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Code Orange

The members of hardcore outfit Code Orange have earned a reputation for their unrelenting drive. Whether writing heavier riffs, intensifying their live shows, or finding creative ways to engage fans during the pandemic, Code Orange is always pushing the envelope. In this episode we speak with guitarists Reba Meyers and Dominic Landolina about the power of bringing audio and visual together, the tricky balance of executing guitar parts while delivering a high energy performance, the importance of pushing boundaries, and more.

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Transcript

Evan Ball:
Hallo, ich bin Evan Ball. Willkommen zum Ernie-Ball-Podcast Striking A Chord. Heute haben wir die Code-Orange-Gitarristen Reba Meyers und Dominic Landolina bei uns in der Sendung. Code Orange haben sich den Ruf erspielt, heavy zu sein, hart zu arbeiten und an die Grenzen zu gehen. In der heutigen Folge sprechen wir über die Kraft und das Potenzial visueller Komponenten in der Musik, über den Spagat, Gitarrenparts gut zu spielen und gleichzeitig eine energiegeladene Performance abzuliefern, über die Wichtigkeit, an die Grenzen zu gehen und mehr. Meine Damen und Herren, Reba Meyers und Dominic Landolina.

Evan Ball:
Reba Meyers und Dominic Landolina von Code Orange, willkommen zum Podcast.

Reba Meyers:
Wie geht's?

Dominic Landolina:
Danke, dass wir hier sein dürfen.

Evan Ball:
Ja, danke. Also gut. Etwas, worüber ich manchmal nachdenke, ist die Evolution der Musik. Ich glaube, mit euch kann man gut darüber sprechen. Ich bin mir sicher, dass sich die Heavy-Musik jeder Ära immer zuerst extrem anfühlt und dann vergeht die Zeit. Neue Bands ahmen sie nach, die Musik wird insgesamt härter, und wenn man dann zurückblickt, kommt einem die ältere Zeit nicht mehr so extrem vor. Denkt ihr bewusst darüber nach, wie ihr die Musik noch weiter treiben könnt?

Reba Meyers:
Ja.

Dominic Landolina:
Diesen Gedanken habe ich definitiv oft im Hinterkopf. Was du gerade beschrieben hast. Ich meine, ich und Reba und unsere Perspektive als Gitarristen … Ja, wir haben uns ein Jahr lang total verrückt gemacht und versucht, das extremste, originellste Ding zu schreiben, das wir auf der Gitarre spielen konnten.

Reba Meyers:
Ich könnte dir meine verdammte Riff-Sammlung zeigen. Das sind Stunden und Stunden, Tage voller Riffs, die vielleicht gut sind, aber nicht originell genug. Also, was soll das bringen? Es könnte sein, dass es eine Art „Songcode“ gibt, auf den wir uns alle einigen können, aber wenn eine Idee nicht heraussticht, kann man nicht damit arbeiten. Ich würde sagen, das ist das Wichtigste. Selbst wenn ein Song … Deshalb ist es so schwierig, mit dieser Band zu arbeiten, weil man zwar einen guten Song schreiben kann, das aber nicht das Einzige ist, was zählt. Ich glaube, manche Leute empfinden das bei Musik nicht so, aber für uns ist es so, vor allem, weil wir nicht nur irgendeine Popband sind. Wir sind keine Rock'n'Roll-Band, sondern wir sind eine Metalband und eine Hardcoreband. Damit geht einher, dass wir die Musik nach vorne treiben wollen.

Es reicht nicht, einen guten Song zu schreiben. Es reicht nicht, wenn er nur eingängig ist. Das ist nicht das, was zählt. Das ist, glaube ich, der Grund, warum wir manchmal gehasst werden. Weil wir auf all das bedacht sind, besonders in der Hardcore-Metal-Szene. Weil es heutzutage manchmal wirkt, als könnte jeder kommen und etwas komponieren, besonders jetzt, wo es so viel Musik gibt, die man studieren und anhören kann, um die Formel herauszufinden, wie man ein heavy Riff schreibt. Das klingt wie ein seltsamer YouTube-Clip und ich bin sicher, dass es ihn wirklich gibt.

Jeder kann das machen. Jeder kann ein eingängiges, heavy Riff schreiben. Ich könnte eins im Schlaf schreiben, wenn ich das wollte, genauso wie Dom. Aber das ist nicht das, was Code Orange besonders macht, und das ist nicht das, was die Welt im Moment braucht. Wenn ein Haufen Heavy-Bands rauskommt, die alle nur eingängige Heavy-Pop-Musik machen, dann wird das Genre nie mehr von Bedeutung sein, und es wird kulturell nicht wachsen und nicht wichtig sein und kein Statement abgeben. Man muss anders sein und absichtlich riskante Dinge tun.

Evan Ball:
Ganz genau. Besonders in der heutigen Zeit, in der uns eine überwältigende Menge an Inhalten zur Verfügung steht. Da kann es eine echte Herausforderung sein, aus der Masse herauszustechen.

Reba Meyers:
Ja.

Dominic Landolina:
Ja.

Evan Ball:
Alles klar. Ich finde immer gerne etwas über die Ursprünge von Bands heraus. Lasst uns also einen Blick auf die alten Zeiten werfen. Wo seid ihr aufgewachsen? Gab es dort Musik im Haus? Gab es auch andere Interessen als Musik?

Reba Meyers:
Ja. Ich fange mal an. Meine Eltern haben nicht wirklich Musik gemacht, aber sie haben es geliebt, sie im Haus abzuspielen. Keiner von ihnen hat je ein Instrument oder etwas in der Art gespielt. Aber weißt du, als Kind gab es bei uns immer Musik im Haus. Ich glaube, das war ihnen wichtig. Als ich in der dritten Klasse war, habe ich angefangen, Flöte zu spielen und bin in die Musik hineingewachsen. Als ich noch sehr jung war, habe ich angefangen, mich für die kleinen Details der Musik zu interessieren, und später habe ich angefangen, Gitarre und Bass zu spielen. Ich denke, ich habe mich schon in jungen Jahren für die kleinen, wichtigen künstlerischen Aspekte des Songspiels, für Melodien und Harmonien und solche Dinge interessiert, und das hat mich beeinflusst und mir geholfen, früher zu lernen, wie man Songs schreibt.

Und, weißt du, wir haben die Band auch gegründet, als wir noch ziemlich jung waren. Das ist ein bisschen anders als bei anderen Leuten. Als wir in der achten Klasse waren, haben Jami und ich angefangen zu jammen, einfach um zu covern, weißt du? In der neunten Klasse haben wir dann mit Code Orange Kids angefangen und später auch Dom kennengelernt.

Evan Ball:
Ja. Dom, du bist ein bisschen später dazugekommen, dazu möchte ich gleich noch kommen. Wie sah es davor aus, wie bist du musikalisch aufgewachsen?

Dominic Landolina:
Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem niemand ein Instrument gespielt hat, aber mein Vater war ein totaler Musikjunkie. Wir haben einen ganzen Haufen Bücherregale im Haus, die nur mit CDs und Schallplatten und Kassetten und all diesem Zeug gefüllt sind. Mein Vater ist genauso besessen von Musik wie ich. Ich glaube, das habe ich von ihm geerbt. Er und all seine Brüder haben als Kinder Gitarre gespielt, aber mein Vater war der schlechteste von allen, also hat er das nicht bis ins Erwachsenenalter fortgesetzt. Aber das war etwas, was mich und meine Onkel verbunden hat. Ich wurde ermutigt, Musik zu hören, in der nicht so viele Schimpfwörter vorkommen. Bei Rap haben meine Eltern zwar die Augenbrauen hochgezogen, aber ich habe mir das trotzdem angehört.

Es hat ein bisschen länger gedauert, bis ich herausgefunden habe, dass Rockmusik und so etwas mein Ding ist. Ich glaube, das geschah wahrscheinlich in meinen frühen Teenagerjahren, und als das passierte, war mein Vater sehr erleichtert darüber, und wir haben dadurch eine neue Art von Bindung aufgebaut.

Evan Ball:
Davor hast du also hauptsächlich Rap gehört?

Dominic Landolina:
Ja, meistens war es Rap. Einfach alles, was im Radio lief. Ich habe nicht allzu sehr darüber nachgedacht. Weißt du, ich hatte ältere Geschwister, die CDs hatten. Ich erinnere mich, dass ich Rockbands wie Sum 41 oder Blink 182 oder so etwas gehört habe, weil das im Radio lief. Aber das war nur Radio. Ich habe nie darüber nachgedacht, dass das etwas Ernstes ist.

Evan Ball:
Okay, cool. Lasst uns zurück zu den Anfängen von Code Orange gehen, also eigentlich Code Orange Kids. Ist das richtig, Reba?

Reba Meyers:
Ja. Bis wir „I Am King“ herausbrachten, hießen wir Code Orange Kids.

Evan Ball:
Okay. War das das erste Jahr?

Reba Meyers:
Ja, ungefähr im ersten Jahr, nachdem wir die Band gegründet haben. Ich und Jami waren sehr gut befreundet, und wir haben nach einem weiteren Gitarristen gesucht. Wir hatten diesen einen Typen in der Band, als wir Kinder waren, aber er blieb nicht lange dabei. Wir hatten aber gehört, dass Eric an unserer Schule war, ein Kunststudent oder so. Ich glaube, wir hatten so kleine Hauptfächer, in die wir aufgeteilt wurden. Die Hälfte des Tages hatten wir das Hauptfach und die andere Hälfte des Tages hatten wir akademische Fächer.

Er war also so etwas wie ein Kunst-Hauptfach, Zitat Ende. Und wir hatten gehört, dass er Gitarre spielt. Also haben wir ihn gesucht und gesagt: "Yo, willst du mit uns eine Band gründen?" Er war begeistert und supercool, wir haben uns alle verdammt gut verstanden und haben im Haus von irgendwem geübt, bis sich jemand über den Lärm beschwert hat und wir gewechselt sind. Meistens waren wir in Erics Keller. Seine Eltern haben dieses verrückte alte Haus im Norden von Pittsburgh, das unter Denkmalschutz steht. Da hatte er diesen kleinen Kellerraum, in den wir uns zurückziehen konnten, und wir sind jeden Tag nach der Schule dorthin gegangen und haben gespielt, von der neunten Klasse bis zu unserem Schulabschluss.

Evan Ball:
Habt ihr schon immer härtere Musik gespielt? Habt ihr damit angefangen?

Reba Meyers:
Ja. Wir haben Punkrock geliebt. Wir waren richtige Punkrock-Kids. Eric hatte einen verdammten Irokesenschnitt und wir alle hatten … Wir waren diese typischen Punk-Kids in der Schule. Wir waren Punkrocker, aber wir haben auch alle möglichen anderen Sachen geliebt. In Pittsburgh gab es immer verschiedene Fraktionen: die Punk-Kids, die Crust-Kids, die Hardcore-Kids und die Metal-Kids. Und keine von ihnen hatte eine große Szene, das waren alles eher kleinere Gruppen. Deshalb war es in Pittsburgh auch eher schwierig, an große Shows zu kommen, meiner Meinung nach ein Problem vieler kleinerer Städte. Aber wir waren irgendwie anders, weil wir uns aus irgendeinem Grund nicht darum gekümmert haben. Wir haben all das nicht verstanden. Uns ging es nur um die Musik.

Deshalb haben wir Shows in allen Fraktionen gespielt. Für Metal haben wir etwas länger gebraucht, aber bei Crust, Punk und Hardcore waren wir immer am Start. Wir wollten einfach so viele Shows wie möglich spielen. Wir haben die Leute angefleht, uns auf die Bühne zu lassen. Auf diese Weise haben wir viele verschiedene Bands kennengelernt. Wir hatten zu der Zeit einen wirklich seltsamen Sound, aber wir waren besessen davon. Dom war auch dabei, obwohl er nicht in der Band war, glaube ich. Als er Joe kennengelernt hat, ist er dann auch zu Konzerten gegangen.

Evan Ball:
War Dom auf der gleichen High School?

Dominic Landolina:
Ja. Ich war auf derselben High School. Manche kenne ich aber auch schon länger. Reba und ich sind etwa drei Blocks voneinander entfernt aufgewachsen und sind zusammen in die Grundschule und die Middle School gegangen und so weiter.

Evan Ball:
Das ist großartig.

Dominic Landolina:
Ein paar der Anderen habe ich dann in der Middle School kennengelernt und Eric und Joe in der High School. Ich erinnere mich daran, wie Jami als Erst- oder Zweitklässler in der High School durch die Gänge gelaufen ist und die Leute angebettelt hat, zu einer Code Orange Kids-Show zu kommen. Deshalb habe ich sie ein paar Mal in einem Lokal in der Nähe unserer Schule gesehen, wo Kindershows und sowas veranstaltet wurden.

Evan Ball:
Das hört sich an, als wäre eure High School etwas Besonderes gewesen?

Dominic Landolina:
Ja. Ich glaube, man könnte sie als Magnetschule bezeichnen.

Evan Ball:
Okay.

Dominic Landolina:
Eric und ich hatten Kunst als Hauptfach und die anderen drei hatten Musik. Wir waren also nicht immer zusammen, aber als ich in der High School war, habe ich versucht, zu denselben Punk-, Hardcore- oder Metal-Shows zu gehen wie Joe, Jami oder Reba.

Evan Ball:
Ihr wart auf der High School also von künstlerisch veranlagten Menschen umgeben?

Dominic Landolina:
Auf jeden Fall, das war eine Art künstlerische …

Reba Meyers:
Irgendwie schon. Auf eine etwas nervige Art und Weise, würde ich sagen. Aber es war toll, weil wir den halben Tag machen konnten, was wir wollten. Ich glaube, den meisten Leuten dort war das nicht so wichtig wie uns. Wir alle, aber vor allem Jami und ich, waren immer als die Kinder bekannt, die ihren Scheiß ernst nehmen. Ich glaube, dass die Code Orange Kids diesen Ruf hatten. Die Leute haben unsere Musik nicht verstanden, weil sie offensichtlich Punk war und niemand Punk versteht. Aber wir haben das natürlich ernst genommen und uns bei jeder Show und jeder anderen Gelegenheit tierisch ins Zeug gelegt. Musikalisch sind wir damit nicht so toll angekommen. Doch es war eine Kunstschule und verrückte Leute waren akzeptiert. In dieser Hinsicht war es also gar nicht so schlecht.

Ich denke, dass die meisten dort nicht verstanden haben, was wir gemacht haben, auch wenn es sehr künstlerisch war. Aber es war trotzdem toll, weil wir spielen konnten. Ich erinnere mich an die letzten Jahre. Da wurden Jami und ich immer besessener und nachher auch Joe, weil er in der gleichen Etage gewohnt hat. Wir haben rumgehangen, geübt, Riffs gespielt und dachten uns Sachen für die Band aus, auch in der Schule, wenn sich gerade keiner dafür interessiert hat, was man macht.

Das war großartig. Ich meine, eine Gitarre und einen Verstärker in der Schule zu haben und das tagsüber machen zu können. Ich glaube, die Lehrer haben verstanden, dass uns das wichtig war, und haben es uns erlaubt.

Evan Ball:
Ja. Das ist großartig. Ihr wart also schon sehr früh ziemlich motiviert, zumindest musikalisch. Wolltet ihr den Durchbruch schaffen?

Reba Meyers:
Ja, ich glaube, das war schon immer so etwas wie eine Übereinkunft zwischen mir, Jami und Joe. Obwohl Joe zu der Zeit noch nicht in der Band war, war er trotzdem mit an Bord. Wir alle und Shade wussten einfach, dass wir das machen wollten. Ich hatte noch andere Interessen und wollte auf die Musikschule gehen und klassische Musik studieren, was ich auch gemacht habe, aber gleichzeitig wusste ich, dass es nicht von Dauer sein würde, wenn es die Band zu etwas bringen würde, was in unseren Augen damals der Fall war, aber ganz ehrlich: Das war einfach nur dummes Zeug. Nach der High School haben wir es geschafft, zusammenzuziehen und den nächsten Schritt gemeinsam zu machen. Und dann haben wir die Schule für unsere erste Headliner-Tour geschmissen. Das war’s dann. Das war selbstverständlich.

Evan Ball:
Richtig, richtig. Das ist etwas, was ich mich immer frage, wenn ich von jungen Bands höre, die anfangen. Ihr habt eine enorme Bühnenpräsenz, Energie, Headbanging, ihr bringt es. Ich weiß, dass sich junge Leute am Anfang oft gehemmt fühlen. Gab es einen Punkt, an dem ihr Angst hattet oder nervös wart?

Reba Meyers:
Zum Glück haben wir Jami und er hatte nie Angst. Er war immer der Typ, der gesagt hat: "Gib mir mehr, gib mir mehr, gib mir mehr", und wir sagten einfach: „Okay."

Evan Ball:
Aber er ist der Schlagzeuger?

Reba Meyers:
Das war er. Dieser Elan war aber immer schon da, weißt du? Und er war ein Sänger, auch wenn er hinter dem Schlagzeug gesessen hat. Er hat uns immer angetrieben. Ich glaube, das hat uns sehr geholfen, denn ich war damals eher schüchtern. Shade war ziemlich unbekümmert. Er war ruhig, aber er hat Punk geliebt und stand auf Bands, die sich bewegen, genau wie wir alle. Wir wollten nicht die Band sein, die nur herumsteht und so tut, als ob sie nicht da sein will. Das wollten wir nicht sein. Auch wenn wir damals noch so selbstbewusst wie kleine Kinder waren, haben wir das überwunden und uns durch sein Gedränge in die Show verliebt. Auch wenn unsere Musik super schlampig war, hat man sich an uns erinnert, weil wir super hart gearbeitet haben. Auch wenn das zu der Zeit in bisschen idiotisch war.

Evan Ball:
Das ist cool. Ich habe mich gefragt, ob das etwas damit zu tun hat. Ich meine, ihr seid jetzt erfahrene Künstler, und das gilt für euch beide. Wie sieht es mit der Balance zwischen dem Ausrasten auf der Bühne und dem Einstudieren eurer Parts aus?

Dominic Landolina:
Ganz ehrlich: Das ist ein ständiger Kampf.

Evan Ball:
Ja, das glaube ich. Ist das eine Frage der Übung?

Dominic Landolina:
Ja. Es ist eine Frage der Übung. Und der Selbstbeherrschung, bevor wir anfangen zu spielen. Ich bekomme dann einen Adrenalinschub und spüre ihn in meinen Fingern. Ich übe wie wild Riffs und wärme mich auf und so. Manchmal kommt es auch vor, dass ich auf der Bühne stehe und den Adrenalinschub spüre, obwohl ich mich entspannen und auf mein Spiel konzentrieren muss.

Reba Meyers:
Ja, das ist hart. Ich stelle mir das immer so vor, wie bei Sportlern oder Profisportlern oder Kampfsportlern. Die haben sicher ähnliche Probleme. Du musst dich beherrschen, aber auch mit dem Strom schwimmen, weil du sonst nicht dein Bestes geben kannst.

Evan Ball:
Ja. Das ist wahr. Ich schätze, der Unterschied zu Sportlern ist, dass man sich im Studio anders verhält als auf einer Live-Bühne.

Reba Meyers:
Ja, ganz sicher. Aber auch Sportler sind manchmal in gewisser Weise Performer. Selbst beim Pro-Wrestling oder so, wo alles sehr technisch ist, musst du es leicht und flüssig aussehen lassen. Das hilft dabei, den künstlerischen Aspekt auf die Reihe zu kriegen. Das ist schwer, weil du durch die Aufregung diese ganze Spannung in deinem Körper spürst, aber man muss die Kontrolle behalten und gut spielen.

Evan Ball:
Diese kleinen Saiten und Bünde.

Reba Meyers:
Ja. Aber das ist Metal und wird auch immer ein bisschen schlampig sein. Es ist, was es ist.

Evan Ball:
Hey Dominic, seit wann bist du in der Band?

Dominic Landolina:
Ich bin vor der Forever-Tour eingetreten. Ich glaube, die erste Show war im Januar 2017, also irgendwann dazwischen. Aber ich habe vorher schon ein Jahr mit euch geprobt, oder Reba?

Reba Meyers:
Ja. Die erste Show war an einem Freitag, dem 13., glaube ich. Das war die Release-Show zu „Forever“. Das war Doms erstes Konzert. Es war lustig, denn eigentlich wollten wir in Kanada auf einem Festival spielen und eigentlich sollte das sein erster Auftritt werden. Wir sind in Pittsburgh losgefahren, doch dann hat es wie verrückt angefangen zu schneien und wir konnten nicht weiterfahren. Wir mussten umkehren und dann hatte ich einen Unfall, nachdem ich alle abgesetzt hatte.

Evan Ball:
Oh Mann.

Dominic Landolina:
Ja, wir sind dahingefahren und haben all diese Autos gesehen, die von der Straße abgekommen waren und in die Schneebänke gefahren sind. Wir sind an einem vorbeigefahren und dachten: „Hm, vielleicht sollten wir umdrehen.“ Schließlich haben wir beschlossen, dass wir wirklich umdrehen müssen, weil wir sonst auf keinen Fall sicher ankommen. Die Show in Pittsburgh war am Ende sowieso der bessere Einstand, weil ich dort mit meinen Freunden und meiner Familie zusammen war.

Evan Ball:
Ja. Es klingt also so, als wärst du schon lange vor deinem ersten Auftritt dabei gewesen.

Dominic Landolina:
Oh ja, auf jeden Fall. Es hat lange gedauert, bis ich alles richtig draufhatte, um genug Energie auf die Bühne bringen zu können.

Evan Ball:
Ja. Manchmal scheint es, als würdet ihr in der Band die Stühle tauschen. Als gäbe es eine gewisse Vielseitigkeit, was Gesang, Gitarre und Schlagzeug betrifft. Reba, ich weiß, dass Jami am Anfang gesunden hat. Du auch?

Reba Meyers:
Ja. Shade, Jami und ich haben den Gesang immer unter uns aufgeteilt. Jami war natürlich der Leadsänger und hat den Großteil der Songs gesungen. Aber auch ich habe ziemlich früh angefangen, mit dem Gesang herumzuspielen. Früher waren wir noch in einer anderen Band, Adventures. Da haben wir zum ersten Mal mit Dom zusammengespielt und angefangen, zusammen zu arbeiten, noch vor Code Orange. Dort haben wir herausgefunden, dass er wirklich talentiert ist und wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Ich habe durch die Band gelernt, wie man richtig sing. Bei Code Orange hat dann alles immer besser geklappt und wir haben gedacht: „Oh Scheiße, wir brauchen noch jemanden, der mit uns an Ideen arbeitet oder zumindest Gitarre spielt, während Shade sich um andere Sachen kümmern, denn man kann ja nicht zwei Dinge gleichzeitig machen.“

Dom war da und wir wussten, dass er gut ist. Er war ja schon mit uns in der anderen Band und wir haben ihn angesprochen. Wir hatten großen Respekt davor, dass er bereit war, sich zu quälen, denn es ist nicht einfach mit uns. Wir sind total verrückt. Und für ihn war es wahrscheinlich das längste Bewerbungsgespräch aller Zeiten. Wir waren ziemlich kritisch, also …

Evan Ball:
Das war also das Konzert, bei dem die elektronischen Elemente in eurer Band mehr geworden sind?

Reba Meyers:
Ja, absolut. Es hat einfach Sinn ergeben. Shade wollte diese Welt stärker erkunden und wir wollten ihm das ermöglichen. Wir wollten aber auch das Bandfeeling beibehalten, das wir immer hatten. Wir wollten die Kraft der Gitarre nicht verlieren, also haben wir Dom dazugeholt, damit er das übernehmen kann. Das hat das Schreiben viel einfacher gemacht. Bei diesem Album hat es meiner Meinung nach besonders gut geklappt, weil die Dynamik jetzt so super funktioniert und wir unsere Rollen perfekt besetzen konnten, während das bei „Forever“ alles noch neu war.

Evan Ball:
Ja. Und wann hat Jami den Weg nach vorn gefunden?

Reba Meyers:
Er hat es einfach getan. Diese Entscheidung haben wir zusammen getroffen. Wir hatten schon beim Schreiben der Platte im Hinterkopf, dass es für ihn schwierig werden würde, aber entschieden haben wir das später erst.

Evan Ball:
Wie denkt ihr über die Verbindung der musikalischen und der visuellen Aspekte bei Code Orange? Ihr scheint euch ja darüber im Klaren zu sein, wie wichtig es ist, diese beiden Welten miteinander zu verknüpfen.

Reba Meyers:
Ja. Bei uns ging das schon immer Hand in Hand. Man kann einer Band zuhören und die Songs lieben, aber damit sie ihr Potenzial wirklich ausschöpfen kann, muss beides zusammen einen Sinn ergeben. Ich glaube, dass Jami das immer verstanden hat. Er hat das von klein auf verstanden, und ich glaube, dass die meisten Menschen diese visuelle Wahrnehmung nicht haben, wenn sie jung sind. Er hat sich schon in jungen Jahren um sowas gekümmert und dadurch hat sich unsere Band von anderen abgehoben. Schon bei unseren ersten Alben gab es so eine Art … Auch wenn das noch nicht so detailliert und kalkuliert war wie heute und wir nicht so viel Zeit investiert haben, haben wir es versucht und uns Gedanken darum gemacht.

Später haben wir verstanden, wie weit wir das treiben können und haben gelernt, wie wir all das selbst machen können. Ich glaube, wenn du niemanden in deiner Gruppe hast, der dir wirklich nahe steht oder wenn du es nicht selbst machst, wirst du immer eine Kluft zwischen der Musik und der Kunst haben. Wir hatten eine beste Freundin, die sich um all das gekümmert hat. Sie heißt Kimmy und war auch in einer unserer anderen Bands. Sie hat sich am Anfang mit Jami um die Kunstsachen gekümmert. Sie hat uns verstanden und es war einfach, ihr unsere Ideen zu vermitteln und alles miteinander zu verweben. Das war nicht nur ein Stück Kunst und ein Stück Musik, sondern eine bewusste Sache.

Reba Meyers:
Wenn man einen Soundtrack für einen Film schreibt, kann man nicht einfach Musik schreiben und sie dann in einen Film einbauen. So haben wir das auch immer wieder gemacht. Ich glaube, das ist heute wichtiger denn je, weil wir diese Fähigkeiten ausbauen konnten.

Evan Ball:
Ja. Ich denke, da hattet ihr den richtigen Riecher, denn eine Band kann mehr sein als nur Musik. Es gibt so viele Aspekte, die Einfluss darauf nehmen, wie man eine Band wahrnimmt.

Reba Meyers:
Ja, genau. Wie du schon gesagt hast: Es geht um Performance.

Evan Ball:
Richtig, richtig. Das Video zu „Swallowing The Rabbit Whole“ ist erschreckend, verrückt und so intensiv, dass es meinen Kindern nicht vor dem Schlafengehen vorspielen würde. Aber es ist beeindruckend. Es ist fantastisch. Ich glaube, dass es sehr schwer ist, sowas zum Leben zu erwecken. Wie habt ihr das geschafft?

Reba Meyers:
Das war definitiv ein Alptraum. Ja. Dom, was sagst du dazu?

Dominic Landolina:
Wir wollten das Budget so weit wie möglich strecken, um alles machen zu können, was wir wollten. Es gibt im Video Computeranimationen und eine Szene, in der wir in einem riesigen Glaskasten spielen. Es gibt all diesen VFX-Kram und wir rennen in Kostümen herum und haben Statisten, die um uns herumtanzen und so.

Evan Ball:
Bekommt ihr Hilfe von Freunden, damit das alles im Rahmen des Budgets bleiben kann?

Reba Meyers:
Ja. Ich meine, das Budget war diesmal natürlich höher als sonst, aber wir hatten nicht genug für unsere Pläne. Wir haben immer wieder um mehr gebettelt, aber sie haben Nein gesagt. Max, der das Video gedreht hat, hat jedes unserer Videos gemacht, seit wir Kinder waren. Er hat ziemlich zeitgleich mit uns angefangen. Und er hat eine ähnliche Entwicklung durchgemacht. Er und wir stehen uns also sehr nahe und er wollte es unbedingt schaffen und hat wirklich an uns geglaubt, also haben wir es geschafft. Er hat so viel Zeit investiert und so viel umsonst gearbeitet, dass wir es ohne die Unterstützung von ihm und seiner Crew nicht geschafft hätten.

Evan Ball:
Ja. Ihr seit hart und geht an die Grenzen. Ich frage mich immer, was eure Generation denkt. Was halten eure Großeltern von Code Orange?

Dominic Landolina:
Sie verstehen es nicht. Sie wissen es zu schätzen.

Reba Meyers:
Ja, ich glaube, meine Großeltern haben noch nie davon gehört und nicht gewusst, dass es sowas gibt, also kann ich dazu nichts sagen. Unsere Familien finden das cool, glaube ich. Sie verstehen die Musik zwar nicht, finden sie aber cool. Alle unterstützen uns. Ich glaube, unsere Eltern unterstützen uns alle und das hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir erfolgreich geworden sind, was auch immer das heißen mag.

Es gibt so viele Kinder, die künstlerische Ziele haben und deren Eltern sagen: „Nee, Alter, leck mich, du gehst zur Uni.“ Aber bei uns war das nicht wirklich der Fall. Doms Eltern haben da wohl am meisten Einfluss genommen und ihn gezwungen, das College zu beenden, was sicher hart für dich war, Dom. Aber er ist trotzdem mit uns auf Tour gegangen.

Evan Ball:
Ja. Was hast du studiert, Dom?

Dominic Landolina:
Business Management. Das ist so ein typischer Studiengang, den man sich aussucht, wenn man keine Ahnung hat, was man mit dem Leben anfangen möchte. Ich habe die ganze Zeit im Unterricht gesessen und über Songs nachgedacht, die ich gerade geschrieben hatte. Und ich habe geschwänzt, um kleine Touren mit Adventures zu unternehmen, als die Band noch aktiv war. Ich habe meinen Lehrern nichts davon erzählt und bin in einer Klasse durchgefallen, weil ich zwei Wochen am Stück gefehlt habe. Ich habe all das nicht sehr ernst genommen.

Evan Ball:
Du warst nicht mit dem Herzen bei der Sache.

Reba Meyers:
Es war furchtbar. Wir haben dich angefleht, das zu tun.

Dominic Landolina:
Ich mache es ja sowieso. Das wollte ich immer und bin irgendwann auf der anderen Seite vom College rausgekommen.

Evan Ball:
Das bist du.

Dominic Landolina:
Offiziell bin ich erst zwei Jahre später in die Band eingetreten, aber mit dem Üben habe ich ungefähr ein Jahr später begonnen. Mir wurde klar, dass ich herausgefunden hatte, was ich tun wollte. Aber ja, unsere Eltern unterstützen uns alle sehr. Das Haus von Joes Vater ist quasi unser Merch-Shop. Es ist den ganzen Tag mit Kisten voller Merch und Platten vollgestopft. Wir gehen dort ein und aus. Unsere Familien unterstützen uns sehr, was toll ist, weil all das sehr anstrengend ist. Ohne die Unterstützung unserer Liebsten wäre das unmöglich.

Evan Ball:
Schön. Wer sind eure Lieblingsbands von früher? Sagen wir, während der High School oder während der Middle School?

Reba Meyers:
In der Middle School war das auf jeden Fall Punk. Das habe ich zwar auch noch in der High School geliebt, aber da habe ich auch Hatebreed, Earth Crisis und Disembodied und sowas gehört. Aber auf der Middle School, klar: Minor Threat, Government Issue, was auch immer. Punk. Black Flag, Dead Kennedys, all diese klassischen Punkbands, die ich damals zum ersten Mal gehört habe. Und es gab natürlich einen Haufen lokaler Bands wie Cost Of Christ und Crusty oder andere Bands aus Pittsburgh, die wir uns auch angehört haben.

Dominic Landolina:
In der Middle School habe ich noch alleine gespielt. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht. Auf der High School habe ich Gitarre gespielt und Gitarrenmusik zu schätzen gelernt. Ich habe früher und bis heute viel Metallica, Megadeth, Slayer, Pantera, die "Big Four" des Thrash und all sowas gehört.

Dominic Landolina:
Mein Vater ist älter und ist in der Blütezeit von Jimi Hendrix und Led Zeppelin aufgewachsen. Und Van Halen und sowas. Später auf der High School habe ich mich für Hardcore interessiert. Joe hat mir jede Band gezeigt, die gerade in der Stadt aufgetreten ist und wir haben sie uns angehört und die Konzerte angeschaut.

Reba Meyers:
Ich finde das interessant. Ich denke immer darüber nach, wie die Kinder heute zur Musik kommen, im Gegensatz zu früher. Ich glaube, dass wir Glück hatten … Nein, das sollte ich nicht sagen, es war einfach anders. Wir waren genau am Ende der Generation, die nicht alles im Internet gefunden hat, was sie haben wollte und das war okay.

Reba Meyers:
Wir hatten viele Leute aus der Gegend, die uns musikalisch an die Hand genommen haben und uns gezeigt haben, wo es langgeht. Die haben uns Bands aus Pittsburgh vorgestellt, die wir kennen musste, wenn man weiterkommen wollte. Es war fast so, als würden diese Leute uns diese Bands anvertrauen, weil sie wussten, dass wir uns wirklich für Musik interessieren. So kann die Hardcore-Szene manchmal sein. Sie hütet ihre Geheimnisse mit einem Schutzschild, was sehr seltsam ist. Aber einige unserer Freunde haben gewusst, dass wir uns wirklich für die Szene interessierten, und sie haben uns gezeigt, wo es langgeht.

Reba Meyers:
Wir sind dann immer in CD- und Plattenläden gegangen und haben uns umgesehen. Ich weiß, dass ich das gemacht habe und Dom und Joe und die anderen auch. Wir haben herumgestöbert und einfach Sachen gefunden, die heavy ausgesehen haben. Und wenn das so war, hat man es sich mit seinem Taschengeld gekauft und dann war es entweder toll oder nicht. So habe ich zum Beispiel Agnostic Front entdeckt, den schrägsten Scheiß überhaupt. Ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu gekommen ist, aber ich habe diese CD einfach im Laden gekauft. Sie sah einfach interessant aus. Vielleicht war eine Band darauf, die ich kannte und Agnostic Front nur zusätzlich. Als ich das gehört habe, dachte ich: „Oh Scheiße, das ist falsch.“

Evan Ball:
Auch das hängt mit dem zusammen, worüber wir gesprochen haben: die Macht des Visuellen, das Albumcover.

Reba Meyers:
Oh ja, auf jeden Fall. Sogar wenn es generisch ist, sagt es viel darüber aus, wie die Musik klingen könnte oder sorgt für etwas Mystik oder macht neugierig.

Evan Ball:
Lasst uns kurz über Gitarren sprechen. Benutzt ihr verschiedene Stimmungen? Welche Saitenstärke spielt ihr?

Dominic Landolina:
Normalerweise spielen wir in Drop B, aber das variiert ein wenig. Manche Lieder spielen wir in Ais, aber wir stimmen dann nicht die ganze Gitarre herunter, sondern nur die drei unteren Saiten. Manchmal spielen wir auch in Drop B und stimmen die zweite und dritte Seite runter. Wie heißt das nochmal?

Reba Meyers:
B-Moll, im Grunde genommen. Ja, genau.

Dominic Landolina:
Ja, genau. Die meisten unserer Songs sind in diesen drei Stimmungen.

Evan Ball:
Benutzt ihr einzelne Saiten für individuelle Stimmungen?

Reba Meyers:
Nein. Ich habe das einmal versucht, als wir aufgenommen haben, weil es so verdammt lästig, zeitraubend und nervig ist, die Saiten zu stimmen und dafür zu sorgen, dass sie gestimmt bleiben. Deshalb habe ich versucht, eine 56er nach ganz unten zu legen. Das Problem: Bei der Gitarre, die ich spiele, ist das Loch nicht groß genug, also bin ich bei einer 54er geblieben. Man kann die 56er vielleicht einklemmen, aber nicht wirklich. Wir spielen beide Not Even Slinkys.

Evan Ball:
Ja.

Reba Meyers:
Die spielen wir am liebsten und das hat für uns immer funktioniert.

Dominic Landolina:
Das sind gute Saiten und sie sitzen in der Stimmung sehr gut auf meiner Gitarre. Wenn die Not Even Slinkys auf Drop B gestimmt sind, habe ich genau die richtige Spannung unter meinen Fingern, wenn ich etwas spiele. Das fühlt sich gut an. Wenn wir ein schnelles Riff oder so spielen, springt die Saite zurück, sobald ich den Finger wegnehme.

Evan Ball:
Ja.

Dominic Landolina:
Und die oberen Saiten sind immer noch dick genug für unsere Chaos-Akkorde, oder wie auch immer man das nennen mag. Da hat wahrscheinlich jeder einen anderen Namen für. Sie sind dick genug und klingen dann immer noch kraftvoll und nicht so, als würde man so ein viel zu dünnes Ding spielen.

Reba Meyers:
Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu.

Dominic Landolina:
Wir machen viele Bendings auf der zweiten und dritten Seite, so rockige Bendings. Das kann man auf „Underneath“ und bei früherem Code-Orange-Material hören. Dafür klingt das gut. Das Hauptaugenmerk bei den oberen Saiten liegt darauf, dass die Riffs auf der zweiten und dritten Saite gut und kraftvoll klingen. Die oberste Saite spielen wir relativ selten. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das überhaupt machen.

Reba Meyers:
Ich schon.

Evan Ball:
Ja.

Reba Meyers:
Ich spiele sie, ich schlage den kleinen Wichser an. Ich schlage ihn.

Evan Ball:
So ist es gut.

Dominic Landolina:
Naja, du spielst die Leads, also …

Evan Ball:
Für unsere Hörer ist heute der 13. April 2020. Wir stecken mitten in der Coronapandemie, die alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Wie verbringt ihr eure Zeit?

Dominic Landolina:
Mit schlampigem Gitarrenspiel.

Reba Meyers:
Mit dem alten Bandkram.

Evan Ball:
Das ist gut.

Reba Meyers:
Gitarre, Live-Streaming. Ich bin in den letzten Wochen wohl jede Nacht bis zum Morgengrauen wach geblieben, um herauszufinden, wie ich ohne Verzögerung online spielen kann. Das hat mein Leben bestimmt.

Evan Ball:
Das ist gut. Du gehst also mit der Zeit.

Dominic Landolina:
Ja, wir müssen sicherstellen, dass wir in den Ohren und Köpfen der Leute bleiben. Wir haben gerade eine Platte rausgebracht und können auf unbestimmte Zeit noch nichtmal eine Show spielen.

Reba Meyers:
Ich habe das Gefühl, dass uns in unsere Jugend eine Art Mann ins Ohr gesetzt wurde, der uns sagt: Egal, was passiert, ihr müsste eure Musik unter die Leute bringen, auch, wenn sie sie nicht hören wollen. Egal, was passiert: Wir denken ständig darüber nach, was wir tun können, um unsere Musik zu verbreiten und die Leute auf dem Laufenden zu halten. Selbst wenn alles stillsteht, hören wir nicht auf, denn ich wüsste auch gar nicht, was wir sonst tun sollten. Ich glaube, so geht es uns allen. Das ist so ziemlich das einzige, was uns wirklich am Herzen liegt. Gerade jetzt ist es toll, das zu haben.

Evan Ball:
Ja. Kommt Twitch langsam bei den Bands an?

Reba Meyers:
Bei uns schon, würde ich sagen. Ich weiß nicht, wie viele Bands das wirklich nutzen, aber wir haben unseren großen Stream mit Hip-Hop Six für unsere Release-Show gemacht und unsere Show wurde abgesagt. Ich hoffe, dass das die Leute darauf bringt, dass man Twitch dafür nutzen kann. Es gibt viele verschiedene Plattformen, die man nutzen kann, aber Twitch ist echt großartig. Ich bin dort noch ziemlich neu, aber es ist sehr nützlich.

Evan Ball:
Das ist gut. Das klingt mir so, als wärt ihr ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, herauszufinden, wie man mit diesen Dingen umgehen kann. Reba und Dominic, es war toll mit euch. Danke, dass ihr da wart.

Reba Meyers:
Ja.

Dominic Landolina:
Auf jeden Fall.

Evan Ball:
Vielen Dank, dass ihr bei Striking A Chord von Ernie Ball mitgemacht habt. Nochmals vielen Dank an Code Orange. Ich bin gespannt, was sie als nächstes machen.

Evan Ball:
Wenn jemand eine Bewertung auf iTunes oder einer anderen Podcast-Plattform abgeben möchte, freut uns das sehr. Beziehungsweise, das kommt natürlich auf die Bewertung an. Wenn du uns kontaktieren möchtest, schreib bitte an [email protected].

Dominic Landolina:
Wir versuchen einfach, uns die verrückteste Musik auszudenken, die wir schreiben können.