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Joey Bradford

Joey Bradford, guitarist of the Used, knows touring — from all angles. Right out of high school he jumped on the opportunity to sell merch on the Warped Tour for Saosin. Never looking back, Bradford’s talent and tenacity continued to open doors (like the time he was approached at the merch table and asked to fill in on guitar for Thrice!). In this episode we speak with Bradford about making his way in the music biz, trying out for the Used, collaborating with artists such as Mark Hoppus, and creating music with turbocharged producer John Feldmann.

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Transcript

Evan Ball:
Hallo und herzlich willkommen zu Striking A Chord, einem Podcast von Ernie Ball. Ich bin Evan Ball. Heute spreche ich mit dem Gitarristen von The Used, Joey Bradford.

Joey Bradford von The Used ist heute bei uns. Seine Lebensgeschichte ist sehr interessant, ein wirklich spannender Werdegang, vor allem für diejenigen, die mit Musik ihren Lebensunterhalt verdienen möchten. Als er 18 Jahre alt war, zog er los, um auf der Warp-Tour Merch zu verkaufen. Seitdem ist er nicht mehr zu stoppen. Er wusste, was er wollte, und tat alles, was nötig war, um das auch zu verwirklichen: Er verkaufte Merch, klemmte sich dahinter und jetzt ist er bei The Used. Wir sprechen über seinen Lebensweg und erhalten einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen ihres letzten Albums. Insbesondere sprechen wir über das energiegeladene, schnelle, kreative Umfeld und den kreativen Prozess, den ihr langjähriger Freund und Produzent John Feldmann mit einbringt. Also, meine Damen und Herren, hier ist Joey Bradford.

Evan Ball:
Joey Bradford, herzlich willkommen zum Podcast.

Joey Bradford:
Danke, dass ich dabei sein darf.

Evan Ball:
Es ist uns ein Vergnügen. Also gut. Du bist also 2018 zu The Used gekommen.

Joey Bradford:
Ja.

Evan Ball:
Kanntest du The Used schon lange vorher oder wie ist deine historische Beziehung zur Band?

Joey Bradford:
Bevor ich anfing, mit den Jungs zu spielen, kannte ich sie nur flüchtig. Ich habe vorher in einer Band namens Hell or High Water gespielt, und wir waren mit The Used auf Tour. Ich glaube, das war 2011 oder '12, aber wir hatten eine kurze Tour mit ihnen gemacht und waren dann Kumpel geworden und blieben vage in Kontakt, so wie man es mit Tourkollegen macht. Aber ja, ich stand den Jungs nicht nahe, ich hab Bert nicht angerufen oder so. Als es dann soweit war, kam ich über Sean, den Bandmanager, in die Band. Abgesehen davon, dass ich die Jungs kannte, war ich schon immer ein großer Fan der Band. Als ich in der High School war, stand ich bei einigen ihrer Konzerte in der ersten Reihe. Es gibt also eine...

Evan Ball:
Das ist cool.

Joey Bradford:
... Es gibt eine Handvoll von Orten, an denen wir gespielt haben, seit ich in der Band bin, und ich habe immer wieder diese Momente, in denen ich mir denke: Krass, ich war mal einer von genau diesen Fans.

Evan Ball:
Wann hast du deinen Highschool-Abschluss gemacht?

Joey Bradford:
2005.

Evan Ball:
Dann hast du also ihre Auftritte gesehen, als sie noch ganz am Anfang standen.

Joey Bradford:
Ja, sie kamen gerade groß raus. Damals kauften die Leute noch tonnenweise Platten und gingen ständig zu Konzerten und all dieser Spaß. Ich habe sie also auf der "In Love And Death"-Tour mit all ihren spaßigen Produktionen gesehen, und das war das erste Mal, dass ich eine Rockband gesehen habe, die mit verrückten Puppen auf der Bühne auftrat und dieses große Herz aufhängte, und all die anderen Sachen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie Teil der Rockmusik sind, bis ich The Used dabei zusah. Also ziemlich verrückt.

Evan Ball:
Und als sie dich anriefen, war das Ergebnis der Tour, die du mit ihnen gemacht hast? Oder hatte das damit nichts zu tun?

Joey Bradford:
Nein, das war ziemlich unabhängig davon. Ich bin mir sicher, dass die Tournee einen gewissen Einfluss hatte, weil wir uns bereits kannten und sie das Eis gebrochen hat, aber ich habe durch andere zufällige Umstände herausgefunden, dass in der Band eine Stelle frei war, und ich habe mich an unseren Manager Sean gewandt und einfach gesagt: „Hey, ich bin verfügbar. Ich weiß nicht, ob ihr Jungs vorspielen lasst oder wie der Prozess aussieht, aber ich habe das Gerücht gehört, dass The Used jemanden gebrauchen könnten. Ich würde es gerne ausprobieren, eine meiner Lieblingsbands, ich passe in die Rolle. Ich bin ein Sänger. Ich spiele so gut Gitarre, wie ich kann. Mal sehen, was passiert.“ Ein paar Wochen später meldete er sich bei mir und sagte: „Hey, willst du dich bewerben?“ Wir machten einen Termin aus und so weiter, und fast hätte ich es nicht zu meiner Probe in LA geschafft.

Joey Bradford:
Meine Tochter wurde drei Tage vor dem Vorspielen für die Band geboren. In den drei Wochen davor hatte ich die Songs gelernt und geübt, während meine Frau wahnsinnig schwanger war. Ich hab den Jungs geschrieben: „Hey, ich hoffe, ich schaffe es. Aber es könnte sein, dass ich nicht kommen kann. Ich kann nicht gehen, wenn mein Kind gerade mal einen Tag alt oder noch nicht geboren ist.“ [Durcheinandergerede 00:04:11]

Joey Bradford:
Und so kam sie schließlich zur Welt. Sie kam ein bisschen zu spät, aber früh genug, sodass wir ein paar Tage zusammen verbringen konnten. Ich fuhr nach L.A., um für die Band vorzuspielen, und furh direkt danach nach Hause. Ich hatte vorher eine Woche lang nicht geübt und dachte nur: „Na ja, das hat nicht geklappt. Das wird nichts, aber es hat Spaß gemacht, mit den Jungs zu jammen“, und dann riefen sie mich ein paar Wochen später an: „Willst du den Job?“ Ich sagte: „Und ob ich will!“

Evan Ball:
Wow. Ja, hektische Zeiten.

Joey Bradford:
Sehr hektisch. Darin blühe ich auf.

Evan Ball:
Ja. Wenigstens war es drei Tage danach und nicht am selben Tag.

Joey Bradford:
Ja.

Evan Ball:
Genau. Wie lief das Auswahlverfahren ab?

Joey Bradford:
Es war so entspannt. Es ist so, dass ich in meiner Karriere schon für einige Sachen vorgesprochen habe und dass Leute aus Bands, in denen ich gespielt habe, ein- und ausgetreten sind, also bin ich an den Prozess gewöhnt. Es war interessant, in eine Band zu kommen, in der so ziemlich immer dieselben Leute gespielt haben. Ich kam also rein und erwartete, dass wir die Songs ein paar Mal spielen und über alles reden würden. So war es aber nicht. Es lief so, dass ich mit meinem Verstärker und meinem Pedalboard reinkam und sie sagten: „Okay, cooles Equipment. Lass uns die Songs spielen.“ Dann habe ich mich eingerichtet und wir haben angefangen zu spielen. Wir haben drei Songs jeweils einmal gespielt und sind gerade so durch den jeweiligen Song gekommen.

Joey Bradford:
Es war hart, wir haben nicht richtig miteinander kommuniziert, wir hatten noch nie zusammen gespielt, und das war's. Ich dachte: „Das habe ich vermasselt“, aber die Jungs waren super cool, ich liebe sie einfach. Sie sind die nettesten Menschen der Welt und haben viele gemeinsame Interessen. Es wäre echt schön gewesen, aber vielleicht rufen sie mich ja eines Tages an und wollen mich als ihren Gitarrentechniker. Als ich dann den Anruf bekam, um mit ihnen zu spielen, war ich angenehm überrascht und es war eine wundervolle Reise bis jetzt. Die Jungs sind wie Brüder für mich geworden, und unsere Familien hängen alle zusammen ab und verbringen Zeit miteinander, wenn wir auf Tour sind.

Evan Ball:
Ich dachte immer, sie würden vorher zusammen abhängen wollen, essen gehen oder so etwas, um sicherzugehen, dass ihr sozial kompatibel seid.

Joey Bradford:
Es ging so schnell. Sie sagten nur: „Du siehst nicht wie ein Idiot aus, also...“

Evan Ball:
Du musst gute Vibes ausgestrahlt haben.

Joey Bradford:
Ich denke schon, und ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie mir die Chance gegeben haben, in ihrer legendären Band zu spielen.

Evan Ball:
Es hörte sich so an, als wäre der Machtwechsel nicht gerade friedlich gewesen. Hat dich
das in eine unangenehme Lage gebracht?

Joey Bradford:
Weißt du was, ich glaube, es hat der Situation geholfen, dass ich derjenige war, weil ich den Vorgänger kannte und eine Beziehung zu ihm hatte und ich die Situation, in der sie sich befanden, einigermaßen nachvollziehen konnte. Also habe ich einfach meinen Mund gehalten und die weiße Fahne geschwenkt, nach dem Motto: Ich verstehe die Situation und werde versuchen, es ihnen so leicht wie möglich zu machen, damit umzugehen. Das ist meine Rolle, meine ganze Karriere lang. Ich bin stolz darauf, dass ich der Vibe-Techniker bin. Seit ich auf Tournee bin, sind 50 % meiner Arbeit therapeutisch, ich verbessere die Stimmung im Raum, das ist mein Ding. Ich glaube, das hat zu dem Wechsel beigetragen, und ich glaube, sie wollten einfach jemanden haben, mit dem sich leicht umgehen lässt, denn es gab Leute, die viel qualifizierter waren als ich und die viel härter geshreddet haben als ich, die den Job hätten bekommen können.

Evan Ball:
Das ist der Grund, warum ich gefragt habe, ob du mit mir essen gehen willst, denn das ist eine sehr wertvolle Eigenschaft. Es geht nicht nur darum, wer am schnellsten shredden kann. Eure Leben sind so eng miteinander verwoben, dass ihr sichergehen wollt, dass die Chemie stimmt.

Joey Bradford:
Ich arbeite schon ewig mit Sean zusammen und wir haben auch eine persönliche Beziehung, abgesehen von der gemeinsamen Arbeit. Das hat sicher auch dazu beigetragen [Durcheinandergerede 00:08:02]

Evan Ball:
Genau, und er kann für dich bürgen.

Joey Bradford:
Ja, sie haben seit über 20 Jahren eine freundschaftliche Beziehung zu ihm.

Evan Ball:
Verstehe. Also gut. Wo bist du aufgewachsen?

Joey Bradford:
Ich bin hier in Vista, Kalifornien, aufgewachsen, einer kleinen Stadt im Norden San Diegos. Das gab mir die Möglichkeit, weit genug vom Wasser entfernt zu sein, um nicht ins Surfen abzudriften, und nahe genug an LA und San Diego, um mit einigen wirklich talentierten Leuten zu spielen. Es ist eine entspannte, kleine Stadt, die kaum jemand kennt. Wir sind umringt von anderen coolen Städten und es ist wirklich schön hieß draußen. Ich wohne jetzt hier mit meiner Frau und meinem Kind, und mein Aufnahmestudio befindet sich auf unserem Grundstück, und es kommen viele kreative Leute ins Studio. Es ist cool.

Evan Ball:
Ja. Das war's. Weißt du was, ich erinnere mich gerade. Ich habe einen Podcast mit Eric Wilson von Sublime gemacht. Ich glaube, er könnte in deiner Gegend sein. Er hat erwähnt, dass Sublime auf seiner Veranda im ländlichen San Diego gespielt hat.

Joey Bradford:
Ja. Eric wohnte nur die Straße runter von mir. Er ist ein Kumpel von mir, Dakota [Rasik 00:09:26] war einer seiner Gitarrenassistenten und hat schon immer mit ihnen gearbeitet, er wohnt auch nur die Straße runter. Wir haben schon einiges an Equipment getauscht, komm mal bei mir vorbei, ich komm mal bei dir vorbei. Der Typ ist eine Legende. Er hat auch eine coole Bude. Die Aussicht ist atemberaubend, er hat ein Deck, von dem aus man fast einen 360°-Blick hat.

Evan Ball:
Bist du auch dort in der Nähe?

Joey Bradford:
Ja. Es liegt auf dem Land. Unser Grundstück liegt in einem kleinen Tal und ist etwa vier Hektar groß und von einem Naturschutzgebiet umgeben. Es ist also ein kleiner, aber feiner Ort der Ruhe. Es fühlt sich an, als wäre man in Montana. Weißt du was? Wir sind nur 15 Minuten vom Strand entfernt, also...

Evan Ball:
Das ist großartig, und die Stadt, wenn du es richtig willst. Du bist nicht weit von San Diego entfernt.

Joey Bradford:
Genau, also ist alles ziemlich nah, aber weit genug weg, dass wir hier draußen eine kleine ruhige Zen-Höhle haben.

Evan Ball:
Du bist also dort aufgewachsen. Wann kam die Gitarre ins Spiel?

Joey Bradford:
Als ich auf die weiterführende Schule kam, ich glaube in der sechsten Klasse, habe ich gesehen, wie einige meiner Freunde anfingen, Gitarre zu spielen. Ich bin mit Sport aufgewachsen und habe dann angefangen, Musik zu machen. Ich habe zuerst Klarinette gespielt. Ich war wie besessen davon und versuchte, richtig gut in klassischer Musik zu werden und all das, und dann, in der Mittelstufe, dachte ich mir: „Okay, ich bin jetzt erwachsen, was machen Erwachsene?“ Da habe ich zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand genommen, und das hatte viel mit meinem älteren Bruder zu tun. Mein Bruder ist fünf Jahre älter als ich, und als wir aufwuchsen, konkurrierten wir sehr miteinander. Also war alles, was er sich so aussuchte, auch mein neues Interesse. Ich schnappte ihm alles weg.

Joey Bradford:
Ich dachte: „Okay, ich mach das jetzt, ich muss mich weiterentwickeln, um so gut wie du oder noch besser zu sein, was auch immer du tust“. Dummes Geschwister-Zeug, aber das hat mich wirklich dazu gebracht, Gitarrist zu werden. Dann versuchte ich es für eine lange Zeit als Bassist. Aber es war der Einstieg in die Punkrock-Musik und die Idee, einfach eine Gitarre in die Hand zu nehmen und Power-Akkorde zu spielen und sehr, sehr schnell einen Song zu schreiben. Ich war schon immer eher ein Songwriter, als dass ich ein Riff-Dominator sein musste. Also hieß es sehr schnell: „Okay, lass uns Powerchords spielen. Lass uns herausfinden, wie das läuft... Gib mir eine Vorlage, damit ich ein paar Texte schreiben und etwas singen kann.“ Bands wie Blink-182 waren in San Diego heilig. Damals habe ich mir gedacht: „Ich muss alle Riffs von Animal of the State lernen und muss eines Tages der Gitarrist von Blink-182 werden.“

Evan Ball:
Ja, und waren sie in Poway? Ist das in deiner Nähe?

Joey Bradford:
Ja, das ist ziemlich nah. Das ist auch ziemlich genau in North County. All diese kleinen Städte in San Diego liegen etwa 20 Minuten voneinander entfernt. Ich meine, die Texte ihrer Lieder beziehen sich auf die Orte, an denen ich mit meinen Freunden essen gehe und abhänge. Sie hatten also einen großen Einfluss auf alle meine Freunde, die dort aufwuchsen, und deshalb machten wir genau das gleiche. Als ich in der High School war, war meine erste richtige Band eine Pop-Punk-Band. Ich bin mir sicher, dass wir Blink-Songs, Starting Line-Songs und Rufio-Songs gecovert haben, Pop-Punk war mein Einstieg.

Evan Ball:
Pop-Punk ist ein guter Einstieg, wenn man sich dafür begeistern kann, denn er ist leicht zugänglich. Ich meine, wie du schon sagtest, man kann sich die Power Cords zulegen und ziemlich schnell loslegen.

Joey Bradford:
Ja. Mein Bruder war immer so ein... und das ist er immer noch, aber er war in meinem ganzen Leben ein unglaublicher Songwriter, aber er war halt kein toller Gitarrist oder Bassist. Er war mittelmäßig, aber er kam nach Hause und schrieb so gute Songs. Ich hab ihn beobachtet und aufgedröselt, was dabei wichtig ist und dachte so: „Verdammt, er schreibt Songs, die mega eingängig sind und sich in meinem Kopf festsetzen, und dabei kann er das Teil nicht mal richtig spielen. Wenn ich also halbwegs gut Gitarre spielen und so gute Songs schreiben kann wie er, kann ich es vielleicht schaffen“. Vielleicht hab ich mich da damals etwas weit aus dem Fenster gelehnt. Ich hab mir dabei nicht so viel gedacht, aber ich glaube, ich war einfach beeinflusst davon zu sehen, dass Leute um mich herum wirklich gute Songs schreiben konnten, ohne erst 10 Jahre lang Gitarre üben zu müssen.

Evan Ball:
Das ist wahrscheinlich ein großer Vorteil, wenn man einen fünf Jahre älteren Bruder hat, zu dem man aufschaut und mit dem man irgendwie mithalten will. Ich meine, das ist zwar ein ziemlicher Altersunterschied, aber mit so einem Vorbild wirst du wahrscheinlich ziemlich stark vorangetrieben.

Joey Bradford:
Er hat mich mit Musik gefüttert. Ich hab erst später herausgefunden, dass meine Eltern eigentlich ziemlich musikbegeistert waren, als sie aufwuchsen. Mein Bruder hat mich mit diesen Bands und Alben gefüttert, da war ich vermutlich ein bisschen früher dran als andere. Als ich in der sechsten oder siebten Klasse anfing, mich mit der Gitarre zu beschäftigen und versuchte, Riffs von Blink-182 zu lernen, sagte er: „Hey, warum hörst du dir nicht mal diese Band Radiohead an, und warum hörst du dir nicht endlich mal all diese Beatles-Platten an, die eigentlich schon längst kennen solltest“, und er belieferte mich mit ein paar Sachen, in einer Zeit, in der ich mit meinem Gitarrelernen sehr aufnahmefähig war und war völlig von den Socken. Ich kam sehr schnell von den Powerchords und den wütenden Riffs zu der Frage, was ein Delay ist, was ein sauberer Ton ist, und tauchte dann ein in die Welt von Verstärkern und Sounds und dem, was andere Spieler so machten.

Joey Bradford:
Ich glaube, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie ich heute noch Gitarre spiele. Als größten Einfluss würde ich eine Mischung aus Blink-182 und Radiohead bezeichnen, falls es nicht verboten ist, das zu sagen.

Evan Ball:
Das ist großartig.

Joey Bradford:
Das sind meine Lieblingsbands. Alles aus der Pop-Punk-Welt, der Pop-Welt oder der Rock-Welt. Ein großer, eingängiger Refrain, wie bei diesen Hit-Rock-Songs, das war genau mein Ding. Alles, was im Radio gespielt wurde, war so weit weg davon, dass ich mich in der Mitte davon positionieren wollte. Deshalb ist es toll, bei The Used zu sein, denn das ist genau das, was The Used ausmacht. Aggressiver, moderner Rock mit wunderschönen, analogen, klassischen Einflüssen überall auf der Welt.

Evan Ball:
Hast du ein Lieblingsalbum von Radiohead?

Joey Bradford:
Na ja, das entscheidet sich für mich zwischen „Hail To The Thief“ und „In Rainbows“. Ich weiß, dass niemand diese Platten schlecht machen wird. Schon klar, das ist nicht so cool wie zu sagen, dass „Pablo Honey“ meine Lieblingsplatte aller Zeiten ist. Aber ehrlich gesagt hab ich „In Rainbows“ wahrscheinlich öfter aufgelegt als fast jede andere Platte.

Evan Ball:
Tolles Album. Ist das die Platte, die sie... Sie haben es nicht verschenkt, aber sie haben um Spenden dafür gebeten. Kannst du dich daran erinnern?

Joey Bradford:
Ja, das war es. Ja, das war es. Sie waren die erste Band überhaupt, die online ging.

Evan Ball:
Das war ein Geschäftsmodell.

Joey Bradford:
... Nichts oder eine Million Dollar. Ja. Nun, es muss schön sein, Radiohead zu sein und das durchzuziehen.

Evan Ball:
Aber es ist ein interessantes psychologisches Experiment, weil es zu einer Zeit passiert ist, als jeder noch Musik klaute. Ich weiß es nicht mehr genau, aber war das nicht genau nach diesen ganzen Plattformen?

Joey Bradford:
Oh, Napster und...

Evan Ball:
Ja. Napster, ja.

Joey Bradford:
Oh Mann. Joey Bradford: Ja.

Evan Ball:
Und dann einfach zu sagen: Du kannst es kostenlos haben oder du kannst Geld dafür bezahlen… Ich hab die genauen Zahlen vergessen. Aber ich erinnere mich, dass die meisten Leute bezahlt haben.

Joey Bradford:
Die meisten haben bezahlt und ich glaube, sie haben sogar viel mehr Geld verdient, als sie es sonst getan hätten, und es war in aller Munde. Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, wie ich vor meinem Studio stand und mit all meinen Kumpels sprach. Habt ihr die Sache gesehen, die Radiohead gerade macht? Ich frage mich, ob wir das auch machen könnten. Innovatoren in vielerlei Hinsicht lieben diese Band.

Evan Ball:
Wann werdet ihr auf Tour gehen?

Joey Bradford:
Hoffentlich im Frühjahr.

Evan Ball:
Oh, nein, tut mir leid. Zurück zur Geschichte. Wir sind also in der High School.

Joey Bradford:
Oh mein Gott [Durcheinandergerede 00:17:15]

Evan Ball:
Entschuldigung. Wir kommen darauf zurück.

Joey Bradford:
Meine erste Band in der High School, meine Pop-Punk-Band, bestand aus vier Leuten. Es gab mich und meinen Kumpel Victor, der Schlagzeug spielte. Mein Kumpel Kellen Asebroek spielte Gitarre, er ist immer noch in einer Touring Band namens Fruition out of Portland. Das ist der Hammer. Und dann war da noch Cove Reber, unser Sänger, er war lange Zeit bei Saosin. Das war also für viele von uns ein Sprungbrett; in dieser Band mitzumachen. Er war noch in der Oberstufe an unserer High School.

Evan Ball:
Sind sie aus Vista oder San Diego? Ich dachte, sie wären aus Orange County.

Joey Bradford:
Sie sind eine Band aus Orange County, aber Cove war von hier und er und ich waren große Fans der Band. Wir waren in ihrem Online-Forum. In der Highschool waren wir alle Trottel und gingen in diesem Bandkram voll auf, und er sah... Ich glaube, es war Bo, der auf ihrem Board gepostet hat: „Hey, wir suchen Sänger“, und ich sage zwar jetzt, dass Cove der Leadsänger unserer Band war, weil die Geschichte so Sinn macht, aber damals war er nicht mal wirklich der Leadsänger, er spielte Bass und dann kommt er irgendwann in der Schule zu uns und sagt: „Hey, ich schwänze die Schule. Ich lerne jetzt die Songs von Saosin, schicke ein Demo an ihren Gitarristen und dort vorsingen.“ Wir sagten: „Okay, Kumpel, natürlich. Ist klar“.

Joey Bradford:
Ein paar Monate später war er dann quasi in der Band. Sie sagten: „Hey, wir gehen auf eine Tour, willst du mitkommen? Du wirst die Hälfte des Sets singen. Phil von „Story of the Year“ wird die andere Hälfte des Sets singen und du kommst langsam dazu. Wir werden dich langsam auf der Tournee testen und sehen, wie du [Überblendung 00:18:51] im Team ankommst und wer weiß, was dann passiert.“ Das haben sie dann auch gemacht, und nach der Hälfte der Tour rief mich Cove an und sagte: „Hey, unser Merch-Mann muss gehen, wir haben bei unseren Shows schon Shirts verkauft, willst du unser Merch-Mann sein?“ Ich sagte: „Klar, das klingt einfach.“ Also flog ich hin und traf sie.

Joey Bradford:
Ich war 18. Cove war schon ein bisschen auf Tour gewesen und dann war ich plötzlich ein Tourer, habe ein paar Jahre lang im Verkauf gearbeitet und bin dann von Band zu Band gewechselt. Ich habe mit Dredge gearbeitet. Ich habe ein paar Sachen mit Thrice gemacht, Delta Spirit, ich bin einfach in die Rolle des Merch-Typen hineingesprungen, weil das alles war, was ich machen konnte, und ich habe Gitarre gespielt [unverständlich 00:19:34] und war auf lokaler Ebene zu Hause, und ich hatte eine Band. Wir waren bei einem kleinen Label unter Vertrag und gingen hier und da auf Tour, aber in den ersten fünf oder sechs Jahren meiner Tourneekarriere habe ich hauptsächlich T-Shirts verkauft, bin für Bands eingesprungen oder habe deren Gitarre gecheckt, aber die Chance, auf der Bühne zu stehen, hatte ich lange nicht.

Evan Ball:
Als du dich für den Merch-Verkauf entschieden hast, gefiel dir da die Idee, unterwegs zu sein oder einfach nur mit Musik zu tun zu haben, oder war es immer noch dein Ziel, der Musik näher zu kommen und vielleicht Kontakte in der Szene zu knüpfen?

Joey Bradford:
Es ging immer um Sprungbretter, ich war leicht zu beeindrucken und super eingeschüchtert. Ich habe mich in den ersten Jahren still in die Ecke gestellt, um Shirts zu verkaufen, besonders als ich 18 war. Oh mein Gott! Wenn ich jetzt diese jungen Leute auf Tour treffe, habe ich das Gefühl, dass es meine Pflicht ist, ihnen die Angst vor der Welt zu nehmen und ihnen zu sagen: „Du schaffst das. Jeder wird sich um dich kümmern und so weiter.“ Aber damals habe ich mich einfach zurückgehalten und versucht, meine Band zu Hause zum Laufen zu bringen. Ich liebte... Sie hieß Thieves and Liars. Wir hatten bei Facedown Records unterschrieben, einem kleinen Hardcore-Label, so ein Led Zeppelin-Klassik-Rock-Ding, und ich war der Leadsänger und spielte Bass, aber wir waren bloß eine winzige Band.

Joey Bradford:
Auf den Touren, die wir bekamen, spielten wir vor 20 Leuten, als Vorband für irgendeine Band, die die Leute auch nicht kannten, das hat einfach Geld verbrannt. Es war unmöglich, da was zu reißen, und so bin ich hin und her gesprungen und habe zwischen den Auftritten in der Band für jeden gearbeitet, der mich bezahlen wollte. So musste ich mir keinen neuen Job suchen und konnte ein paar neue Leute kennenlernen, und dann ging es ganz schnell mit dem Merch-Kram. Ich bekam die Möglichkeit, für Bands einzuspringen. Ich habe sogar für die gemeinnützige Organisation "Invisible Children" gearbeitet. Wir waren mit Thrice auf Tour, und auf dieser Tour musste Teppei die Tour frühzeitig verlassen. Er musste ein paar Shows vor Ende der Tournee wegen Familienangelegenheiten absagen. Nebenbei bemerkt: Ich bin als größter Fan von Thrice aufgewachsen, es war einfach cool für mich, mit ihnen auf Tour zu sein, mit der gemeinnützigen Organisation.

Joey Bradford:
Wenn ich jeden Abend eine meiner Lieblingsbands sehen kann, dann ist das Led. Dann macht sich Teppei bereit, die Tour zu verlassen, die aus dem Nichts gekommen war, und Dustin kommt zum Merch-Stand und sagt: „Hey Joe, du spielst doch Gitarre, oder?“ Und ich so: „Ja, Alter.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon seit vier oder fünf Jahren keine Gitarre mehr auf der Bühne gespielt, ich war Bassist. Das war alles. Also sagte ich: „Ja, Alter, was brauchst du? Warum fragst du?“ Er antwortet: „Hey, Teppei muss gehen. Ein paar Jungs von der Tour werden für ihn einspringen. Hättest du Lust, für den Rest der Tour fünf Songs zu lernen und Gitarre zu spielen?“

Joey Bradford:
Ich sagte: „Ja, Kumpel, kein Problem. Klar doch.“ Und er geht weg und ich denke nur: „Oh mein Gott, was habe ich getan? Ich kann das nicht.“ Aber nachdem die Show vorbei war, bin ich schnell in den Bus gesprungen und mit Teppei in die hintere Lounge gegangen, wo er mir seine Black Beauty übergab. Für mich war das eine legendäre Gitarre. Sie war in ihren alten Musikvideos zu sehen, und ich bin damit aufgewachsen, ihm beim Spielen dieser Gitarre über meinen Computer und den Fernseher zuzusehen. Er gibt mir also diese Gitarre und zeigt mir diese Riffs, die ich insgeheim schon kannte, weil ich in meinem Zimmer saß und aufgewachsen bin, und er meinte nur: „Oh, du schaffst das schon. Es ist super einfach. Hier ist es. Hier sind die Riffs“, und dann ging er, und ich saß da und dachte: „Alter, von wegen einfach. Du spielst das schon dein ganzes Leben. Ich verstehe es, aber bitte.“

Joey Bradford:
Und das war das erste Mal, dass ich ein Tapping-Riff machen musste. Ich dachte nur: „Oh, jetzt geht's los. Das ist mein Van-Halen-Moment. Das habe ich noch nie gemacht. Mal sehen, ob ich das hinkrieg.“ Aber ich hatte 48 Stunden Zeit und saß in einem Hotelzimmer, um die fünf Songs zu lernen und dann auf die Bühne zu gehen. Die erste Show war in Colorado Springs.

Evan Ball:
Wie war die erste Show?

Joey Bradford:
Ich erinnere mich lebhaft. Ich hatte solche Angst, bevor ich auf die Bühne ging, und außer mir waren da noch zwei der Jungs von Deerhunter, die den Rest des Sets spielten, aber ich musste den ersten Part übernehmen. Es war also so, dass ich die Show eröffnen musste und Oh mein Gott-

Evan Ball:
Das ist verrückt.

Joey Bradford:
… [Durcheinandergerede 00:23:45] geil. Es war das coolste Erlebnis. Bei der vierten Show sang ich heimlich ein paar Harmonien am Mikrofon und dachte: „Okay, jetzt bin ich voll dabei“, und ehrlich, in diesem Moment, dank dieser Gelegenheit, hatte ich richtig Feuer unterm Hintern, es schaffen zu wollen. Ich dachte mir: „Okay, ich muss herausfinden, wer ein Bandmitglied braucht oder wie ich eine Band gründen kann. Dank des Tourens hatte ich ein paar Kontakte gesammelt und kannte Leute, die mir weiterhelfen konnten.“

Evan Ball:
Das ist verrückt. Du steckst da deine Zeit rein. Man weiß nie, ob und wann sich das auszahlt, aber irgendwann tauchten diese Kontakte auf und du hast sie genutzt. Wie sieht das Leben auf Tour für einen Merch-Typen aus?

Joey Bradford:
Es sind sehr, sehr, sehr arbeitsreiche Tage. Mein Leben war wild. Es ist verrückt, wenn ich daran zurückdenke, weil ich so viele Clubtouren gemacht habe, aber die einzigen, an die ich mich erinnern kann, sind die ganzen Festival-Touren. Ich war ein paar Mal auf Arbeitstour und das war zermürbend. Bei der letzten Work Tour, als wir mit The Used unterwegs waren und ich gespielt habe, gab es Tage, an denen ich, wenn es richtig heiß war, den Merch-Leuten Wasser gebracht habe und mich mit ihnen unterhalten habe. Nach dem Motto: Ihr schafft das.

Evan Ball:
Das sind brutale Tage, es ist heiß und schwül bei den meisten dieser Termine und die Tage sind lang.

Joey Bradford:
Was für ein Leben. Ich weiß noch, wie ich aufgewacht bin und um 7:00 Uhr morgens mit dem Zelt und dem ganzen Merch fertig sein musste, um den Merch-Platz auf dem Festival zu bekommen. Um 7:00 Uhr morgens sind wir also aufgestanden, haben den Platz bekommen und alles aufgebaut, was ein paar Stunden dauerte. Ich habe für den Verkauf in all diesen Läden gearbeitet. Die jungen Leute haben tonnenweise Merch verkauft und der Aufbau hat ewig gedauert. Um 10.30 Uhr ist Einlass, und wenn es dann 20 oder 21 Uhr ist und der Tag vorbei ist, hatte man endlich eine Pause, und dann muss man abbauen und dann feiern alle. Dann heißt es: „Okay, ich will auch ein bisschen Spaß haben und mit den anderen abhängen.“ Also geht das jeden Tag von 6:30 Uhr bis 1:00 oder 2:00 Uhr morgens, acht Wochen lang.

Evan Ball:
Bist du dann mit in ihrem Bus?

Joey Bradford:
Ja, zum Glück hatte ich einen Bus, das war schön. Ich war zwar mit der Band im Bus, aber man hat eigentlich mit niemandem Kontakt. In den fünf Jahren, in denen ich Merch verkauft habe, gab es fast eine unsichtbare Mauer zwischen den Merch-Leuten und der ganzen Welt, sogar zwischen den Gitarrentechnikern und den Tourmanagern. Und sogar auf Clubtouren heißt es: Merch-Typ. Du gehst durch die Vordertür rein, wo das Merch steht, und hängst da rum.

Evan Ball:
Und alle anderen waren hinter der Bühne?

Joey Bradford:
Ja, und ich erinnere mich, als ich in die Gitarrentechnik einstieg, dachte: „Oh Mann, ich habe noch gar nicht gesehen, wo das Merch verkauft wird oder wo der Merch-Typ überhaupt im Laden ist.“ Dinge, über die ich vorher nicht nachgedacht hatte, aber es war großartig. Ich meine, ich bin so gesegnet, dass ich so viele verschiedene Jobs in dieser Branche machen konnte. Ich war eine Zeit lang Tourmanager. Ich habe Merch verkauft, ich habe eine Zeit lang als Gitarrentechniker gearbeitet und für einige Bands hinter der Bühne gestanden. Ich habe einfach alles getan, was nötig war, um in dieser Branche zu bleiben, und jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, an dem alle Leute, die die Show leiten, Kollegen von mir sind. Leute, die in den letzten 15 Jahren mit mir auf Tour waren, und sogar Leute, neben denen ich T-Shirts verkauft habe, arbeiten jetzt bei Labels oder Managementfirmen oder Gitarrenfirmen oder was auch immer.

Evan Ball:
Das ist großartig. Ich kann mir vorstellen, dass die langen Tage am Merch-Tisch sehr motivierend für dich sind... Wolltest du nicht nach Hause gehen und an deiner eigenen Band arbeiten?

Joey Bradford:
Oh mein Gott!

Evan Ball:
So: Nein, ich will auf die Bühne?

Joey Bradford:
Als Gitarrentechniker war es fast noch schlimmer, denn du hast jeden Tag diesen kurzen Moment, in dem du auf der Bühne Gitarre spielen darfst und dann sagst du: „Okay, alles klingt gut, da sind all diese Leute, die heiß auf Unterhaltung sind. Hier ist deine Gitarre, hab Spaß. Ich war schon immer derjenige, der... Sogar als Techniker habe ich mich immer reingeschmuggelt. Vor ein paar Jahren bin ich für eine Band namens A Static Lullaby eingesprungen, die eine Reunion-Tour gemacht hat. Die Band war Anfang der 2000er Jahre aktiv, und ich war auf einer Tour, ich habe die Gitarre für ein [Trio 00:28:02] gecheckt und bin an ein paar Kumpels vorbeigegangen, die sich zufällig unterhielten, und ich hörte bla, bla, bla. Ja, wir brauchen einen Bassisten, aber das kriegen wir schon hin.

Joey Bradford:
Ich sagte: „Oh, ich kann Bass spielen. Worüber sprecht ihr?“ Und sie sagten: „Oh, wir machen diese Static Lullaby Reunion Tour. Willst du dabei sein?“ Und ich sagte: „Klar.“ Und er: „Okay, cool. Ich schicke dir die Lieder.“ Ich ging wieder an die Arbeit und machte schließlich eine ganze Tournee mit der Band [Durcheinandergerede 00:28:25].

Evan Ball:
Du musst einfach am Start sein. Du [Durcheinandergerede 00:28:27] hattest mit 18 Jahren die richtige Einstellung und hast gesagt, dass du dich da jetzt einfach reinhängst.

Joey Bradford:
Einfach am Start sein, sich nützlich machen, das ist es, was ich versuche, zu leben. Sei einfach entspannt und gut in dem, was du tust, und lass die Leute nicht im Stich, dann werden sich schon Gelegenheiten ergeben.

Evan Ball:
Alles klar. Ihr habt dieses Jahr ein Album herausgebracht: Hardwork?

Joey Bradford:
Ja, wir haben dieses Jahr ein Album herausgebracht. Ja. Im April.

Evan Ball:
Mit John Feldmann.

Joey Bradford:
Ein unglaublicher Kerl ist das.

Evan Ball:
Es scheint, als wäre er schon sehr früh ein fester Bestandteil der Band gewesen. Natürlich warst du bei den früheren Zusammenarbeiten nicht dabei, aber hast du einen Eindruck von der Geschichte und der Beziehung der Band bekommen?

Joey Bradford:
Auf jeden Fall. Ja, als wir die ganzen Entscheidungen gefällt hatten und herausfanden, was wir für diese Platte machen wollten, hieß es: „Okay, lass uns mit John zusammenarbeiten und das machen. Ich würde nicht sagen, dass ich eingeschüchtert war, ich war nur wirklich aufgeregt. Ich denke, man kann es so ausdrücken, denn ich, der ich als Fan aufgewachsen bin, habe alles, was diese Band mit diesem Mann je zusammen gemacht hat, total gelebt und geliebt. Es hat mich beeinflusst. Die Vorstellung, mit The Used und John Feldmann ins Studio zu gehen und eine Platte zu machen, war also wirklich aufregend und am ersten Tag, als wir reinkamen... Ich will nicht so tun, als wäre ich nicht eingeschüchtert gewesen. Am ersten Tag war es definitiv einschüchternd: „Heilige Scheiße! Du gehst in ein Studio, umgeben von Platin- und Goldschallplatten von der Band, in der ich bin...“

Evan Ball:
Das ist also das Studio in seinem Haus?

Joey Bradford:
Ja, sein Studio, eine unglaubliche Einrichtung. Als ich reinkam, hatten sie sich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, also war es sofort wie ein Familientreffen. Es herrschte auf Anhieb ein warmes und angenehmes Gefühl. Es gab kein „Lass uns den Produzenten kennenlernen und sehen, wie es laufen wird, und hoffentlich gefällt dir, was uns gefällt“, sondern einfach nur „Okay, hier ist eine Gitarre, lass uns anfangen, einen Song zu schreiben“. Wir gingen quasi sofort mit einer Akustikgitarre auf seine Terrasse und er tastete sich an mich heran, das hab ich sofort gemerkt. Er sagte nur: „Also gut, was hast du?“ Er sagte: „Spiel ein paar Riffs und Akkorde und hier ist eine Melodie-Idee“, und ich sagte: „Okay, cool. Das werde ich tun.“

Evan Ball:
Ihr schreibt also bei ihm zu Hause, oder habt ihr vieles schon vorher gemacht?

Joey Bradford:
Nun, wir haben ungefähr ein Jahr lang bei mir zu Hause gearbeitet. Die Band war ein paar Mal hier zu meinem Studio nach Vista geflogen, und wir haben, glaube ich, fast 30 Songs geschrieben. Ich glaube ja, dass ich diese Zahl jedes Mal aufblase, wenn ich diese Geschichte erzähle, aber wir hatten jedenfalls einen Haufen Songs geschrieben. Als wir dann am ersten Tag mit Feldmann im Studio waren, sagten wir sowas wie: „Oh, hey, wir haben all diese Songs. Setzen wir uns doch mal hin. Vielleicht nehmen wir uns einen Tag Zeit und hören uns an, was wir verwenden wollen und so weiter.“

Joey Bradford:
Und John meinte nur: „Nein, die hören wir uns nicht an. Wir fangen von vorne an.“ Ich sagte: „Okay, ich werde mich nicht dagegen wehren, was auch immer du... Denn es hat offensichtlich in der gesamten Karriere der Band funktioniert.“ Bis heute hat John keines der Demos gehört, an denen wir ein ganzes Jahr lang gearbeitet haben.

Evan Ball:
Nicht dein Ernst… Oh Mann.

Joey Bradford:
Er sagte einfach nein. Also fingen wir von vorne an und schrieben fast einen Song pro Tag. Sein System und die Art, wie er das Ding am Laufen hält, während du dran bist, sind einfach einzigartig. Ich habe so viel von dieser Session gelernt und ich habe das Gefühl, dass ich auch als Songwriter enorm gewachsen bin. Ich habe gelernt, dass es auch anders geht, aber er ist ein unglaublicher Typ. Ich habe noch nie einen Produzenten gesehen, der so viel Magisches aus den Leuten im Raum herausgeholt hat.

Evan Ball:
Was denkst du, was sind seine Tricks?

Joey Bradford:
Koffein ist einer seiner Tricks. Der Typ ist wie ein Drogenabhängiger, wenn es um Koffein geht. Es ist verrückt. Er erntet einfach [Durcheinandergerede 00:32:19]

Evan Ball:
Es ist also seine Energie, die euch in Bewegung hält.

Joey Bradford:
Ja, und es ist eines dieser Dinge, bei denen du das Gefühl hast, dass du zurückbleiben wirst, wenn du nicht mit ihm mithältst. Ich habe nicht ein einziges Mal gesehen, dass John an eine Grenze stößt, müde wird oder nicht mehr kreativ ist. Es ist so motivierend, ihm zuzusehen, und er ist einfach ein Zauberer. Er ist zu hundert Prozent kreativ, das ist so inspirierend. Du hast das Gefühl, dass du wirklich am Start sein musst und mit guten Sachen kommen musst, seien es Texte, Riffs, Ideen oder was auch immer. Er bringt jeden auf ein ganz anderes Level, das du selbst nicht erwartet hättest.

Evan Ball:
Ich denke, das ist nicht allzu überraschend, wenn du dir ansiehst, wie produktiv seine Karriere war - es ist schwer, so viel unterzubringen. Er muss einfach in Bewegung sein.

Joey Bradford:
Er ist ganz sicher von einem anderen Planeten. Es gibt eine Handvoll Leute, mit denen ich in meiner Karriere zusammengearbeitet habe, die einfach etwas haben, das man nicht erklären kann, und man fragt sich: „Warum habe ich das nicht? Ich versuche genauso hart zu arbeiten und all diese Dinge zu tun, aber es ist, als wäre er mit einer seltsamen genetischen Begabung geboren worden, neben der ich stolz bin, schreiben zu können, aber ich habe sie nicht.“

Evan Ball:
Er war in diesem Podcast. Er hat also auch ein paar tolle Geschichten zu erzählen, man kann seine Energie förmlich sehen. Man kann sich vorstellen, was für ein wilder Mann er in seinen frühen Tagen war.

Joey Bradford:
Oh mein Gott, Alter, für die Geschichten, die ich jetzt nicht zum Besten werde, aber die Geschichten, die die beiden aus ihren früheren Jahren haben, sind wild.

Evan Ball:
Hey, war The Used sein erstes großes Projekt neben Goldfinger?

Joey Bradford:
Ja, das war es, und es gab noch eine andere Band, an der er mitgearbeitet hat, ich glaube, es war Messed, aber The Used war wie zusammen, sie gingen beide pleite. Die Leute wussten, wer John Feldmann war, und sie wussten, wer Goldfinger war, aber das The Used-Album, die Unterzeichnung des Vertrags und die Produktion des Albums haben sowohl The Used als auch John zu einem wahren Höhenflug verholfen. Zumindest interpretiere ich das so, wenn ich mir die Geschichte anhöre oder bei einigen dieser Geschichten Mäuschen spiele. Das ist eine weitere Sache, die so schön an der Zusammenarbeit mit John ist. Ich weiß, dass es wahrscheinlich ähnlich ist, wenn er mit anderen zusammenarbeitet, aber es fühlt sich so an, als wäre John ein Mitglied von The Used und nicht so wie „Oh, wir schreiben diese Platte und du bist Teil des Deals.“ Nein, Johns Beitrag, sein Einfluss und seine Ideen zählen genauso viel wie alles, was die anderen in der Band sagen, und niemand stellt das in Frage. Es ist einfach so, dass wir auf derselben Wellenlänge sind. Sie ist ein Teil des Sounds von The Used.

Evan Ball:
Hey, weißt du, woher die Jungs von The Used anfangs wussten, wie sie ihn ansprechen sollten? Denn wie ich schon sagte, war dies erst der Beginn von Feldmanns Produzentenkarriere. Glaube ich.

Joey Bradford:
Es gibt ein paar verschiedene Versionen, die ich gehört habe, aber die, die ich am häufigsten gehört habe, ist Brand, und der alte Schlagzeuger der Band war ein großer Goldfinger-Fan. Er war ein großer Fan der Band und hat John ein Demo oder so geschickt. Ich meine, dass John ein Demo zugeschickt wurde, auf dem "Box Full of Sharp Objects" und vielleicht auch "Taste of Ink" war. Er war in Schweden und jemand hat die CD bekommen und sie ihm nach Schweden geschickt. So nach dem Motto: „Das musst du dir mal ansehen.“ Er rief die Jungs an und sagte: „Hey, wenn ich mit der Tournee fertig bin, kommt ihr nach Kalifornien und wir machen ein Album. Lasst uns das machen. Ich werde euch helfen, das Ganze unter Vertrag zu nehmen.“ Das ist eine der Geschichten, die ich gehört habe, und ehrlich gesagt, können mir die Jungs in der Band nicht einmal eine richtige Geschichte erzählen, so viele verschiedene[Überblende 00:36:15]

Evan Ball:
Er ist einfach immer da gewesen.

Joey Bradford:
Er ist einfach immer da gewesen. Ganz genau. Und Bert bringt immer einen wirklich witzigen Spruch. Er sagt: „Wenn du mir mit 10 Jahren gesagt hättest, dass ich mal Sänger in einer Rockband werde und das hier machen darf, hätte ich dir gesagt: Natürlich bin ich das.“ Er war immer der Meinung: „Das bin ich. Ich bin dazu bestimmt, Sänger einer Rockband zu sein, und niemand wird mich daran hindern.“ Und Feldmann war ein riesiges Sprungbrett für die Band, um das zu erreichen und immer noch hier zu sein.

Evan Ball:
Das klingt so, als ob die beiden Jungs zusammen ziemlich engagiert sind.

Joey Bradford:
Auf jeden Fall. Ja, und die beiden befruchten sich gegenseitig. So: Wer hat mehr Energie und wer hat mehr Ideen?

Evan Ball:
Und ihr habt eine Art... Nach eurem letzten Album zu urteilen, habt ihr ein Netzwerk von Kollaborateuren mit Feldmann, ich sehe Fever und Blink-182.

Joey Bradford:
Wir haben mit einer Menge Leute zusammengearbeitet, unglaublich talentierte Schreiber. Der Tag fing damit an, dass wir in den Raum kamen, uns eine Akustikgitarre schnappten oder uns ans Klavier setzten oder was auch immer und anfingen, ein paar Akkorde, einen Vibe, eine Idee, vielleicht einen Refrain zu schreiben, der sich nach etwas anfühlte, und dann tauchte in der Regel derjenige auf, mit dem wir an diesem Tag den Song zusammen schreiben wollten, und sprang da ein, wo wir gerade waren. Das war so unfassbar cool. Ich hatte mit meiner eigenen Band noch nicht viel co-writing gemacht. Mit anderen Bands hatte ich aber schon co-writing betrieben und ihnen geholfen, einen Song zu schreiben, aber dass diese unglaublich talentierten Leute in den Raum kommen und uns mit Ideen überhäufen, während wir den Song schreiben, das war neu.

Joey Bradford:
Es war so hilfreich und so kreativ, und ich glaube, wir haben eine schöne Bildsprache für die Texte gefunden, die Bert wirklich rüberbringen wollte; so cool. Ich meine, wir arbeiten mit dieser Frau, Simon Wilcox. Auch sie ist ähnlich wie Feldmann, wo ich mir denke: Du kannst nicht auf diesem Planeten geboren worden sein. Alles, was aus deinem Mund kommt, scheint wie ein Pinselstrich zu sein. Wie kannst du nur so voll von unglaublich intuitiven, lyrischen und melodischen Ideen sein? Als wir mit ihr fertig waren, dachten wir: „Oh, was hat Simon jetzt gemacht? Was ist ihr großer Verdienst?“ Denn sie ist so unfassbar. Sie muss mit unglaublichen Leuten zusammengearbeitet haben, und er meinte: „Oh ja, sie hat mit Sia und Kanye gearbeitet“, und wir dachten nur: „Was zur Hölle?“

Joey Bradford:
Das ist Wahnsinn. Und jetzt diese jüngeren Kids, die mit Ideen in den Raum kamen, von denen wir nie gedacht hätten, dass sie bei The Used Sinn machen würden, aber als wir sie ausarbeiteten und zu dem machten, was unsere Band ist, war es wie: „Oh, ich glaube nicht, dass wir von alleine darauf gekommen wären, ohne dass uns einige dieser verrückten Ideen zugeworfen wurden und wir sie dann zu dem geformt haben, was die Band ist.“

Evan Ball:
Das sind also einfach Leute, die Feldmann in seinem Rolodex hat, vielleicht jüngere Bands, und er kennt einfach ihre Ideengeber und bringt sie mit.

Joey Bradford:
Ganz genau. Ganz genau. Als wir die Platte gemacht haben, gab es fast jeden Tag jemand Neues. Es gab nur ein paar Leute, mit denen wir mehr als einmal zusammengearbeitet haben, aber es hieß immer: „Oh, da ist dieser Junge, mit dem du bestimmt toll zusammenarbeiten würdest. Mal sehen, was passiert, bring ihn mit“, und dann hieß es: „Oh, dieser Typ ist klasse.“ Und dann schlugen wir einige dieser Künstler nach, so nach dem Motto: „Oh, du musst ein großer Künstler sein. Wir werden einfach alt.“ Aber nein, es war unglaublich. Wir haben mit JP Clark zusammengearbeitet, einem fantastischen Songwriter, der schon mit vielen Künstlern zusammengearbeitet hat.

Joey Bradford:
Wir haben mit [Fem 00:39:59] an diesem Track gearbeitet und es war unglaublich, mit ihr zu arbeiten. Mark Hoppus, mit dem wir ein paar Songs gemacht haben, die wahnsinnig gut geworden sind, und das war eine wirklich coole Sache für mich, weil ich in San Diego als Blink-Kind aufgewachsen bin. Und dann im Feldmann Studio mit The Used war, um einen Song mit Mark und Travis zu schreiben, das war...



Evan Ball:
Oh, das verstehe ich gut. So ist das also, wenn du einen bereits existierenden Song hast und Feldmann sagt: „Hey, das wäre cool, wenn du die Strophen mit Mark Hoppus teilen würdest, er wäre ein guter Kerl.“

Joey Bradford:
Schon vorher haben wir wirklich einen Song pro Tag geschrieben. Wir fingen mit dem Song an, ein Autor kam vorbei, um mit uns zu schreiben und Ideen auszutauschen, und am frühen oder späten Nachmittag war der Song fast fertig.

Evan Ball:
Mark Hoppus war also von Anfang an beim Songwriting dabei?

Joey Bradford:
Er tauchte um 13 Uhr auf, als wir ankamen, und sagte: „Okay, hier sind die ersten Akkordideen, die wir haben“, und du sagst so: „Oh, cool. Ich habe eine Idee, die in diese Richtung geht, vielleicht können wir das noch hinzufügen“, und dann heißt es: „Oh, das ist cool. Wir nehmen einen Teil deiner Idee und fügen ihn mit dem hier zusammen“. Und bevor du blinzelst, haben wir schon ein Gerüst, über das wir eine Melodie und einen Text legen können. Er ist einfach sehr kreativ, wahnsinnig kreative Ideen, tiefgründiger als ich es von Mark Hoppus von Blink-182 erwartet hätte, aber er ist ein unglaublich kluger Kerl, netter Mann, und wir haben zwei Songs mit ihm geschrieben.

Joey Bradford:
Wir haben "The Lighthouse" mit ihm geschrieben, einen meiner Lieblingssongs auf der Platte, und das war auch eine wirklich coole Erfahrung, denn wir waren schon halb mit einem anderen Song fertig. Wir machten eine Mittagspause und ich saß im Regieraum mit einer Akustikgitarre und spielte einfach nur dieses zufällige Riff, immer und immer wieder, und Feldmann kam in den Raum und meinte: „Oh, das ist cool. Lass uns das schnell aufnehmen.“ Ich sprang also in den Aufnahmeraum, Mike war schon dabei, dieses eine Riff aufzunehmen und Mark kam rein: „oh, das ist cool.“

Joey Bradford:
Ich hatte diese Melodie-Idee, die Sinn machen könnte, und dann kommt Burt rein und sagt: „Oh, lass mich zuerst.“ Und Burt kommt rein und macht diese Melodie, und dann ist der Song in einem Wimpernschlag in der Form, in der er jetzt ist und die wir veröffentlicht haben, und ich dachte, verdammt, das war so eine coole, schnelle, großartige Erfahrung, weil jeder zu jeder Zeit Vollgas gibt.

Evan Ball:
Mann, das klingt fantastisch. Alle haben gleichzeitig vor Kreativität gestrotzt.

Joey Bradford:
Auf jeden Fall. Super cool.

Evan Ball:
Also gut. Ich habe eine Reihe von Bestandsfragen, die ich schon anderen Gästen gestellt habe.

Joey Bradford:
Los geht's.

Evan Ball:
Okay. Wenn du mit einer Band oder einem Künstler aus der Vergangenheit oder Gegenwart auf Tour gehen könntest, wer wäre das?

Joey Bradford:
Oh, früher oder heute. Oh mein Gott! Ich hoffe darauf antworten alle sowas wie: „Ach du Scheiße!“

Evan Ball:
Das tun sie.

Joey Bradford:
Ehrlich gesagt, denke ich, dass ich momentan wirklich begeistert wäre, mit Machine Gun Kelly aufzutreten. Ich denke, das wäre ein wirklich seltsamer, interessanter Vibe für die Band, aber ich glaube, das könnte wirklich cool und modern werden. Ich könnte mir einige, tiefere Kollaborationen zwischen uns vorstellen, aber was jemals, ah, Mann, ich kann nicht mit MGK führen. Ich meine, ich würde gerne für Radiohead eröffnen und ein verrücktes Set mit The Used spielen.

Evan Ball:
Da hast du es.

Joey Bradford:
Das wäre einfach das Verrückteste aller Zeiten. Wenn ich mich fünf Minuten lang mit Tom York hinsetzen und ihm einfach nur zuhören könnte, ohne etwas zu sagen. Das wäre eine interessante, großartige Erfahrung. Es gibt so viele Künstler, mit denen ich gerne mal abhängen und jammen würde. Ich liebe, liebe, liebe, liebe Jimmy Eat World. Ich bin sicher, dass wir etwas mit ihnen machen werden. Mit Blink auf Tour zu gehen, wäre toll, aber egal ob früher oder heute. Ich meine, Zeppelin wäre ein Riesending für mich gewesen. Pink Floyd wäre das Krasseste gewesen David Gilmore ist wahrscheinlich mein Lieblingsgitarrist aller Zeiten. Verdammt, ich weiß nicht, wie ich diese Frage beantworten soll.

Evan Ball:
Das ist gut. Du hast uns eine Top 7 genannt.

Joey Bradford:
[Durcheinandergerede 00:43:57] Eine von diesen [Durcheinandergerede 00:43:59]Los geht's

Evan Ball:
Ideale Länge eines Sets.

Joey Bradford:
Ich denke, eine Stunde und 15 Minuten ist das perfekte Set für jede Band. Ich sage das nur, weil es mir schwerfällt, wenn eine Band, ich weiß nicht, 13 oder 14 Hits gespielt hat und sie eine Stunde und 15 Minuten passiert hat. Da denke ich mir: „Okay, wenn ihr jetzt geht, macht ihr mir Lust auf mehr, aber wenn du die anderthalb Stunden oder 1 Stunde 45 Minuten überschritten hast, habe ich das Gefühl, dass die Leute einfach müde sind. Ich sage das aus der Rockperspektive, aber ich liebe es, wenn die Energie ein ganzes Set lang auf 11 ist und die Leute einfach Lust auf mehr haben.

Evan Ball:
Kommen dir 30-Minuten-Warp-Tour-Sets zu kurz vor oder?

Joey Bradford:
Das tun sie. Sie gehen so schnell vorbei, aber es ist so toll. Rauszugehen und sieben Songs zu spielen. Weißt du, was ich meine? Vor allem bei The Used gibt es sieben Songs, bei denen jedes Kind im Publikum den ganzen Text kennt. Es gibt also nicht viele Gelegenheiten, um zu sagen: „Okay, wir spielen einen neuen Song oder eine B-Seite oder was auch immer“, das ist für die Clubtour, aber rauszugehen und diese Songs für 30, 45 Minuten zu spielen, ist der Hammer.

Evan Ball:
Ja. Wie verbringst du am liebsten deine Zeit auf Tour?

Joey Bradford:
Oh mein Gott! Ich mache so viele Dinge. Ich wünschte, ich hätte den Luxus eines Hobbys nebenbei, aber ich manage vier Bands. Ich betreibe ein Tonstudio. Ich mache ein paar Session-Sachen. Meine Liste ist lang. Wenn ich auf Tour bin, bin ich einfach ein Computerfreak. Ich sitze dann hinten im Trailer und trinke mein Red Bull, rauche meine E-Zigarette und lese E-Mails. Früher haben wir auch mal Hacky-Sack gespielt und ein paar Rasenspiele und eine gute alte Hang-Session gemacht, aber ich habe schon lange keine Hobbys mehr gehabt.

Evan Ball:
Na gut. Du hast eingangs erwähnt, dass du mit Sport aufgewachsen bist. Wenn du Profi-Sportler wärst, in welcher Sportart würdest du es sein wollen?

Joey Bradford:
Ich wäre gerne ein Pitcher in der MLB gewesen. Das wäre super cool gewesen.

Evan Ball:
Wirklich?

Joey Bradford:
Ich war die meiste Zeit meines Lebens Pitcher, während der ganzen High School habe ich es geliebt. Ich war so faul, dass ich nur jedes dritte oder vierte Spiel gepitcht habe. Ich konnte ein paar Innings spielen. Ich hänge hier mit dem Kerl, in den du mich gesteckt hast, ein bisschen ab, dann bin ich startklar.

Evan Ball:
Hast du einen besten oder einen schlechtesten Auftritt, fällt dir da etwas ein?

Joey Bradford:
Da gibt es ein paar, ja. Vor ein paar Jahren waren wir auf einem Festival. Was war das? Ich glaube, es war "Welcome to Rockville", und wir haben in einem Fußballstadion gespielt, das von der Vorderseite des Spielfelds bis zu den Tribünen dicht gefüllt war, einfach alles. Es war einfach wild. Es war einer dieser...

Evan Ball:
Wo war das?

Joey Bradford:
Es war in Columbus, Ohio, in einem Fußballstadion bei Welcome to Rockville, und es war einfach wild. Wir waren die meiste Zeit des Tages in unserer Garderobe, weil wir auf ein paar Festivals waren, also hatte ich die Bühne noch nicht einmal betreten. Die Band war noch nicht einmal rausgegangen, um zu sehen, wo wir spielten. Wir dachten nur: „Oh, noch ein Festival. Das wird großartig. Wahrscheinlich ein paar tausend Kids, das wird supercool“, und wir machen uns fertig, jammen in der Garderobe und dann ist es soweit. Wir gehen auf die Bühne und fragen uns: „Was zum Teufel spielen wir jetzt? Es sind 35.000 Menschen hier, dicht gedrängt, bereit für uns zu spielen.“

Evan Ball:
Oh, Mann.

Joey Bradford:
Da ist eine riesige Bühne, eine ganze Filmcrew, das ganze Ding, und die ganze Band, obwohl wir das schon unser ganzes Leben lang gemacht haben, hatten wir alle ganz schnell eine Panikattacke. Wir dachten uns: „Okay, wir schaffen das schon. Lasst uns das durchziehen.“ Dann beleben sich plötzlich die Sinne und die Energie geht durch die Decke, und das war einfach eine dieser Shows, bei denen das Gefühl nur schwer zu erklären ist. Bei unserem Song Taste of Ink gibt es eine Stelle, an der die Band aussteigt und die ganze Menge den Text mitsingt. Das ist ein ganz anderes Level, wenn 25.000, 35.000 Leute den Text mitsingen, du denkst dir nur „Oh shit!“

Evan Ball:
Oh, da bin ich mir sicher.

Joey Bradford:
Du [unverständlich 00:48:11] vergisst, den Song weiter zu spielen.

Evan Ball:
Welches ist das Lied, das bei euch die meisten Reaktionen hervorruft, wenn ihr live spielt?

Joey Bradford:
Es gibt ein paar Songs, bei denen die Leute richtig abgehen, aber ich glaube, das ist der Song, den sie am meisten mögen. Die Leute kennen die Pause und das Liveset und freuen sich darauf, diese eine Zeile zu singen, und jedes Mal, wenn wir den Song spielen, ist der Refrain fast lauter als unser [unverständlich 00:48:34] Spiel. Das ist für mich eines dieser verrückten Dinge in dieser Band. Ich verbinde so viele junge Erinnerungen mit diesem Song. Ihn aus dieser Perspektive zu spielen, ist eine tolle Sache.

Evan Ball:
Ja, darauf wette ich. Gibt es einen schlimmsten Gig, den du je gespielt hast?

Joey Bradford:
Ja. Ich würde nicht sagen, dass es der schlimmste war, weil...

Evan Ball:
Ehrenvolle Erwähnung.

Joey Bradford:
Ja. Wir haben mal ein Konzert in Oklahoma gespielt, das könnte auf der gleichen Tournee gewesen sein, wenn ich ehrlich bin, aber es war ein Festival. Es war die letzte Show der Tour in Oklahoma, und wir spielten nach Colt und direkt vor A Perfect Circle, die Headliner waren. Da waren also 15.000 Kids, eine flache Wiese und wir waren bei Lied zwei oder drei des Sets, etwa in der Mitte des Liedes, und meine Gitarre fiel aus, einfach weg, nichts, keine Gitarre, und ich war der einzige Gitarrist in der Band. An diesem Punkt dachte ich: „Oh, cool. Das Schlagzeug, der Bass und der Gesang laufen vor all diesen Leuten weiter und es gibt keine Gitarre.“

Joey Bradford:
Ich schaue mir alles an, mein Pedalboard, meine Felle, meine Gitarrentechniker, flippe aus und renne über die ganze Bühne. Inzwischen ist es so weit, dass unser Schlagzeugtechniker von der anderen Seite der Bühne herüberkommt. Er versucht herauszufinden, was da los ist. Das war eine ganze Minute ohne Gitarre. Die Show muss weitergehen, wir hören nie auf, den Song weiter zu spielen, und der Song endet, und alle in der Band sind frustriert: „Was ist los, Alter? Die letzte Show der Tour, komm schon.“ Burt redet so lange er kann mit dem Publikum, und zu diesem Zeitpunkt ist es drei, vier Minuten lang still auf der Bühne. Dann sagt Burt: „Scheiß drauf, wir machen mit dem nächsten Song weiter. Also fängt er einfach an, "Tastes of Ink" zu singen, DEN Song.“

Joey Bradford:
Er meinte nur: „Mir egal. Wir brauchen die Musik nicht. Ihr kennt doch den Song, oder?“ In dem Moment nahm ich meine Gitarre ab, stellte sie hin, nahm das Mikrofon und Burt und ich sangen den ganzen Song acapella, so laut wir konnten, und die ganze Menge sang mit. So verwandelte sich mein Albtraum in den vielleicht coolsten Moment in der Band bisher. Ich würde es also nicht als die schlechteste Show aller Zeiten bezeichnen, aber es war wie: Heilige Scheiße, wie konnte das vor so vielen Leuten nur schiefgehen? Und ich hatte das Gefühl, dass es sehr unprofessionell war, und dass Burt den Kopf frei hatte, um zu sagen: „Weißt du was, wir sind hier, um die Leute zu unterhalten. Denen ist es egal, ob da eine Gitarre ist, sie wollen den Song hören. Los geht's“ und es wurde zu einem ganz besonderen Moment.

Evan Ball:
Das ist großartig. Du hast es geschafft.

Joey Bradford:
Ja.

Evan Ball:
Wie heißt es so schön: Aus Zitronen Limonade machen?

Joey Bradford:
Ganz genau. Ja, das stimmt. Es war viel Zucker in der Limonade. Sie schmeckte köstlich.

Evan Ball:
Fantastisch. Na gut. Ich habe noch eine Frage.

Joey Bradford:
Ja.

Evan Ball:
Was sind deine Lieblingssaiten für Gitarren?

Joey Bradford:
Oh mein Gott! Ernie Ball, wo wir 10 bis 48er, 11 bis 52er, Heavy Bottom haben. Alle von ihnen. Ich meine [Durcheinandergerede 00:51:32]

Evan Ball:
Wechselst du die Stärken?

Joey Bradford:
Ich wechsle die Stärken. Ich spiele live mit dieser Band sechs verschiedene Stimmungen. Sechs verschiedene [Durcheinandergerede 00:51:39] Der legendäre Tim Dove hält mich auf Trab. Wahrscheinlich ist er nicht mehr auf Kurzwahl, weil ich ihn so oft anrufe, aber ich wechsle die Stärken. Bei einigen Stimmungen bevorzuge ich etwas schwerere Saitenstärken und bei den meisten Stimmungen spielen wir eine Drop-Version davon. Drop C-sharp, Drop C, Drop A-sharp. Es gibt so viele, aber sie sind alle gedropped. Aber aus irgendeinem Grund muss ich einige der tieferen Stimmungen wirklich aufpeppen und mit Drop D kann ich einen Satz Saiten mit Standardstärke spielen, der sich immer noch richtig gut anfühlt, aber diese neuen Ernie Ball Music Man Stingray RS, die ich jetzt exklusiv spiele, haben auch...

Evan Ball:
Oh, ich habe das Memo nicht bekommen. Du spielst eine Stingray.

Joey Bradford:
Oh mein Gott! Ich liebe sie. Das sind unglaubliche Instrumente.

Evan Ball:
Welche Farbe hast du?

Joey Bradford:
Ich habe fünf verschiedene Farben.

Evan Ball:
Oha. Du hast also sechs verschiedene Stimmungen.

Joey Bradford:
Ja, Alter, ich habe alle meine Traumgitarren angeschlossen, und diese Hälse sind unglaublich. Ich habe die Block Berlin Lays auf allen von ihnen. Alle haben die passende Top Tie. Ich habe ein paar schwarze. Ich habe eine schwarze Stealth-Gitarre und wir haben sie mit goldener Hardware ausgestattet und das ist [Durcheinandergerede 00:53:03] großartig.

Evan Ball:
Okay, Joey Bradford, danke, dass du beim Podcast dabei warst.

Joey Bradford:
[unverständlich 00:53:09] Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Ich liebe es.

Evan Ball:
Danke, dass du bei Striking a Chord dabei warst, dem Podcast von Ernie Ball. Danke an Joey Bradford, dass Du deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wenn du uns kontaktieren möchtest, kannst du das hier tun: [email protected]

Joey Bradford:
Punk Rock ist die Musik, die mir wirklich den Spaß am Gitarrespielen nahegebracht hat. Ich wollte einfach diese aggressiven, bösen Riffs schreiben. Das war meine erste große Liebe.