können. Die Meerjungfrauen kosten 25 Dollar pro Stunde. Wir müssen einen Monat im Voraus Bescheid wissen." Ich dachte: "Ich mache das trotzdem. Wir werden es schon schaffen. Ich springe ins kalte Wasser." Am nächsten Tag habe ich mit meiner Freundin Pamela gesprochen und sie sagte: "Wir müssen da hin."

Matt Costa:
Fast hätten wir den Flug am nächsten Tag schon gebucht, haben aber einen Monat gewartet. Ich [unverständlich 00:21:18] habe mich dafür schick gemacht und einen goldenen Anzug hergestellt. Die Meerjungfrau, die in dem Video mitgespielt hat, mochte meine Musik schon, bevor sie wusste, wer ich war, und wo war alles ganz synchron und hat riesigen Spaß gemacht. Danach hat sich rausgestellt, dass sie auch auf Bob Dylans Ranch in Montana arbeitet. Als wir gerade nicht gefilmt haben, fragte sie mich: "Kennst du Robert Zimmerman?" Und ich sagte: "DER Robert Zimmerman?" Sie sagte: "Ja." Ich sagte: "Ja, ich meine, ich kenne die Musik von Bob Dylan." Sie sagte: "Ich arbeite auf seiner Ranch." Ich sagte: "Das ist ziemlich cool."

Evan Ball:
Wow. Und ja, das ist ein wirklich cooles Video und die Hintergrundgeschichte ist super. Du bist mit allen möglichen Bands um die Welt getourt. Gibt es eine Tour, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Matt Costa:
Eine Tour, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist? Nun, ich würde sagen, da gibt es ein paar, aus verschiedenen Gründen. Ich war viel mit Musikern unterwegs, die ich schon immer mochte. Ich weiß nicht mehr, wie viele Jahre das her ist, aber ich war im Vorprogramm von Modest Mouse auf Tour. Ich bin ein großer Fan ihrer Musik, und mit ihnen durch das Land zu touren, war ziemlich toll. Und Johnny Marr war zu der Zeit auch in der Band, also war es...

Evan Ball:
Hast du Johnny Marr gesagt?

Matt Costa:
Ja.

Evan Ball:
Das wusste ich gar nicht. Wie konnte ich das nur übersehen?

Matt Costa:
Ja, er war in der Band, also war das eine Art Doppelschlag. Sie hatten die Smiths und Modest Mouse und One World. Ich war mit ihnen unterwegs und es war ziemlich unglaublich, sie jeden Abend spielen zu sehen und auf die Bühne zu gehen, um ein paar Shaker oder so zu spielen.

Evan Ball:
Ja, wie lustig. War Johnny Marr nur kurz in der Band oder länger?

Matt Costa:
Nur kurz, 2009 oder so.

Evan Ball:
Okay, zu der Zeit war ich damit beschäftigt, Kinder zu bekommen.

Matt Costa:
Ja, und ich erinnere mich daran, dass ich mich mit ihm über Gitarren unterhalten habe. Er ist unglaublich. Sie sind alle großartige Menschen, aber er war zu dieser Zeit tatsächlich einer der aufgeschlossensten Jungs in der Gruppe. Er war super.

Evan Ball:
Na gut. Wir haben das schon gestreift, aber wer sind deine wichtigsten Einflüsse? Gibt es eine Liste?

Matt Costa:
Was Literatur angeht, mag ich John Steinbeck, und das führt zurück zu Tom Dumont. Als ich die ersten Aufnahmen mit ihm machte, meinte er: "Matt, du musst..." Er sagte: "Du solltest dieses Buch lesen", und es war „Tortilla Flat“. Ich mochte es sehr und je mehr ich darin las, desto mehr bekam ich einen neuen Einblick in die Welt, an der ich sonst nur vorbeiflitzte, wenn ich die kalifornische Küste rauf- und runtergefahren bin. Ich bekam dadurch etwas Einblick in die Geschichte und die Poesie dahinter. Das hat glaube ich viel dazu beigetragen. Du hast mich ja nach Texten und sowas gefragt und ich glaube, das hat mich sehr beeinflusst und tut es immer noch.

Matt Costa:
Was das Gitarrenspiel angeht, mag ich Richard Thompson sehr, weil er sowohl elektrische als auch akustische Gitarre spielt. Die Art, wie er zwischen beiden wechselt … Er ist einer meiner Lieblingsgitarristen. Und was die Songschreiber angeht, mag ich Harry Nilsson sehr, weil ich es mag, wie satirisch, verspielt und ernst er gleichzeitig sein kann.

Evan Ball:
Viele verschiedene Einflüsse, das ist großartig. Ich habe mir gerade „Jenseits von Eden“ gekauft. Ich lese eigentlich nur Sachbücher, aber ich dachte: "Ich kaufe mir mal einen Roman.“ Hast du das Buch gelesen?

Matt Costa:
Das habe ich, ja.

Evan Ball:
Okay. Hast du einen Favoriten, falls ich nachher in dieser Richtung weiterlesen möchte?

Matt Costa:
Ja, schon. Wenn du Sachbücher magst, sind meine beiden Lieblingswerke von ihm das „Logbuch des Lebens“ und „Meine Reise mit Charley“, beides Sachbücher. In dem einen geht es darum, dass er durch die USA fährt, weil er das Gefühl hat, sein Land nicht mehr zu kennen. Also schreibt er seine Erfahrungen auf, während er mit seinem Pudel, einem großen Pudel namens [Überschneidung 00:25:36], durch die USA fährt. Er fährt mit einem seiner besten Freunde, dem Meeresbiologen Ed Ricketts, in die Gegend von Baha, an den Golf von Kalifornien, um einige Meeresstudien durchzuführen und sich mit einigen existenziellen Dingen zu beschäftigen.

Evan Ball:
Ich danke dir dafür.

Matt Costa:
Ja.

Evan Ball:
Alles klar. Wann kommt das neue Album raus?

Matt Costa:
Es kommt im September raus, am 11. September.

Evan Ball:
Gibt es irgendetwas, was dieses Album von den vorherigen unterscheidet, sei es der Prozess oder deine Einstellung oder die Stimmung oder sonst etwas?

Matt Costa:
Ja. Ich hätte nie erwartet, dass ich so viele Platten aufnehmen würde. Als ich meine erste Platte „Songs We Sing“ aufgenommen hatte, dachte ich: „Oh mein Gott, ich habe es geschafft, ich habe eine Platte gemacht.“ Davor hat es mich einfach nur begeistert, Songs zu schreiben. Ich kann mich also glücklich schätzen, dass es jetzt mehrere Platten sind. Bei diesem Album ist vor allem interessant, wie sich die Perspektive verändert, wenn das Leben einen herausfordert. Mein Leben hat sich in den letzten zwei Jahren stark verändert und das hat auch meine Sicht auf das Leben verändert. Ich hatte das Gefühl, dass alles viel persönlicher und spiritueller war, eher als auf der Sound-Ebene.

Matt Costa:
Ich habe nicht einmal wirklich darüber nachgedacht, eine Platte zu machen. Ich habe bloß versucht, Songs zu schreiben, die einen kathartischen Effekt haben. Als ich dann anderthalb oder ein Jahr in meinem Zimmer saß, fragte mich mein Manager: "Hast du irgendwelche neuen Songs?" Ich sagte: "Ich weiß es nicht." Und so bat er mich, ihm zu schicken, was ich hatte, und er sagte: "Ich glaube, du hast genug für eine Platte." Ich sagte: "Oh Mann, ich hatte gar nicht vor, eine Platte zu machen", und er sagte: "Ich denke, es ist gut." Und so haben wir dann eine Platte daraus gemacht. Ein bisschen was davon habe ich zuhause aufgenommen und dann bin ich mit einem Produzenten in ein Studio in LA gegangen, mit Alex Newport. Er hat ein Studio in seinem Haus, weil seine Frau so nett ist, dass er das Haus in ein Studio umbauen darf.

Matt Costa:
Das Album wurde also aus einer ganz anderen Perspektive heraus geschrieben. Ich habe nichtmal an das Endprodukt gedacht. Es war wirklich nur so ein Gefühl der Katharsis. Man sollte meinen, dass jeder aus diesem Grund schreibt. Ich habe das Gefühl, dass das, wenn ich normalerweise Songs schreibe und nicht durch Dinge herausgefordert werde, irgendwie unbewusst zustande kommt. Diesmal war es aber eine sehr bewusste Anstrengung, die Songs zu schreiben, aber nichts weiter damit vorzuhaben. Ich dachte mir: „Ich will nicht …“ Zu der Zeit hatte ich wirklich keine Lust, Musik zu machen, aber ich denke, ich kann nicht anders.

Evan Ball:
Ja, ich schätze, dass hat etwas Befreiendes, wenn man nichtmal über ein Album nachdenkt, sondern es einfach schreibt und alles kommen lässt.

Matt Costa:
Ja, so war es.

Evan Ball:
Ich will nicht neugierig sein, aber gab es ein bestimmtes Ereignis, das dich in diese Lage gebracht hat?

Matt Costa:
Meine Frau und ich haben uns nach zehn Jahren scheiden lassen. Dadurch habe ich noch einmal ganz von vorne angefangen. Ich musste überdenken, wer ich als Person war. Viele Leute, enge Freunde oder wer auch immer, sogar entfernte Bekannte, haben gesagt: „Du weißt, dass dabei großartige Songs herauskommen werden.“ Ich sagte: "Ich will das nicht tun. Das ist das Letzte, was ich in diesem Moment tun möchte. Eigentlich ist es mir sogar egal. Ich habe in Frage gestellt, wer ich war. Also habe ich eine Zeit lang nichts geschrieben. Danach habe ich mich nur noch mit der Konzertgitarre hingesetzt und das war eine Art Heilungsprozess für mich; wie ein Mantra, das ich mir immer wieder vor Augen geführt habe. Im Grunde geht es darum, nicht jemand anderem die Schuld zu geben, sondern die Liebe heilen zu lassen. Ich weiß nicht, ob das abgedroschen klingt, aber nur das wollte ich.

Evan Ball:
Genau. Hast du die Songs irgendwie eingegrenzt oder gab es einfach genug Songs für ein Album?

Matt Costa:
Ja, normalerweise stechen die Guten heraus, aber größtenteils versuche ich, über das Konzept und die Texte nachzudenken, wenn alles da ist. Es ist einfacher, das Ganze zu betrachten. Und trotzdem dauert es Jahre, bis man einen Blick dafür hat.

Evan Ball:
Hast du ein Smartphone voller Ideen?

Matt Costa:
Ja, habe ich. Ein Smartphone voller Ideen. Manchmal fragt man sich während des Fahrens: "Okay, mache ich das jetzt?" Dann halte ich an und schreibe es auf oder oder werde angehalten. "Officer, ich habe keine SMS geschrieben, ich habe Texte aufgeschrieben. Sie kamen auf wundersame Weise zu mir."

Evan Ball:
Ja, das muss man nutzen, solange es geht. Ich hatte schon viele Momente, in denen ich dachte, dass ich mich an etwas erinnere, aber dann war es einfach weg.

Matt Costa:
Das stimmt, aber ich habe mich auch daran gewöhnt, diese Dinge loszulassen, denn oft arbeite ich sogar zu Hause an einer Idee, und dann bekomme ich einen Anruf und muss sofort los oder so. Dann springe ich auf, kümmere mich um diese Sache und komme fünf Stunden später wieder zurück. Manchmal hatte die Idee dann Zeit zu köcheln und ist noch besser geworden. Ich weiß nicht, ob sie wirklich besser ist oder was daraus geworden wäre, wenn ich mich weiter damit beschäftigt hätte, aber es ist wichtig, dass man lernt, diese Dinge anzunehmen. Man so diszipliniert sein, wie man möchte: Man muss auch das echte Leben zulassen.

Evan Ball:
Also gut. Lass uns jetzt eine Blitzrunde machen.

Matt Costa:
In Ordnung.

Evan Ball:
Cool. Also gut. Wenn du mit irgendeiner Band aus der Vergangenheit oder Gegenwart auf Tour gehen könntest, wer wäre das?

Matt Costa:
Okay. Vergangenheit oder Gegenwart? Oh Mann. Ich würde sagen Phillip Glass.

Evan Ball:
Okay. Ideale Länge des Sets?

Matt Costa:
Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, eine Stunde ist wahrscheinlich gut.

Evan Ball:
Alles klar. Macht es dir mehr Spaß als Support oder als Headliner aufzutreten?

Matt Costa:
Nun, ich würde sagen...

Evan Ball:
Als Headliner macht es wahrscheinlich mehr Spaß, richtig? Aber als Support kannst du neue Fans gewinnen.

Matt Costa:
Ja. Ich weiß es nicht. Beides hat seine Vorzüge. Es ist schön, da oben zu stehen, sein Ding zu machen und sich dann zurückzulehnen und den Rest der Show zu sehen. Das mag ich. Aber das wird wohl nie besser sein, als eigene Shows zu headlinen.

Evan Ball:
Genau. Gibt es bei dir einen besten Gig aller Zeiten?

Matt Costa:
Ja, das war eigentlich nur ein Song, bei dem ich auf die Bühne gesprungen bin, als ich ein Set mit Donovan Leitch eröffnet habe. Ich habe mit ihm „Sunshine Superman“ für die David Lynch Foundation gesungen. Hinter der Bühne habe ich David Lynch und die First Transcendental Meditation Group getroffen. Es war das kürzeste Set, das ich je gemacht habe. Ich bin nur für einen Song auf die Bühne gegangen. Das war aber ein ziemliches Highlight.

Evan Ball:
Das ist cool.

Evan Ball:
Okay. Gibt es einen schlimmsten Gig aller Zeiten?

Matt Costa:
Ja, darüber habe ich erst neulich wieder gesprochen. Man weiß nicht, dass sie so schlecht sein werden, wenn man anfängt. Man denkt, dass es großartig wird. Ich habe in New York eine Show mit Money Mark gespielt. An meiner Gitarre war vorher eine Saite gerissen. Ich habe mit einer alternativen Stimmung gespielt. Ich wollte gerade auf die Bühne und war eh schon zu spät dran, weil ja die Saite gerissen war.

Evan Ball:
[unhörbar 00:33:56] Dan bin ich mir sicher.

Matt Costa:
Wo wir gerade dabei sind... Nein, das waren keine Ernie-Ball-Saiten. Waren es nicht.

Evan Ball:
Von jemand anderem?

Matt Costa:
Ja, ich werde keine Namen nennen. Mark hat dan gesagt: "Nimm meine Gitarre." Er sagte: "Sei vorsichtig, stimm am besten nicht nach, denn die Intonation ist schrecklich." Es war eine alte Gitarre aus den 50ern. Uch sagte: "Das muss ich aber." Und er sagte: "Na gut. Aber auf eigene Gefahr." Ich machte also alles fertig und ging auf die Bühne. Dann konnte ich die Gitarre plötzlich gar nicht mehr stimmen, saß da und fummelte mich durch das Set. Als ich von der Bühne kam, habe ich ihm die Gitarre zurückgegeben und habe mich bedankt. Er hat mich gefragt, wie es gelaufen ist und ich meinte: „Du hattest Recht.“

Evan Ball:
Wie verbringst du deine Zeit auf Tour am liebsten?

Matt Costa:
Ich gehe gerne in Museen. Ich stehe gerne früh auf und gehe in Kunstmuseen.

Evan Ball:
Das ist cool. Hast du ein Lieblingsland oder eine Lieblingsstadt, um ins Museum zu gehen?

Matt Costa:
In den USA gehe ich immer gerne ins Chicago Institute Of Art. Da gibt es noch so viel zu entdecken. In Amsterdam gibt es das Van-Gogh-Museum. Das ist großartig. Die beiden kann ich aus dem Stehgreif nennen.

Evan Ball:
Hast du Hobbys oder Interessen neben der Musik.

Matt Costa:
Ich mag es wirklich, in Museen zu gehen und so. Ich male gerne und in letzter Zeit habe ich angefangen, Miniaturen zu bauen, wie kleine Miniatursets. Ich nehme ein kleines Stück Pappe und baue daraus kleine Motels und so was. Und ich gehe gerne an den Strand.

Evan Ball:
Okay. Ich habe vorhin nicht gefragt: Hast du nach deiner Verletzung für immer mit dem Skaten aufgehört?

Matt Costa:
Nein. Ich bin sogar schon wieder gefahren als ich noch Krücken hatte. Ich bin mit Krücken herumgefahren und habe Tricks mit einem Fuß gemacht. Das Verrückte war: Als alles verheilt war, dachte ich: „Ja, ich werde das wieder machen können.“ Dabei konnte ich nicht einmal mehr richtig laufen. Mein Knöchel war kein bisschen beweglich. Jeder Schritt war eine große Herausforderung. Es hat eine Weile gedauert, bis ich wieder laufen konnte. Aber ja, ich fahre immer mal rum. Wenn ich Skateboard gefahren bin, dann meistens auf der Straße. Ich bin nur Treppen und Geländer runtergesprungen oder habe an Schulen geskatet oder so. Jetzt skate ich nur noch auf flachem Boden und vor meinem Haus und versuche Kickflips oder Hillflips oder so.

Evan Ball:
Alles klar. Welche Saitenstärke spielst du?

Matt Costa:
Auf der E-Gitarre spiele ich 10er Saiten und auf meiner Akustikgitarre spiele ich ziemlich dicke. Die tiefen E’s sind 56er.

Evan Ball:
Ja, also wahrscheinlich 13 bis 56.

Matt Costa:
Ja, 13 bis 56. Ich mag die dicken Saiten und benutze auch dicke Plektren.

Evan Ball:
Alles klar, Matt Costa, ich kann es kaum erwarten, das neue Album zu hören. Ich freue mich schon darauf. Danke für deine Zeit und danke, dass du beim Podcast dabei bist.

Matt Costa:
Ich danke dir. Ja, die neue Platte heißt „Yellow Coat“ und ich freue mich darauf, sie rauszubringen. Danke für deine Unterstützung.

Evan Ball:
Vielen Dank, dass ihr bei Striking A Chord dabei wart, einem Ernie-Ball-Podcast. „Yellow Coat“ von Matt Costa ist während dieser Aufzeichnung noch nicht draußen, aber wenn der Podcast draußen ist, könnt ihr das Album schon hören. Also, hört es euch an. Wenn ihr Kontakt mit uns aufnehmen wollt, schickt bitte eine Mail an [email protected].

Matt Costa:
Setzt euch hier drüben in die Sonne. Also gut.

Evan Ball:
Cool.